Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha Romanoff

74 - Nervlich am Ende

Kaum hatte ich einige Stunden gearbeitet bekomme ich schon wieder Besuch, diesmal von Jones.
„Guten Nachmittag Chief, ich habe etwas was sie Interessieren könnte..." beginnt sie das Gespräch.
„Ist Herr Brown noch nicht da!" Frage ich.
Sie schüttelt den Kopf, „nein, er müsste jedoch bald kommen. Ich habe die Zeit genutzt um mir wie Sie vorgeschlagen haben die Ehe der beiden anzusehen, und habe dabei voll ins Schwarze getroffen" erklärt sie.
Ich Beuge mich über den Tisch. „Was sie nicht sagen!"
„Herr Brown hatte Tatsächlich eine Affäre, und zwar mit der Schwester des Opfers"
Ich nicke, das dachte ich mir zwar bereits, jedoch ist es sehr schön das mal fest auf der Hand zu haben.
„Das wäre natürlich das ideale Motiv, die Frau kam auf die Affäre, möchte die Scheidung, Mann hatte Angst um das Erbe und bringt sie um!" sage ich.
„Jetzt müssen wir das bei der Befragung nur bestätigen!" sagt Jones.
„das schaffen Sie schon!" Antworte ich und schaue wieder auf meinen Rechner.
Jones bleibt noch etwas vor mir stehen, so als würde sie überlegen ein Thema noch an zu sprechen.
Jedoch tut sie das nicht. Sie sagt mir hastig mich auf dem laufenden zu halten und lässt mich wieder alleine.
Ich starre auf meinen Bildschirm als mein Computer aufgrund einer Email leise piepst. Ich wollte sie gerade öffnen, doch nach einem schnellen Blick auf dem Absender entscheide ich mich dazu sie ohne zu zögern in den Papierkorb zu verschieben.
Jetzt schreibt mir Natascha auch schon per email! Wird wohl bemerkt haben das ich sie blockiert hatte. Ich ignoriere das Geschehene und versuche mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren, doch es gelingt mir nicht. Immer wieder denke ich an Natascha.
Ich vermisse sie schrecklich und das gefällt mir überhaupt nicht. Warum bin ich so? Einerseits verabscheue ich sie gerade zum Tode, ich möchte nichts von ihr sehen und oder hören.
Dennoch vermisse ich ihre Nähe, ihre Berührungen oder einfach nur neben ihr zu liegen.
Ich greife nach meinem Kaffee und schütte ihn in einem Zug meinen Rachen herunter. Ich muss absolut auf andere Gedanken kommen. Ich habe damit abgeschlossen, ich habe es beendet, es war meine Entscheidung und ich komme absolut damit klar.
Vorsichtig legt rocket seinen Kopf tröstend auf meine Beine. Ohne ihn groß anzusehen streichle ich über seinen Kopf und ärgere mich, dass ich keinen Kaffee mehr habe, doch aufstehen und einen neuen besorgen möchte ich jetzt auch nicht.
Ich lenke mich ab indem ich meinen kleinen buschigen Freund kraulen und erschrecke ganz schön als ein Türklopfer durch den Raum hallt.
„Äh, Ja?" melde ich mich erschrocken und schaue auf. Es ist mal wieder die kleine Bishop, welche sofort skeptisch den Kopf dreht und mich genau mustert. „Alles in Ordnung Chief?" fragt sie und kommt nach einer Zeit näher.
Ich nicke selbstverständlich und frage, warum sie meine irgendwas sei falsch.
„Ich weis es selbst nicht, ich habe so ein komisches Gefühl im Bauch, so als stimme irgendwas nicht, warum weis ich nicht" sagt sie leise.
Ich Zwänge mir ein kleines Lächeln auf „vermutlich gute Menschenkenntnisse, aber das tut nichts zur Sache, was gibt's?" frage ich und setze mich gerade hin.
Sofort krabbelt Rocket auf sein Körbchen, welches ich ihm logischerweise wieder hierhin gestellt hatte, und beginnt auf seinem Stock zu kauen.
„Ich wollte nur Bescheid geben, das Miss Jones und Mister Wilson jetzt den verdächtigen befragen, das wäre alles" sagt sie eilig und dreht sich wieder um.
Ich danke ihr und schaue auf meinen Bildschirm, als sich Bishop nochmals umdreht „ow und Chief, vergessen sie Ihn" ruft sie mir hinterher und verlässt den Raum.
Abgesehen davon, dass es sich hier um eine Sie handelt ist das leider leichter gesagt als getan. Ich meine ich liebe sie über alles, doch ich kann das ganze einfach nicht mehr. Die ständigen Lügen an unser Umfeld, das sie mir ihre Ehe verschwiegen hat, ich meine was denkt sie von mir? Das ich deswegen Schluss mache? Ich habe einfach das Gefühl, das sie mir nicht vertraut, denkt ich mache einen Rückzieher oder sonst was.
Ich meine, sie weis das ich bei sowas sensibel bin und lügt mich einfach an, macht im wichtigsten Moment unserer gesamten Beziehung einen Rückzieher und steht nicht zu mir, sondern stellt sich hinter ihren Gott verdammtem Job.
Wüten schlage ich mit meiner Hand aus und klatsche einige Papierstapel vom Tisch.
Seufzend Knie ich mich daneben und hebe sie sorgsam auf.
Ich bringe sie in die richtige Reihenfolge und verfalle weiter in meine Gedanken.
Ich meine was hat sie gedacht wie ich Reagiere, es einfach ignorieren? Das ICH das nicht merke? Überhöre oder ihr wieder mal verfalle und ihr nach all dem mit offenen Armen entgegenkomme?
Ich meine wir gerne würde ich, doch dazu bin ich einfach viel zu sehr enttäuscht. Wir haben so viel erlebt, so viel durchgestanden und warum zur Hölle hat sie nach all dem nichts besseres zu sagen, als das sie diese gesamte Zeit betreut?
Ich knie immer noch am Boden, die Zettel in der Hand und jetzt auch noch mit Tränen in den Augen.
Langsam tropft eine Träne nach der anderen mit einem dumpfen Geräusch auf den Blätterstapel und weicht diesen nach und nach auf.
Wütend greife ich nach ihrer Kette und reise sie mir mit einem Schwung vom Hals.
Ich werfe diese durch dem Raum und lehne mich anschließend weinend auf meinen Schreibtisch.
Meine Stirn auf meinen Armen und meine Tränen, welche erst auf meinen Arm und später auf den Tisch tropfen.
Es ist still, lediglich Rockets Pfoten über den Boden hinterlassen ein leises Geräusch.
Ich atme tief durch, mit gezielten tiefen Atemzügen versuche ich mich zu beruhigen. Mein Blick fällt auf die Uhr.
Im Normalfall würde ich jetzt auf der Stelle joggen gehen, doch ich habe noch einige Stunden in welchem ich hier sitze und eigentlich produktiv sein sollte.
Ich krame nach einem Zettel und ohne zu zögern Beginne ich jeden Fall der letzten Monate darauf zu schreiben.
Vielleicht hilft mir das zumindest Großteils auf andere Gedanken zu kommen.
Was hatten wir für Fälle...?
Der mit den Kindern, Die Zombie Menschen, meine Unsichtbarkeit, wenn das ein Fall ist, die Sache mit dem Read Fever, waren das alle? Hatte ich was vergessen? einen Fall?
Ich weis nicht genau wieso, doch Verbindungen können ja nicht schaden.
Ich beginne also Striche zu ziehen. Thomas war für das Read Fever zuständig und hatte versucht mich zu infizieren, er selbst bekommt seinen Virus von Stark Industries.
Auch hatte der Zombie Herr, was mit Stark Industries zu tun, dieser hatte nämlich für Stark Industries gearbeitet. Wobei ich immer noch das Gefühl habe das da mehr dahinter steckt. Mann sollte doch merken wenn ein Mitarbeiter sich so wie dieser Verhält, oder?
Meine Sache, wo noch vollkommen unklar in wie fern das zusammen hängt.
Ich meine wem sollte ich hier bitte aufgrund der banalen Fälle auf den Kragen getreten sein?
Ich meine die Sache mit dem Kranken Mädchen ist klar kein Grund und dafür sich angegriffen zu fühlen.
Und Stark Industries? Ich weis nicht, weil sie bei einem Fall verdächtigt werden? Auch kein Grund einen Menschen umbringen zu wollen. Zudem war die Sache mit Loki ja nach meinem verschwinden. Und beim ersten Mal war das ja eine absolute Vermutung.
Es wäre doch schön dämlich sich wegen einer Vermutung so anzustellen. Das ist auffälliger als einfach die Klappe zu halten.
Ich klatsche den Zettel zur Seite und schaue auf die Zettel welche durch meine Tränen etwas aufgeweicht und wellig geworden sind. Ich klatsche sie wütend in den Papiermüll und beginne diese neu aus zu drucken.
Der Drucker wirft ein Blatt nach dem anderen heraus und ich lege meinen Kopf auf dem Tisch ab. Kaum hatte ich das gemacht klopft es auch schon wieder an meiner Tür. Ich seufze, wische mir meine Tränen beiseite und rufe die Person herein.
Ich schaue gar nicht auf, erst als mir die Person einen Kaffee neben mich stellt sehe ich rüber.
„Ich dachte den Könnten Sie gebrauchen" sagt Bishop leise und tritt einen Stück zurück und geht auf Sicherheitsabstand.
Ich verdrehe meinen Kopf und schaue sie fragend an.
„Sie müssen mir doch keinen Kaffee bringen!" sage ich und lege die frisch ausgedruckten Zettel wieder neben mich.
Ich beschließe diese zusammen zu Tackern und schaue wieder zu Bishop welche mit ihrer Antwort gewartet hatte bis ich fertig war.
„Ich weis, jedoch wollte ich mir so oder so einen besorgen und da dachte ich ich kann Ihnen auch einen mitbringen." rechtfertigt sie sich
„Aber warum?"
„Naja, zum einen wollte ich mich wegen morgen schonmal erkenntlich zeigen. Zum anderen wirken sie echt geknickt und da können sowohl sie als auch ich einen Freund gebrauchen.
Ich lächle sie an „Dann sind wir also jetzt Freunde?" frage ich und hebe meine Augenbraue.
Sofort weicht sie erschrocken zurück.
„Nein, also außer sie wollen. Ich weis das enge Freundschaften im Betrieb nicht gepflegt werden!" stottert sie.
„Keine Sorge, ich weis wie sie das meinen. Zudem schadet es nicht, sich innerhalb der Arbeit gut zu verstehen" antworte ich und nehme einen Schluck meines Kaffes.
Ich warte darauf, dass Bishop mich fragt was los ist, doch es passiert nicht. Der Raum bleibt still, lediglich das plötzliche Klingeln des Telefons lässt mich aufschauen.
Ich schaue auf die Nummer, es ist die Dienstnummer von Natascha, das hatte mir gerade noch gefehlt. Kann sie mir nicht wann anders auf den Keks gehen.
Ich lasse das Telefon klingeln und schaue wieder zu Bishop.
„Wollen sie nicht dran gehen? Es könnte wichtig sein!" fragt sie leise.
ich schüttle den Kopf „Nein, ich kenne die Nummer. Ich rufe sie später zurück."
Log ich. Ich meine ich muss ihr absolut nichts von meiner Geschichte mit Natascha Erzählen.
Ich meine sie ist nett, doch nicht mehr. Ich glaube das geht von beiden Seiten aus. Selbst wenn ich sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort kennengelernt hätte. Ist hier definitiv nicht mehr als Freundschaft und ich spüre das das auch von ihrer Seite so ist, nur um das für mich klarzustellen.
Ihr Blick fällt auf mein Gekritzel von eben
„was ist das für eine Mindmap? Nichts mit unserem Fall, oder?" fragt sie interessiert.
Ich schiebe sie zu ihr und erkläre das dies mit vergangenen Fällen zu tun hat. Skeptisch liest sie meine spartanischem Notizen zu jedem Fall und zeigt auf den mit dem Kranken Kind.
„Hier steht Leichenerhalt medikamentös beeinflusst, was heißt das?" fragt sie und beginnt zu überlegen.
Ich erkläre ihr die Sachlage und das dies tatsächlich eine ungelöste Stelle in dem Fall ist.
Ich sage das keinerlei Indizien hierfür gefunden wurden dies jedoch auch egal sei, der Fall sei schließlich gelöst.
„Darf ich?" fragt sie und greift nach einem Stift.
Ich nicke schulterzuckend und beobachte wie sie einen Strich von ihm zu Stark Industries zieht.
„Ich bin in dem Fall zwar nicht involviert, doch Anhand der Notizen wäre das nicht Abwegig, wenn er das Mittel zu Forschungszwecken von Stark Industries bekommt" sagt sie.
Ich nicke verstehend und überraschenderweise macht das Sinn.
Er forscht mit dem Mittel und bekommt dieses und die nötigen Materialien für die Behandlung im Gegenzug bekommt S.I. Ergebnisse Daten und Forschungen. Dies würde auch erklären wie er an sowas kommt, wie hieß der Typ noch gleich? Vielleicht arbeitet er ja auch da.
Ich schaue in meine Mail, wo noch die alte Email mit den Mittarbeitern ist, und tatsächlich, auch
Technisch gesehen würde auch dies absolut Sinn machen. Er hätte einen Auftraggeber, wird dafür bezahlt und die Mittel bekommt er von S.I.
Ich denke der Name des Täters sollte mithilfe eines Phantombildes zumindest von mir leicht in Erkenntnis gebracht werden können und wenn auch er für S.I. Arbeitet könnte das zumindest Nachforschungen rechtfertigen, doch von Brown eine Erlaubnis zu bekommen, schwer. Doch ich sollte das ganze definitiv im Auge behalten.
Vielleicht bekomme ich dann endlich den Beweis den ich benötigt hatte.
Wir unterhalten uns also etwas und schließlich macht sie sich wieder an die Arbeit.
Es vergehen weitere Stunden und ich mache pünktlich Feierabend.
Am Abend Telefonieren ich mit Lizzi und bringe sie auf den neusten Stand und natürlich steht sie Direkt hinter mir und meiner Entscheidung. Sie entschuldigt sich für ihre Schicht, da sie im Normalfall noch vorbei gekommen wäre. Gemeinsam vertagen wir das auf Sonntag und ich gebe ihr natürlich meine Adresse.
Und so ist mein Wochenende auch voll.
Freitag Bishop und Besprechung Sonntag Lizzi und Samstag meine Wäsche. Ich muss ja schließlich mal nach Hause.
Hoffentlich laufe ich dort Natascha nicht über den Weg.