55 - Unerwarteter besuch

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Wir verbringen eine ganze Weile so, als plötzlich die Alarmanlage unseres Büro Abteils höre. Ich schnappe mir meine Waffe und stürme zu der Tür die ausgelöst hat.
Doch hier war nichts. Ich schaue mich um, als ich eine kleine Tatze an meinem Bein spüre.
Ich schaue nach unten und muss lächeln.
Es war der Hund von eben, welcher mit dem Stock im Maul mich wedelnd ansieht.
Sofort kommen mehr Personen zu uns, doch ich klatsche ab „keine Sorge, nur ein ungebetener Gast, ich kümmere mich nach Feierabend um ihn" sage ich und gehe zurück in mein Büro, ich musste gar nicht sagen das er mir folgen soll, denn das macht er automatisch.
„Was war los?" fragt Natascha welche sich einen Bürostuhl besorgt hatte und neben meinem Schreibtisch sitzt.
Ich brauche Garnichts sagen, schon lässt der Hund den Stock fallen und springt in einem satz auf mein Sofa, wo er sich friedlich einrollt.
„Er ist uns bis hier hin gefolgt?" fragt Clint überrascht.
Ich zucke mit den Schultern, „offensichtlich"
„Die Rettung scheint einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben" sagt Natascha.
„Ja, er folgt mir auf Schritt und tritt" seufzte ich.
„Und was machst du jetzt?" fragt Clint.
Ich zucke mit den Schultern „keine Ahnung, ich denke ich werde morgen mal zum Tierarzt fahren, vielleicht ist er gechipt und gehört jemanden. Wenn nicht werde ich ihn wahrscheinlich ins Tierheim bringen?"
„Du behältst ihn nicht?" fragt Clint leicht enttäuscht und setzt sich aufs Sofa, auch ich lasse mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen.
Kaum hatte sich Clint gesetzt springt der Hund auf.
„Ich arbeite doch den ganzen Tag, er ist ein reines Energiebündel er kann nicht den ganzen Tag in meiner Wohnung bleiben, er zerlegt sie! Und hier mitnehmen? Dafür braucht er eine Ausbildung" antworte ich.
„Welche er einfach bestehen würde, ich meine er ist uns durch ganz Manhattan gefolgt, tausend Gerüche. Er hat es geschafft hier einzubrechen und hat nur einen Alarm ausgelöst und das war ein sehr später" sagt Clint.
Kaum hatte er das gesagt landet Rocket auf meinem Schoß und kuschelt sich ein.
Ich schaue Natascha an welche nur mit den Schultern zuckt.
„Ich überlasse das dir, aber warte erstmal was der Arzt und das Heim sagen, vielleicht gehört er ja wirklich jemanden" sagt Natascha
Ich nicke „das hatte ich so oder so vor" sage ich seufzend.
Ich beuge mich nach unten und greife nach dem Stock, welchen ich in den Mülleimer befördern möchte, doch der Hund knurrt.
Vorsichtig rutsche ich mit meiner Hand zu meinem Schreibtisch, beruhigt legt er sich wieder hin. Ich mache dieses Spiel noch etliche Male, bis er schließlich das Stöckchen aus meiner Hand reist und es sorgsam auf meinem Schreibtisch Platziert.
„Schon gut, ich behalte es ja." murre ich.
Ich drehe mich noch etwas auf meinem Stuhl bevor ich aufspringe.
„Entschuldige, ich mach Feierabend, ich muss das einfach jetzt machen. Ich meine morgen habe ich genauso wenig Zeit und er muss ja in der Zeit irgendwo schlafen und..."
„und du hast Angst das er dir doch ans Herz fällt" vervollständigt Clint meinen Satz.
Ich drehe mich wortlos weg, vermutlich da er recht hatte. Ich mag ihn ja, bin leider meiner Ansicht nach komplett ungeeignet für den Job.
Ich melde mich ab und gehe mit Rocket zum Tierarzt. Wir warten dort eine ganze Weile nur um zu erfahren, das er keinen Chip hat, trotz seiner leichten Unterernährung dennoch kerngesund ist und eine ungewöhnlich hohe Gehirnaktivität aufweist.
Mein nächster Weg geht in das nächste Tierheim. Ich packe den kleinen Kerl wieder in mein Auto, seinen Stock natürlich dabei. Angekommen lasse ich in raus. Vorsichtig legt er sein Stöckchen auf meinen Sitz.
„Möchtest du das nicht mitnehmen?" Frage ich.
Er schüttelt sich und tippt das Auto an, so als ob er denkt später wieder in mein Auto zu kommen.
Er sieht mich wartend an und bricht mir fast mein Herz.
Ich betrete mit ihm also das Gebäude. Es ist ranzig und stinkt. Sofort kommt mir das quälende   Gebell von Hunden entgegen.
Ich hasse mich dafür ihn gleich hier lassen zu müssen, aber ich habe keine Wahl.
„Guten Nachmittag, wie kann ich ihnen helfen?"
„Guten Tag, ich habe hier einen kleinen Jack Russell Terrie. Er ist mir heute zugelaufen, wird er vermisst?"
Frage ich.
„Moment, lassen sie mich mal sehen"
Er läuft um die Theke und schreckt zurück sofort als er ihn sieht.
„Was? kennen Sie ihn?"
„Das Biest? Und wie! Sein Name ist Rocket, er ist ein Streuner, sein Frauchen ist vor Jahren gestorben. Seitdem lässt er Niemanden am sich ran. Ich versuche ihn seit Jahren zu fangen. Er ist komplett verwildert, streunt im Wald umher, erschreckt Wild, Durchwühlt Mülltonnen."
Ich Runzel die Stirn „für mich wirkt er ganz zutraulich" sage ich und nehme ihn auf den Arm.
„Faszinierend" murmelt er und sieht mich an.
„Wollen Sie ihn behalten? Er scheint Sie zu mögen?" sofort lasse ich ihn runter. „Ow nein, ich bin bei der Polizei. Ich habe keine Zeit für Hunde."
„Gut, Sie können ihn hier lassen aber sie bedenken das wir ihn wahrscheinlich einschläfern werden, er ist alt, mürrisch, hasst fast alle und fast jeden und ist in einem Alter in den man ihn nicht mehr will, Menschen wollen Welpen" erklärt er
Ich nicke.
Er greift zu einem Metallseil, welches er vermutlich gleich um seinen Hals schnüren möchte. „bitte, tuen sie ihm nicht weh!" sage ich leise und beschämt.
Ich hasse mich so sehr für diese Entscheidung, aber es muss sein.
„Dan müssen sie ihn in den Zwinger bringen"
Ich nicke und der Mann öffnet die Tür.
Es waren viele Hunde, abgemagert und traurig.
„Hier, den da"  sagt er und zeigt auf eine Zelle.
Ich beuge mich zu ihm runter.
„Hey kleiner Kumpel, gehst du da für mich rein?" er schüttelt sich.
„Möchtest du ein Leckerli?" frage ich sofort dreht er sich.
„Dann los, geh rein dann bekommst du was"
Er setzt sich hin
„Zuerst? Du weist was du willst!"
Sofort gibt mir der Herr eine Hunde kau Stange welche ich in die Zelle werfe.
Sofort hüpft er in den Zwinger und der Herr schließt die Tür schlagartig.
Kaum hatte Rocket das bemerkt lässt er die Stange fallen und beginnt zu winseln, er jault und schreit und kratzt. Sofort kommen mir die Tränen und ich stürme in mein Auto.
Ich hatte absolut noch nie so große Schuldgefühle wie jetzt. Ich tue doch das richtige oder? Mein Blick fällt auf den Stock auf meinem Beifahrersitz. Ich habe keine Wahl oder? Ich rieche an dem Stock und könnte meinen der Hund sitzt gerade immer noch neben mir. Aber er wird die Tage eingeschläfert. Und das wegen mir.
* stille*
Ich lag falsch! Ich habe eine Wahl. Ich springe auf und stürme zurück.
„Haben Sie was vergessen?"
Ich nicke „ow ja, etwas wichtiges, etwas was ich gar nicht hier lassen hätte dürfen!"
Ohne noch was zu sagen stürme ich zu dem zwingen. Sofort beginnt es darin zu toben und kaum hatte ich die Zelle geöffnet springt er mir entgegen und leckt mein Gesicht ab.
Ich lache „Regel Nummer eins, wenn du bei mir wohnen willst hör auf mich ab zu lecken" ich drücke ihn an mich.
„Entschuldige, ich konnte das nicht"
Sage ich zu dem Mann der hinter mir steht.
„Er mag Sie wirklich, nehmen Sie ihn mit"
Ich nicke „ich weis"
Ich gehe mit ihm also zu meinem Auto und stolz nimmt er sich sein Stöckchen.
„Du wusstest das? Oder?" er kuschelt sich auf den Sitz.
„Du schuldest mir was kleiner, ich darf für dich jetzt steuern zahlen und noch viel weiteres" er murrt verschlafen.
„Ach und jetzt auch noch frech werden, los, wir gehen shoppen"
Ich suche das nächste Tiergeschäft auf und beginne zusammen mit Rocket etliche Sachen aus zu suchen, zwei Körbchen, eines für mein Büro und eines für daheim, mitnehmen muss ich ihn ja wohl oder übel, Näpfe, Spielzeug, Hygiene mittel, Futter und was man noch so braucht. Die meisten Sachen sucht er sich zum Teil selbst aus und ich bin nur der Trottel der zahlen darf. Lediglich bei der Leine gibt es Diskussionen.
„Wir brauchen aber eine Leine, auf der Arbeit wird es nicht gerne gesehen wenn du da umher streunst."
Er murrt wieder und legt sich beleidigt hin.
„Wenn du dich benimmst kann ich versuchen sie so wenig zu benutzen wie du willst aber du brauchst eine, für den Fall der Fälle, also such dir eine aus!" widerwillig tippt er eine an welche ich anschließend einstecke.
Ich schaue auf die Uhr, es war noch nicht allzu spät und ich beschließe zumindest das paar Näpfe und das Körbchen in mein Büro zu bringen.
Gesagt getan, es war glücklicherweise wenig los und es ist nicht ganz so auffallenden wenn ich mit so einem Aufzug in einem Büro erscheine.
Ich schleiche mich also unauffällig in mein Büro. Ich fülle den einen Napf mit Wasser und stelle beide an die freie Wand des Sofas.
Auch das kleine Körbchen stelle ich dort in die Nähe, doch kaum hatte ich das gemacht, packt er es mit den Zähnen und zieht es unter meinen Schreibtisch, gut, dann bleibt es eben da.
Sofort gehe ich zu Natascha, welche mich überrascht ansieht.
„Ich dachte du machst früher Schluss?"
„Wollte ich auch, doch das ganze ging schneller als erwartet." Murmel ich
Leise höre ich vier Pforten über das packet klappern und die Tür schiebt sich auf. Leise setzt er sich neben mich.
„Entschuldige, ich konnte es nicht, du hättest ihn winseln hören müssen. In dieser dunklen kleinen stinkenden vergammelten Zelle."
Sie lacht „stopp, ich habe doch gar nichts gesagt. Soll ich dir einen Bescheid geben das er mit auf die Arbeit kann?" Fragt Natascha. Ich nicke.
„Ich denke du weist das er einen Eignungstest machen muss?" murmelt sie während sie einen Zettel ausfüllt.
Wieder nicke ich.
„Gut, hier der Zettel, auf dem anderen steht die Stelle bei der du dich melden musst, wenn du Glück hast bekommst du die Tage noch einen Termin, das sollte für ihn jedoch kein Problem sein"
Ich nicke dankend und nehme die zwei Zettel entgegen.
Sofort rufe ich da an und bekomme einen Termin für morgen früh. Die Dame erklärt mit was er können muss und bis auf die körperliche Beschaffenheit sollte das ein Klacks werden, er ist schlau, hat eine gute Nase, hört, zumindest auf mich! Jedoch ist er klein und hat nicht viel Kraft.
Der Termin morgen passt gut, da sich dort die Spusi um die Hütte kümmern wird und ich eh nur rum sitze.
Ich sage jedenfalls noch Clint Bescheid welcher sich insgeheim freut das ich den kleinen Kerl behalten habe. Ich kläre mit der Dame vom Tierarzt noch einige Details ab, alter, Impfungen. Sachen die ich als Hundebesitzern wissen sollte.
Ich fahre anschließend heim und Rocket beginnt sich einzurichten. Er schiebt sein Bett also an die Seite von meinem, ich denke er dürfte riechen auf welcher Seite ich schlafe.
Ich gebe ihn also eine Dose zum Essen und beobachte wie er isst. Er scheint seit langem nichts richtiges mehr gegessen haben.
Kaum hatte er gegessen schmiegt er seinen Kopf an mich und wirkt gerade irgendwie wie eine Katze.
Ich höre den Schlüssel, es ist Natascha. Kaum hatte sie die Tür geöffnet stürmt Rocket auf sie zu und brummelt leicht knurrend.
„Hey, was waren die Regeln?" frage ich streng.
Sofort hört er auf und geht zu mir.
„Sollen wir das nochmal durchgehen, Regel eins, kein Gesicht ablecken, Regel zwei, saubere und ganze Wohnung und Büros, Regel drei, wir sind nett zu unserem Umfeld und Regel vier, kein Sofa und Bett!"
Wieder knurrt er widerwillig, schmiegt sich jedoch wieder an mich.
„Ach wir stellen jetzt also schon Hausregeln auf?" fragt Natascha und muss lachen. Sie beugt sich zu mir runter und gibt mir einen Kuss.
„Hey, schön dich zu sehen." antworte ich.
„und funktionieren deine Hausregeln?"
Ich nicke „und wie, pass auf, Rocket, sag Hallo zu Frauchen" er springt auf und umschleicht ihre Beine. Er setzt sich vor sie hin und wartet darauf gestreichelt zu werden.
Zögerlich streckt Natascha die Hand aus und beginnt ihn zu streicheln
„Und schon einen Termin?"
„Morgen Früh, hat eine Untersuchung und einige Leistungstests. Die Dame meinte das wenn er da gut abschneidet der Leistungstest gleich angehängt wird. Anderenfalls kann das Jahre dauern die er vielleicht nicht hat" antworte ich.
Sie wünscht uns viel Glück und wir machen gemeinsam essen und legen uns ins Bett.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt