28 - Mein Arbeitsbericht

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Müde schleppe ich mich aus meinem Bett, ist morgen doch später geworden als angenommen. Am liebsten würde ich einfach blau machen, doch natürlich ist genau dies eine Sache die ich absolut nie machen würde, dafür arbeite ich einfach viel zu gerne.
Aber was ist den heute schon besonders?
Klar, Natascha muss mir offengesagt mitteilen was sie in der Woche an meinem Arbeitsverhalten auszusetzen hat, aber sonst? Nicht viel außer an einem abgeschlossenen Fall weiterarbeiten. Wir schleppen uns also in die Arbeit, zum Glück ist Freitag und zumindest ich muss nicht all zu lange arbeiten. Romanoff hat ja wie üblich ihre Besprechung aber auch das sollte kein Problem sein.
„Guten Morgen, Y/N, wie läuft eure Wette? Heute ist Schlussstrich oder?" reist mich Clint aus meinen Gedanken.
Ich seufze. Muss er mich daran erinnern?
„Ich hab verloren!" brumme ich genervt.
Sofort hebt er die Augenbrauen.
„Echt? Y/N Carter hat mal eine Wette verloren, hört hört. Aber jetzt mal Spaß beiseite, um was ging es eigentlich?"
Ich verdrehe die Augen „das sage ich ihnen immer ich nicht Mister Bartons, es gibt Dinge die einfach unter uns bleiben"
„Ist es was intimes?"
Ich zucke mit den Schultern „wer weiß wer weis du wirst es wohl nie erfahren"
Ohne ihm Beachtung zu schenken biege ich ab und steuere auf Nataschas Büro zu, ich muss mir ja schließlich meine Sanktionen für meine gebrochenen Regeln abholen, denn auch wenn ich mir mühe gegeben habe dieses absolut zu lassen bin ich mir sicher dass ich zumindest ein oder zwei nicht beachtet hatte.
„Also Miss Carter, bereit für ihrem Anschiss?"
Ich grinse „bereit wie noch nie" Scherze ich und gebe ihr in einem unbeobachteten Moment einen schnellen Kuss auf die Wange.
Sie öffnet ihre Bürotür und lässt mir mit einer einladenden Handbewegung den Fortritt in ihr Büro.
Kaum hatte sie die Tür geschlossen beginnen wir uns wieder mit Du anzusprechen.
„So schlimm?"
Leicht lächelnd schüttete sie den Kopf und schaut auf einen kleinen Zettel auf ihrem Schreibtisch „nichts was du nicht wüsstest oder nicht bewusst so machen würdest" Antwortet sie mahnend und setzt sich auf ihren Stuhl.
Auch ich tue es ihr nach, ich setzte mich jedoch nicht auf ihren Stuhl sondern auf einen der beiden gegenüber von ihrem Schreibtisch.
„So, ich fange besser mal mit den positiven Dingen an. Ich mag ihre Aufschlussgabe, sie kommen bei Ihrer Arbeit schnell voran, sie erschließen sich schnell wichtige Informationen aus den Sätzen ihres gegenüber und das ehrlich gesagt auf eine Weise die ich nur zum Teil nachvollziehen kann. Im gesamt packet sind Sie ein sehr fähiger Agent, Sie sind sehr fleißig, genau und arbeitsfreudig und hier kommen wir auch schon zu den negativen Punkten hübsche, du arbeitest zu viel. In den letzten Tagen haben Sie nahezu an jedem Tag Überstunden gemacht, mal mehr, mal weniger. Des Weiteren neigen Sie dazu Protokolle und Anweisungen nicht immer auf die wahre Hand zu nehmen. Sie handeln abseits der üblichen Richtlinien, natürlich kommen sie auch hier überraschenderweise immer zu einem Ziel, dennoch wird dies nicht immer so sein. Irgendwann bringt sie das in große, wenn nicht sogar lebensbedrohliche Schwierigkeiten und das werde ich mit besten Mitteln verhindern." sie schaut kurz auf ihren Zettel, ihre Haare fallen über ihre Ohren, ihre Augen Überfliegen die Zeilen auf dem Zettel und offen gesagt sieht sie einfach nur bezaubernd aus.
Sie könnte mich gerade sonst wie beleidigen, mir irgendwas absurdes an den Kopf werfen und es wäre mir so egal.
Lächelnd schaut sie auf „und du solltest deine Vorgesetzte definitiv nicht so anschauen"
„Wie schaue ich Sie den an?"
„So als hätten Sie Lust auf eine Runde zwei"
Ich muss lachen „hey das stimmt nicht, du siehst einfach nur bezaubernd aus"
„Augen auf die Arbeit"
„Aber du sagtest doch gerade ich arbeite zu viel"
„Naja so ganz war das nicht gemeint" sie lacht
„Ich liebe dein Lachen"
„Und ich liebe dich" Antwortet sie sanft
„Bist du fertig? Oder kommt jetzt der Teil wo du mir meinen Kopf anreist?" Frage ich
„Bis jetzt bin ich wirklich fertig, der Kopf abreiße Teil kommt wenn du noch einmal das Protokoll brichst, das nächste mal verkrümele ich mich nicht aus dem Raum nur um dich vor Tadel und Problemen zu schützen" knurrt sie leise.
„Ich weis" antworte ich grinsend und blicke leicht bedrückt auf den Boden
„Wir sollten das flirten innerhalb der Arbeit unterlassen" füge ich hinzu
Sie seufz „ich weiß, und genau das ist unser Problem. Aber jetzt wieder zurück in die Normalität wir zwei sind nämlich leicht vom Thema abgekommen, nicht war. Wie schon gesagt bin ich mit Ihrer Arbeit bis auf ihre Regelvorstellung sehr zufrieden" wieder schenkt sie mir ein wunderschönes Lächeln welches einfach nur verdammt ansteckend ist.
„Dankeschön, ich nehme mir ihre Kritik zu Herzen. Und jetzt mache ich mich besser an die Arbeit, ich muss noch einige berichte fertig stellen" knurre ich leicht genervt.
Natascha nickt und wir versichern uns uns später noch mal zu sehen.
Laut Natascha wird sie in den nächsten beiden Wochen Hill und Coulson ansehen und wir beide sollten mit unseren „Begegnungen" vorsichtiger den je sein. Generell verliefen die nächsten drei Wochen sehr ereignislos nichts unnör,ales, nichts besondere und vor allem keine weitere Hinweise in den von Natascha auf Eis gelegten Falles.
Lediglich löse ich mein Versprechen gegenüber Ella ein. Sie hatte sich ja gewünscht mich nochmal zu besuchen und genau dieses Versprechen habe ich mit Hilfe von Linn eingelöst und abgemacht das Ella nächstes Wochenende zu mir kommt, ich denke das sollte ein passender Zeitpunkt sein, ich habe am Dienstag das nächste Gespräch mit meinem Arzt bezüglich der Abtreibung welche wenn alles gut läuft schon am Mittwoch durch geführt werden kann. Wahrscheinlich wird mich der Arzt für mindestens Donnerstag krankschreiben, aber mehr wird zumindest meiner Seite auf dem ersten Blick nicht nötig sein, aber das sehe ich dann schon.
Dieses Wochenende habe ich beschlossen mal so absolut Garnichts zu machen. Natascha hat Termine und ist das ganze Wochenende nicht in der Gegend, Lizzi muss arbeiten und Ella besucht mich erst nächste Woche und wie ich schon sagte fällt auch meine eigen Ermittlung in eine Tätigkeit die aktuell auf Eis liegt.
Ich sitze also mit Decke auf meinem Sofa und warte, auf was auch immer, ich glaube das weis ich selbst nicht so genau.
Es ist irgendwie ungewohnt seit langem wieder alleine zu sein.
Vor ein paar Jahren oder allein schon Monaten war das für mich das normalste der Welt am Wochenende alleine zu sein, einfach mal nichts zu machen doch seit den letzten Monaten in denen ich so gut wie nie alleine geschlafen habe ist das anders. Doch das ist mittlerweile so zur Gewohnheit geworden das ich sie offen gesagt sehr vermisse und wie sehr ich das Gefühl bei ihr mag, desto sehr verabscheue ich dieses Gefühl der Abhängigkeit schon fast.
Ich hasse es das sie mich emotional so unter Kontrolle hat. Sie müsste nur mit dem Finger schnipsen und noch nicht mal das sie müsste mich wahrscheinlich nur ansehen und ich würde absolut alles machen was sie möchte.
Und genau das...
Mein Telefon klingelt. Es ist Clint. Mein Blick fällt auf die Uhr es ist neunzehn Uhr, was möchte er so spät? Mein klingelndes Handy wird lauter, verwirrt Hebe ich ab.
„Clint, was gibt's? Gibt es Probleme?"
„Ja, Nein, nicht wirklich. Laura ist mit den Kindern übers Wochenende verreist und wie du wahrscheinlich nachvollziehen kannst bin ich beruflich meist nicht zu entbehren, ich meine wenn wir zu einem Einsatz gerufen werden würden und ich nicht da ..." beginnt er wurde jedoch von mir unterbrochen
„Bartons, hören sie auf zu brabbeln und kommen sie zum Punkt"
„Ist den Gästezimmer frei? Ich habe mich ausgesperrt"
Sofort muss ich lachen.
„Hey, ich finde das nicht witzig ich versuche seit Stunden in mein eigenes Haus einzubrechen und das ohne Erfolg"
„Ich lache nicht deswegen, ich finde es einfach nur niedlich das du dich wegen so einer Kleinigkeit so anstellst, natürlich kannst du vorbei kommen, soll ich dir was zu essen machen?"
„Gerne, ich mache mich wenn es in Ordnung ist sofort auf den Weg, denn offengesagt ist mir etwas kalt"
„In Ordnung mach das, wir sehen uns"
Kopfschüttelnd lege ich auf und beginne alles vorzubereiten, ich werfe Bartons ein paar Pizzabaguettes in den Ofen und beziehe das Bett im Gästezimmer.
Irgendwie schön das Wochenende doch nicht alleine zu sein, jedoch habe ich mir bei aller Freundschaft zu Clint meine Gesellschaft etwas anders vorgestellt.
Es dauert nicht lange bis es an meiner Tür klopft, ein kleines aber dennoch süßes Ritual welches bis jetzt immer so geblieben ist.
Ich gehe zur Tür und öffne meinem Kumpel die Tür.
„Obdachlosenheim Carter, immer für Sie geöffnet" Scherze ich lachend.
„Hey du bist gemein" er schlägt mir leicht auf meine Schulter, tritt jedoch bald ein.
„Du kannst dich auf mein Sofa setzten, ich hole deine Pizzabaguettes, die müssten eigentlich fertig sein" ohne auf eine Antwort zu warten gehe ich in die Küche und mache das was ich Clint eben gesagt hatte und stelle ihn anschließend den Teller hin.
„So, und du erklärst mir jetzt wie du dich aussperren konntest, den einfach so den Schlüssel heute Morgen vergessen schließe ich bei dir und Laura aus"
Clint lacht. „Und mal wieder hat der Chief recht. -kurze Pause- ich wollte die Post reinholen, dachte es dauert nicht so lange und habe die Tür offen und den Schlüssel drinnen gelassen und Zack, Wind, Tür, ausgesperrt"
Wieder muss ich schmunzeln.
„Ich hatte Glück das ich mein Handy dabei hatte, wenn nicht hätte ich wohl einfach vorbei kommen müssen, ob ich dich und Romanoff beim rummachen störe oder nicht"
Wieder muss ich schmunzeln.
„Da hast du aber Glück das sie nicht da ist"
Clint runzele kauend die Stirn „wo ist sie? Hat sie dich versetzt"
Ich schüttle den Kopf „nein sie ist dienstlich unterwegs und kommt wahrscheinlich erst gegen Sonntag Mittag nach Hause, irgendeine Fortbildung oder so" Clint Nickt
Es ist eine geraume Weile still und nur das intensive Kauen von Clint ist zu hören, welcher ,sich nachdem er natürlich geschluckt hat, sich zu Wort meldet „Weiß sie von Hella?"
Ich erschrecke über die Frage und schüttelt erschrocken den Kopf.
„Nein, ich halte es aktuell nicht für passend sie mit dem Zeug meiner Psychopathischen ex zu belasten ."
„Irgendwann musst du es ihr sagen"
„Ich weis -Seufzer— aber nicht in der nächsten Zeit ich habe genug anderes zu tun" sage ich und schiele zu meinen Unterlagen bezüglich des Schwangerschaftsabbruchs. Natürlich hatte ich ihm nichts davon gesagt und das bleibt auch so.
Wir unterhalten uns noch etwas bis mein Telefon klingelt. Sofort muss ich grinsen als ich sehe wer es ist.
Ich nehme mein Handy, lehne mich zurück gegen die Rückenlehne und hebe ab.
„Nah, was gibt's? Ist was los" Frage ich Natascha besorgt
„Brauche ich einen Grund um mich bei meiner Freundin zu melden? Ich wollte einfach nur deine Stimme hören und fragen was du so machst"
Ich muss grinsen „nicht viel, ich habe Clint grade essen gemacht"
„Bartons? Was macht er bei dir?"
„Ow, er.." sofort wurde ich unterbrochen
„unterstehe dich"
„Sorry Clint aber Dummheit muss bestraft werden, Clint hat sich heute ausgesperrt und da ich eine tolle Freundin bin darf er im Gästezimmer schlafen bis seine Frau mit den Kindern von dem Wochenendstripp wieder heim kommen"
Auch Natascha muss lachen
„Und was treibst du so?"
Sie knurrt „die scheiße ist schnarch langweilig und das Bett so lehr ohne dich"
Ich grinse kurz
„Dagegen kann ich leider so überhaupt nichts machen, du wolltest auf die Fortbildung"
„Du hättest ja mitkommen können, ich habe es dir ja schließlich angeboten"
„Aber ich brauche die nicht süße, ich habe nämlich auch nicht im geringsten Lust deinen Job zu übernehmen"
Sie knurrt leise
„Du weist das du ins Bett solltest du musst morgen früh raus und bist nicht gerade ein Frühaufsteher"
„Jetzt sagtest du mir auch noch was ich tuen soll. Untragbar Miss Carter"
„Gute Nacht, ich liebe dich, wir schreiben" antworte ich lachend
„Gute Nacht Boss" Scherzt sie
„Ow daran könnte ich mich gewöhnen" murre ich leise
„Dann komm auf die Fortbildung, mit etwas Enthusiasmus deiner Seite schaffst du es Fury vom Tron zu stoßen und ich bekomme dich mit Sicherheit noch rein"
„Netter Versuch süße aber wie schon gesagt, ich bin mit meiner Position sehr zufrieden"
„Mann kann es ja zumindest versuchen, gute Nacht"
Ich warte bis ich den Auflege Ton meines Handys höre und lege mein Handy lächelnd beiseite.
Das Gespräch dauerte nicht lange aber es tat gut ihre Stimme zu hören.
„Hey, Carter! Ich möchte dich nicht beim - ich Himmel Romanoff an- stören aber ich gehe ins Bett, gute Nacht Schlaf gut. Ow, und danke das ich hier schlafen darf"
„Kein Problem, dafür sind Freunde doch da. Gute Nacht, fühle dich wie zu Hause"

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt