60 - Tanz im Mondschein

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Nach einigen Fahrtminuten kommen wir im Büro an. Sie hatten einen großen Besprechungsraum leer geräumt und ihn entsprechend umfunktioniert. Die meisten Leute sitzen an Tischen gruppiert und unterhalten sich, natürlich unter Gebrauch und Einfluss von einigen Spirituosen. Ich blicke durch die Reihen und durchsuche den Saal nach bekannten Gesichtern, doch Offengesagt kenne ich die meisten überhaupt nicht und den Rest habe ich möglicherweise mal in einen der Gänge gesehen.
Es war ganz schön laut, man hört einige Menschen wild durcheinander reden, doch eine Stimme kommt mir dann doch sehr vertraut vor.
„Hey, ich hatte nicht erwartet dich hier zu sehen" nehme ich Clints Stimme von der Seite war.
Überrascht drehe ich mich zu einem Tisch an meiner Seite und stelle mich zu den anderen.
Überrascht schaut Clint an mir herunter und mustert mein Kleid durch meinen mittlerweile geöffneten Mantel.
„Schick, da könnte man ja fast schon neidisch werden. Das ich den Tag überlebe" scherzt er.
„Ich auch nicht, und auch das Kleid habe ich einer bestimmten Person zu verdanken!" antworte ich Clint.
„würde diese Person sehr eifersüchtig werden wenn sie gehört hätte was ich zu dir gesagt habe?"
Ich nicke „Ich denke sie würde dich böse anbrummen und dich innerlich köpfen" antworte ich Clint.
„Aber Man muss sagen, deine bessere Hälfte scheint einen guten Einfluss auf dich zu haben, abgesehen von Elisabeth hat es noch nie jemand geschafft dich in ein Kleid zu quetschen"
Ich hebe meine Augenbraue „was soll das jetzt heißen? Meine bessere Hälfte, ich bitte dich! Und gewöhne dich nicht daran. Das wird das erste und das letzte mal sein, dass du mich in einem Kleid sehen wirst Bartons."
„Außer vielleicht bei eurer Hochzeit."
Ich muss lachen „Sind da etwa schon Pläne für Dinge von denen ich nichts weis? Ich meine so lange geht das jetzt auch nicht zwischen uns, und schon heiraten? Zudem wer sagt das ich dich einlade?" Scherze ich.
Clint beugt sich näher an mich heran „Dann schleiche ich mich drauf!" flüstert er forsch und lächelt mich an.
„Über was redet ihr wenn ich fragen darf?" fragt Maria, welche sich neben mich stellt.
„Ah, guten Tag. Schön Sie zu sehen, wir reden über Ihre Hochzeit!" sagt Clint lachend.
Hill hebt überrascht die Augenbraue „ach, Sie haben vor zu heiraten?" fragt sie verwundert
Ich schüttle lachend den Kopf. „Nein, Natürlich nicht. Wir haben nur etwas rum gealbert!" stelle ich klar.
Maria nickt verstehend und gibt ein zaghaft und leicht erzwungenes Lachen von sich.
Ihr blick fällt auf meine Kette von Natascha. Mein Herz bleibt für einige Sekunden kurz stehen und ich versuche mir nichts anmerken zu lassen.
„Die ist schick, ist sie neu?"
Ich schüttele den Kopf „nein, die habe ich schön länger. Meistens unter meinem Hemd oder meiner Bluse" Antworte ich und versuche sie Reflexartig darunter zu schieben, doch das gelingt bei meinem Kleid nicht.
„Von deiner Mysteriösen Freundin?" fragt sie und nimmt einen Schluck von ihrem Getränk.
„Ja, und ich mache da keineswegs ein Geheimnis draus, ich finde nur das sowas nicht an den Arbeitsplatz gehört" Lüge ich.
Ich hoffe innerlich dass sie nicht genauer nachfragt und hoffe das sie zudem nicht merkt in was für eine Sackgasse sie mich gerade unbewusst führt.
Sie lächelt „das ist natürlich war, wie heißt die glückliche?"
Ich schlucke, weis sie Nataschas vornahmen? Hatte sie den Buchstaben auf der Kette gesehen?
Ich darf nicht so lange überlegen, dass fällt auf.
Ich lächle. „Ob Sie sich glücklich schätzten kann mit mir weis ich nicht, ich bin sehr anstrengend, aber ihr Name ist Natalie" log ich hastig.
Sie schaut mich komisch an, Mist, hatte sie meine Lüge aufgedeckt? „In wiefern anstrengend?" fragt sie nach.
„Ich arbeite sehr viel, ich bin um fünf Uhr wach mache mich Fertig bin überpünklich um 7 Uhr im Büro und mache sehr spät Feierabend. Auch am Wochenende bin ich gedanklich meistens anderweitig beschäftigt oder gedanklich bei der Arbeit, da bleibt nicht viel Spielraum." Antworte ich und diesesmal sogar Wahrheitsgemäß. Zwar gibt es bei mir meiner Ansicht nach noch weitere Ticks die den Umgang mit mir erschweren, meine Angst lange eingesperrt zu sein, die Sache mit den verbundenen Augen und Natürlich die Sache nicht gerne gefahren zu werden ohne das ich das Ziel zu kennen, geschweigeden sofort Panik schiebe wenn von der eigentlichen Route abgewichen wird, aber das muss sie jetzt echt nicht wissen.
Sie nickt „verstehe, naja ich wünsche euch noch einen schönen Abend, ich muss dann mal weiter, nett mit ihnen plaudern zu können" sagt Maria und reicht mir die Hand.
Ich lächle förmlich und nehme ihre Hand, welche sie sanft schüttelt
„gleichfalls, man sieht sich Agent"
Ich lasse ihre Hand los und drehe mich zu Clint.
Wir warten noch einige Minuten bis Maria komplett hinter der nächsten Menschenmenge verschwunden war und beginnen uns zu unterhalten.
„Ach, Natalie heißt sie also?" fragt Clint Stichelnd.
Ich mache eine abfallende Handbewegung und verdrehe meine Augen „ach halt die Klappe. Ich hatte Angst ihren richtigen vornahmen zu benutzen, nicht das sie auch noch darauf kommt das da was läuft. Es reicht schon wenn du und Maximoff das wissen" Grummele ich leise.
„Du denkst also sie würde das nicht so verschweigend behalten?" fragt er und trinkt sein Getränk anschließend aus.
„Ich kann es mir vorstellen. Ich meine es ist kein großes Geheimnis das sie zumindest eine Zeit ein Auge auf mich geworfen hat oder es vielleicht sogar noch tut. Und aufgrund der Tatsache das ich ihr immer wieder sage das Beziehungen nicht an den Arbeitsplatz gehören..." ich zucke mit den Schultern.
„Könnte sie es dir krumm nehmen?"
Ich nicke in folge Clints Aussage vorsichtig.
Ich schiele zu Natascha, welche sich gerade mit einigen anderen höheren Tieren einige Meter weiter unterhält.
„was hast du?" fragt Clint nach einigen Minuten der Stille. Ich schaue zu ihm, mir war garnicht bewusst wie lange ich sie angestarrt hatte.
„Alles gut, ich habe nur etwas nachgedacht." sage ich. Clint schaut mich einige Zeit erwartend an, weshalb ich unfreiwillig weiter spreche.
„Ich weis nicht, ich mache mir Sorgen über unserer Zukunft. Ich meine wie soll es weiter gehen? Immer dieses Versteckspiel? So sehr ich mir auch wünsche das sie die Frau fürs Leben ist, wie soll es weiter gehen wenn wir früher oder später aufliegen?" frage ich und lehne mich leicht geknickt auf den Tisch.
Sachte legt er seine Hand auf meinen Rücken und streichelt Freundschaftlich darüber „und dann? Was soll dann passieren? Du bist viel zu geeignet für den Job als das man dich dafür rauswirft, nicht Fury. Und Romanoff? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das er sie rauswirft, ich meine sie waren froh jemanden für die stelle zu finden. Klar das ist ein etwas größeres vergehen, aber bis jetzt habt ihr damit Niemanden in Gefahr gebracht, also daher." sagt Clint sanft.
Ich hebe meinen Blick und schaue ihn direkt in die Augen „Ich weis, mein Job ist mir dabei sogar mittlerweile egal. Ich habe nur Angst beides zu verlieren, Sie und meinen Job..." langsam senke ich meinen Blick wieder.
„Du denkst echt sie würde sich wegen sowas trennen? Beim besten Willen nicht, ich sehe doch jetzt oft genug wie ihr euch anseht. So schaut man sich nicht an wenn man das bei der nächsten Gelegenheit hinwerfen möchte"
Ich nicke und versuche den Gedanken einfach beiseite zu schieben und den Augenblick zu genießen.
Kaum hatte ich meinen Gedanken zu ende gedacht höre ich ein Lautes räuspern neben mir. Zeitgleich drehen wir den Kopf zu der Person weiche Kritisch auf Clints Hand schaut, welche immer noch auf meinem Rücken weilt.
Ich muss lächeln und Clint gibt ein zaghaftes entschuldige von sich und nimmt seine Hand wieder zu sich.
„Rein freundschaftlich!" rechtfertigt sich Clint. Natascha nickt nur stumm und schenkt mir ihre Aufmerksamkeit indem sie mich ansieht.
„Ich lasse euch zwei mal alleine und hole mir noch ein Glas, soll ich dir was mitbringen?" fragt Clint und sieht mich fragend an.
Sofort schüttle ich den Kopf und hebe dankend die Hand „nein danke, ich lasse besser die Finger von sowas, die letzten Male lief das ja nicht so prickelnd, das erste mal und ich hatte Dich an der Backe" sage ich und sehe Natascha an „das zweite mal, naja..." ich schaue kurz herunter zu meinem Bauch und schaue wieder zu den beiden. „Was soll das jetzt heißen?" fragt Natascha leicht empört.
Ich lächle nur und zwinkere ihr zu.
„warte, das erste mal verstehe ich, aber was war das zweite mal?" fragt Clint verwundert.
Sofort sieht mich Natascha überrascht an
„Du hast ihm nichts davon erzählt?"
Ich schüttle langsam den Kopf
„Was nicht erzählt?" fragt Clint unsicher und ist sich sicherlich selbst nichtmal sicher ob er das wissen will.
„Ow, die Madame neben mir war schwanger!" sagt Natascha ohne mit überhaupt die Chance zu geben das ganze selbst zu klären.
Clint lässt seine Kinnlade fallen und blickt abwechselnd zu mir, zu Natascha und zu meinem Bauch „Bitte? Dafür braucht man doch einen Mann?" sagt er leicht fragend.
„Hör zu, ich weiß wie das mit den Bienchen und Blümchen Funktioniert, ich bin Lesbisch, nicht Dämlich. Und nein, ich bin es nicht mehr und wieder nein, das ist kein Thema für jetzt, ich kläre das ein andermal" sage ich und drehe mich zu Natascha.
Clint nickt und verschwindet also in Richtung Bar.
Sofort legt Natascha ihre Hand um meine Hüfte und zieht mich etwas näher an sie heran.
Erschrocken versuche ich einige Schritte zur Seite zu weichen, doch ohne Erfolg.
„Nicht das mir das nicht gefällt, doch mit wie vielen Gläsern hochprozentiges möchtest du dieses Verhalten rechtfertigen?" frage ich unsicher.
„Wenn du meinst wie viele Gläser ich bräuchte um mit dir was an zu fangen, dan wäre dir Antwort keine!"
„Und die inoffizielle Antwort, ich meine wir sind hier mitten auf dem präsentierter" erwidere ich.
Natascha grinst „in Ordnung, komm mit!"
Ohne auch nur eine Sekunde zu warten lässt sie mich los und bahnt sich den Weg zum Ausgang.
Ich verfolge sie einige Zeit mit meinen Augen, komme jedoch sofort nach.
Sie wartet in einem Seitengang an eine Wand gelegt. Sie lächelt mich nur an und geht den gang ohne ein Wort zu sagen entlang.
„Wohin gehen wir?" frage ich, bekomme jedoch keine Richtige Antworte.
„Das siehst du dann!" sagt sie und steigt in einen Aufzug.
Ich murre nur, unwohl folge ihr aber dennoch. Sie fährt bis ganz nach oben und nach einigen Minuten Aufzug und ein paar Gängen gefolgt von einer kleinen Treppe, stehen wir auf dem flachen Dach des Gebäudes.
Es war mittlerweile dunkel, nur der hell leuchtende Vollmond und die unzähligen funkelnden Sterne erhellen die Nacht auf eine Romantische Art und Weise.
Ich trete näher an den Rand und blicke über das nächtlich leuchtende Manhattan. Selbst bei nacht ist hier noch ein Riesen Verkehr. Autos Hupen sich an und waren durch unsere Position nur noch sehr schwach zu hören.
Der Wind streift sanft durch meine Haare. Ich schließe meine Augen und Strecke mein Gesicht dem Wind genießend entgegen. Ich atme tief durch und schaue erst als ich Nataschas Hand auf meiner spüre wieder zu ihr. Sie lächelt mich zaghaft an und nimmt auch meine andere Hand „darf ich um diesen Tanz bitten Mylady?" fragt sie und zieht mich langsam an sich.
Ich lächle und lege fragend meinen Kopf schief „hier auf dem Dach? Ohne Musik? Einfach so?" frage ich verwundert.
Sie zuckt mit den Schultern „warum nicht, und für die Musik sorge ich schon!" vorsichtig zieht sie ein paar Kopfhörer aus ihrer Jacke und steckt mir einen der beiden Hörer in mein Ohr.
Nachdem sie sich den anderen Hörer in ihr Ohr gesteckt hatte startet sie die Musik und nimmt mich in Tanzposition.
„Du weist das ich nicht tanzen kann?" frage ich leise. Doch Natascha Shht mich nur an und schließt ihre Augen. Ihre Hand wandert zu meiner Hüfte und sie zieht mich noch näher an sich. Auch ich schließe meine Augen und konzentriere mich auf die Musik welche sanft in mein Ohr hallt und schon bald dafür sorgt das alles andere außer die Musik und Natascha komplett ausgeblendet wird. Sie beginnt mich über das Dach zu drehen.
Auch wenn ich absolut keine Ahnung von tanzen habe funktioniert das mit ihr einwandfrei. Sie lenkt mich dorthin wo sie mich haben will und ich muss mir nichtmal ansatzweise Gedanken darüber machen dass ich ihr auf die Füße Trete.
Ich hatte schon nach ein paar Minuten komplett die Orientierung verloren und konnte nicht genau sagen wo auf diesem Riesen Dach wir uns befinden. Normalerweise würde mich das wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben, doch bei ihr war mir das egal.
Ich kann nur grob einschätzen wie lange wir das machen, denn außer dem Lied was immer wieder von Anfang an beginnt hatte ich keine Möglichkeit die Zeit einzuschätzen.
Das fällt mir bei ihr generell sehr schwer. Sobald ich bei ihr bin verläuft die Zeit zumindest anders. Sie rast und bleibt gleichzeitig stehen und auch wenn ich normalerweise sehr gut in sowas bin und seien muss, sind die Momente bei ihr immer so endlos endlich.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt