65 - Dilemma

57 2 0
                                    

Nataschas Sicht

Genervt gehe ich zurück in mein Büro, ich weiß nicht der wievielte Kaffee das heute ist, aber wahrscheinlich einige zu viel.
„Warten Sie Direktor, ich muss ihnen was sagen" ruft Maria über den Gang. Ich bleibe stehen und drehe meinen Kopf und warte bis die schwarzhaarige Dame vor mir steht.
„Sind es gute Neuigkeiten, anderenfalls möchte ich es nicht hören!" knurre ich und möchte mich schon weg drehen.
„Naja, nicht gerade, aber..." ich unterbrechende Dame „Gut, dann kann das auch in eine Mail!" knurre ich und setzte mich in Bewegung
„aber Direktor, das ist wirklich wichtig!" sagt sie und läuft mir hinterher.
„Und das ist mir komplett egal, noch eine schlechte Nachricht heute und ich gehe an die Decke" knurre ich.
„Aber Direktor, dass" wieder unterbreche ich Hill
„Ist mir egal, und wenn ich Ihnen das nochmal sagen muss Agent schicke ich Sie nach Hause. Die nächsten Worte die ich hören möchte sind Ja, Mam" knurre ich und öffne meine Bürotür.
Sie überlegt kurz gibt jedoch ein genervtes und widerwillig verzögertes Ja, Mam von sich. Ich nicke und knalle ihr meine Tür vor der Nase zu. Ich lasse mich auf den Stuhl Fallen und lasse meinen Kopf erschöpft auf den Tisch fallen.
Ich hatte die letzten Wochen kaum geschlafen. Gelegentlich hatte ich mal für ein zwei Stunden die Augen zu gemacht, doch seitdem sie verschwunden ist macht es das ganze nicht einfacher.
Ich bemerke selbst das ich dadurch sehr gereizt bin und Personen anmotzte die es eigentlich gar nicht verdient haben, doch ich möchte aktuell niemanden sehen, von weiteren schlechten Nachrichten ganz zu schweigen. Hier dreht sich alles im Kreis, wir haben mehrere Kernaufgaben gleichzeitig und in keiner kommen wir so richtig voran.
Einmal den Vermisstenfall von einem kleinen Mädchen, Clara Wolf und dann natürlich y/n welche bei mir doofer weise Vorrang hat, so böse es dem kleinen Mädchen gegenüber ist.
Wenn Fury wenigstens meine tausend Fragen beantworten würde. Wieder nehme ich an das es mit ihrer Ex Freundin zu tun hat, denn anderes kann ich mir das nicht vorstellen und so wie sie es mir damals erklärt hat sieht das nach einer ernsten Sache aus.
Aber Fury meinte das ginge mich nichts an und dies wäre mit Sicherheit nicht fallrelevant. Meine Vermutung würde nicht ausreichen um mit solch vertraulichen Informationen zu Verfügung zu stellen. Natürlich, bei y/n würde dies wahrscheinlich wieder ausreichen, doch bei mir? Nichts gegen sie, aber das geht mir von seitens Fury extrem auf die Nerven. Entweder er drückt bei allen ein Auge zu oder bei keinem. Zudem kann und soll er ja nicht wissen das y/n und ich uns nahe stehen und  sie wahrscheinlich sogar froh wäre, falls sie wirklich bei ihr ist, wenn ich diese Information hätte und ihr so helfen könnte.
Jedoch komme ich absolut nicht an diese heran, zumindest nicht auf dem einfachen oder dem legalen Weg.
Die einzigen Personen die davon noch Details wissen sind Fury und Rogers, der eine gibt keine Infos weiter und der andere ist Tod.
Vielleicht sollte ich es mal mit Séancen versuchen. Rogers Geist wird hilfreicher sein als Fury. Wenn man vom Teufel spricht, mein Telefon klingelt und Anhand der Durchwahl und Nummer erkenne ich das es Fury ist, ich schaue auf die Uhr und überlege ob ich es auf die Mittagspause schieben kann, doch negativ.
Ich gehe also schließlich ran.
„Wie kann ich ihnen helfen Sir?" melde ich mich steht's freundlich, auch wenn mir nicht danach ist, aber das gehört zum Arbeitsleben dazu.
„Agent Hill hat mir erzählt, dass Sie gerade sehr beschäftigt sind!" sagt Fury.
Ich seufze, das hat Sie aber nett ausgedrückt, wirklich.
„Ja das bin ich, ich habe einen Stapel Arbeit vor mir, also was gibt es!" sage ich und beginne nebenbei an dem gewünschten Formular weiter zu arbeiten.
„Da Sie schließlich zu beschäftigt waren um meine Nachricht über Hill in Kenntnis zu nehmen mache ich das hier besser persönlich. Also ich möchte bis morgen erste Ergebnisse in einem der beiden Fälle, welchen können sie sich aussuchen, entweder mehr über den Aufenthalt des kleinen Mädchens oder über den von Agent Carter!"
„Bis morgen? Bei allem Respekt Sir das ist nicht machbar, wir haben keinerlei Anhaltspunkte über ihren Aufenthalt und ohne das jetzt vorwurfsvoll klingen zu lassen, wenn Sie mir wenigstens die Adresse geben würden wo..." ich werde unterbrochen.
„Romanoff, das Gespräch hatten wir schon, NEIN! Nicht ohne eine schriftliche Genehmigung von Agent Carter"
„Aber die ist nicht da!"
„Genau, sucht euch Wege und anderenfalls rechnen Sie mit Gehaltskürzungen! Ich bezahle Sie nicht fürs herumsitzen. Ich möchte kein Wort mehr hören, Infos morgen Mittag auf meinem Tisch!"
Er legt auf und ich klatsche wütend meine Hände auf meinen Tisch. Wie kann er nur so uneinsichtig sein, ich weis das das Ziel von uns allen das Wohlbefinden von Agent Carter ist, doch ohne Informationen kommen wir hier nicht weiter.
Am liebsten würde ich es auf Y/Ns Art machen, doch wenn Fury das mitbekommt wäre ich meinen Job los. Naja wenigstens hätten wir beide dann ein Problem weniger, wir müssten uns keine Gedanken über den erwischt werden Part machen.
Ich nehme einen Schluck von meinem Kaffee und beginne einen Kugelschreiber überlegend auf und zu zu klacken. Es wären nur einige Meter, ich müsste Coulson nur darum bitten mir die Datei zu besorgen, hat zwar die  größte Einstufung die es haben kann, aber das sollte zumindest mit meiner Hilfe doch auch kein Problem sein oder?
Jedoch wenn ich das mache gibt es kein zurück, ich muss mit den Folgen leben, sowohl von Seiten Furys als auch vom Team. Ich gebe bewusst einen Befehl zu einer höhst strafbaren Angelegenheit. Es ist was anderes sich unerlaubt Zugriff zu einer Personalakte zu schaffen oder zu einem streng geheimen Fall. Ich öffne meine Schublade und ziehe ein Bild von ganz unten hervor. Ich hatte es mal von mir und ihr gemacht und in den letzten Monaten ausgedruckt. Ich halte es in der Hand und schaue es mir kurz an.
Eilig lasse ich es in der Schublade verschwinden und stehe auf. Das könnte so ein Fehler sein, doch es muss sein. Wenn ich ihr helfen möchte habe ich nahezu keine andere Möglichkeit.
Ohne zu klopfen betrete ich den Raum und habe sofort alle Blicke auf mir.
„Gute Nachrichten?" fragt Clint welcher mich erwartend ansieht.
„Nicht wirklich, wie man es auslegt!" ich gehe zu Coulson und beuge mich über seinen Schreibtisch.
Die Blicke der anderen kleben auf mir und ich kann selbst nicht fassen was ich jetzt gleich sagen werde.
Ich gehe um den Tisch und melde Coulson ab. Ohne zu zögern logge ich mich in meinen Account ein und suche besagte Akte.
Ich markiere sie und drehe mich zu Coulson „schalte sie frei!" Befehle ich und Ernte erschrocken blicke von ihm.
„Aber sie wissen das..." ich sehe ihn skeptisch an und sage kein Wort.
„... bestimmt schon" beendet er zögernd seinen Satz.
Ich nicke und beobachte ihn wie er beginnt an der Akte herum zu spielen.
„Das ganze wird dauern, die Datei ist sehr gut gesichert. Ich bin mir nicht sicher ob ich es in der Zeit schaffe..." murmelt er leise.
„aber du schaffst es, wieviel Zeit brauchst du?"
Er setzt ein stolzes grinsen auf „Natürlich, ich bin eine Koryphäe in meinem Gebiet. Ich denke ich brauche so zwei drei Tage"
Ich überlege, komme jedoch auf eine Idee welche ich sicher mal bereuen werde.
„Reicht es wenn ich Fury sage dass wir eine Möglichkeit gefunden haben ihr Telefon zu orten, dieses jedoch drei Tage braucht?" frage ich und würde mich dafür am liebsten selbst köpfen.
„Aber das haben wir nicht?" fragt Hill Überrascht.
„Aber das gibt uns Zeit und wenn ich Fury dann anschließend die Adresse durch gebe ist er zufrieden, oder wollt ihr eine Gehaltskürzung? Bei dem anderen Vermisstenfall haben wir nämlich noch weniger Anhaltspunkte"
Clint nickt „das heißt du lügst Fury an?" fragt er verwundert.
Ich zucke mit den Schultern „ich habe nicht zu verlieren" sage ich und sehe Clint erneut nicken.
„Gut, ich bitte darum das Diskret zu behandeln! Ich würde meinen Job gerne behalten. Bitte informieren Sie mich wenn Sie was neues haben." ich gehe zur Tür drehe mich jedoch nochmal um.
„Ow und Coulson, sollten Sie irgendwelche Dummheiten auf meinem Account anstellen, ich sehe das!"
Knurre ich und verlasse schließlich den Raum. Ich setzte mich also an meinen Berg Arbeit und hoffe diese auch in ein paar Wochen noch machen zu können, sollte Fury aber auch nur ansatzweise mitbekommen dass ich sowohl den Befehl gegeben habe mir Zugriff zu einer gesperrten Datei zu geben, ihn direkt und offiziell angelogen habe und einem Agent einen Zugriff auf meinem Account zur Verfügung gestellt habe bin ich dran, abgesehen von dem Verhältnis mit einen meiner Agents.
Ich stütze meinen Kopf auf meine Hände, oh Gott, ich bin meinen Job sowas von los.
Hätte mir jemand gesagt das ich sowas mache ohne mir darüber Gedanken zu machen und das nur wegen einer Dame.
Ich mache pünktlich Feierabend und fahre zu
Y/Ns Wohnung ich kümmere mich um rocket, welcher deutlich ruhiger in der letzten seit geworden ist.
Ich habe sein Körbchen ins Wohnzimmergestellt da er absolut jedes mal durchdreht wenn er im Schlafzimmer drinnen ist, vermutlich ist ihr Geruch dort am stärksten.
Er liegt auf seinem platzt und winselt leise vor sich hin.
Ich gehe sofort in die Küche und fülle seinen Napf mit essen und trinken, doch erschaut nur auf und legt sich wieder hin.
Ich gehe zu ihm und setzte mich neben ihn auf den Boden. Ich lege meine Hand auf seinen Kopf und streichle vorsichtig darüber.
„Du vermisst sie auch oder?  Aber du musst was essen, du wirst immer dünner." er murrt und rollt sich ein.
Ich seufze „ich gebe alles um sie zu finden, ja? Doch du brauchst noch etwas Geduld. Und was denkt sie wohl wenn sie dich so sieht?"
Langsam steht er auf und geht in die Küche.
Wiederwillig isst er und ich nutze die Zeit um mir einen Pullover aus ihrem Schrank zu hohlen.
Kaum hatte ich jedoch die Tür geöffnet stürmt Rocket wie von Taranteln gestochen in das Zimmer. Sofort beginnt er zu wedeln und wie wild zu bellen.
„Nicht das Spiel schon wieder!"
Er stürmt zur Tür und beginnt an dieser zu kratzen.
„Hey, die Nachbarn. Shht"
Ich versuche ihn von der Tür weg zu scheuchen, doch ohne Erfolg.
Er springt anschließend zu seiner Leine und legt sie mir hin.
Ich hatte mittlerweile verstanden das er jetzt raus möchte, doch so aufgedreht wie er ist? Ob das eine gute Idee ist.
„Wenn du mir wegläufst!" ich öffne die Tür und kaum stehen wir auf der Straße beginnt er zu schnüffeln. Langsam schleicht er die Straße entlang und ist dabei die Gegend zu beschnüffeln.
Wir gehen einige Meter bist er seinen Kopf gegen den Wind streckt und schließlich bellend losrennt.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt