Beschlossene Sache

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ᴘᴏᴠ ᴅʀᴀᴄᴏ;
Wir gingen nach dem Abendessen direkt schlafen,  da ich ziemlich erschöpft war schlief ich auch sofort ein. Als ich wieder erwachte lag ich jedoch nicht wie vorm einschlafen neben Hermine in meinem Bett, stattdessen war ich im Innenhof von Hogwarts. Es war dunkel und es schien mitten in der Nacht zu sein. Wie war ich dort nur hin gekommen? Schlafwandelte ich jetzt etwa neuerdings? Als ich an mir herab sah musste ich auch feststellen das ich meinen Umhang, sowie meine Schuluniform trug. Ich blickte mich erneut um und zu meiner Verwunderung sah ich eine weitere Gestalt, die mir sehr ähnlich war, so als wäre es mein Doppelgänger. Jedoch erkannte ich die Gesichtszüge meines zweiten Ichs nur weil sie vom Mondschein angestrahlt wurden, ansonsten hatte es die Kapuze des Umhangs soweit ins Gesicht gezogen das man nur die untere Hälfte hätte erkennen können. Ich versteckte mich hinter einem dicken Baum und beobachtete die Szene,  welche sich im nächsten Moment vor mir ab spielte. Der zweite Draco lehnte dabei am Baum mir gegenüber, wie immer mit einer lässigen und gleichgültigen Haltung, so wie ich es von mir kannte. Dann trat eine weitere Gestalt in den Innenhof und bei ihrem Anblick stockte mir der Atem, es war Hermine. Sie trug ein dunkelblaues Sommerkleid das im Dunkeln der Nacht mehr wie schwarz aus sah. Mit ihrem typischen Lächeln das ich an ihr so liebte kam sie vor meinem zweiten Ich zum stehen. Dieser stieß sich vom Baum ab, beugte sich zu ihr hinunter und zog sie für einen innigen Kuss zu sich. Doch aus einem normalen Kuss wurde schnell etwas anderes, denn ich bekam Panik als mein Ebenbild sich von ihren Lippen löste und seine messerscharfen Fangzähne die nun aufblitzten in die dünne Haut ihrer Kehle rammte. Hermine schrie vor Schmerz während an ihrem Hals eine Spur von ihrem Blut hinab lief. Ich wollte ebenfalls schreien das er damit aufhören sollte, doch kein Ton kam über meine Lippen, ich konnte nur stumme Tränen auf meinen Wangen spüren. Und dann als sie in seinen Armen zusammen sackte und ihr Körper nur noch leblos da lag verschwam das Bild vor meinen Augen. Schweißgebadet schreckte ich auf und mein Schrei blieb mir im Halse stecken. Schwer atmend richtete ich mich auf und stellte mit Erleichterung fest das alles nur ein fürchterlicher Traum war. Ich fuhr mir mit zittriger Hand durchs feuchte Haar, während mein Herz noch immer raste und mein Brustkorb sich in schnellen Atemzügen heftig hob und senkte. Langsam blickte ich mich im Zimmer um, es war dunkel, doch durch meinen geschärften Sehsinn konnte ich alles genau erkennen. Ich sah zuerst nach vorn zur Tür und dann neben mich. Hermine lag auf der Seite, eine Hand unter ihre Wange gelegt, die andere auf dem Kopfkissen. Ihr seidig braunes Haar breitete sich in ihrem Nacken aus und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Wie um zu überprüfen ob sie noch atmete ließ ich meinen aufmerksamen Blick über ihren wundervollen Körper hinweg schweifen. Als ich einen gleichmäßigen Atem und ruhigen Herzschlag feststellen konnte verschwand meine Angst, so schnell wie sie gekommen war. Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben solch eine Panik gehabt, etwas oder jemanden zu verlieren wie in dem Fall von Hermine. Sie war in den letzten Wochen und Tagen zu so etwas wie meiner Seelenpartnerin geworden. Nie glaubte ich oder hatte es für möglich gehalten eine andere Person Lieben zu können, doch dieses wundervolle Geschöpf von einer Hexe hatte mich eines besseren belehrt. Mittlerweile hätte ich mein Leben gegeben um das ihre zu schützen. Sie stellte meine verrückte und düstere Welt auf den Kopf, brachte Licht hinein und ließ sie zu etwas besserem werden. Sie machte mich wieder lebendig, wärmte mein kaltes Herz und brachte es wieder zum schlagen. Hermine war das Licht in meiner Dunkelheit, welches mir den Weg hinaus zeigte. Denn langsam begriff ich was es anrichten würde ohne sie zu leben, es würde die Finsternis in mir die Oberhand gewinnen lassen und damit mein eigenes Ende bedeuten. "Draco,"hörte ich sie im Schlaf meinen Namen flüstern womit sie sofort meine volle Aufmerksamkeit hatte. Zu gern hätte ich nun gewusst was sie träumte, aber dank ihrem Lächeln welches ihre Lippen umspielte wusste ich zumindest das es etwas schönes war. "Draco, ich liebe dich."murmelte sie weiter. Diese drei Wörter in Kombination mit meinem Namen machten mir plötzlich Hoffnung, Hoffnung diesen ganzen Mist an ihrer Seite schaffen zu können. In diesem Moment war ich noch entschlossener meinen Albtraum nicht wahr werden zu lassen, damit ihr Herz für mich weiter schlug.

ᴘᴏᴠ ʜᴇʀᴍɪɴᴇ;
Ich spürte kalte Hände auf mir in Kombination mit warmen Sonnenstrahlen. Es fühlte sich gut an und ich schlug langsam die Augen auf. Nach ein paar Mal blinzeln gewöhnten sich meine Augen auch wieder ans Tageslicht und ich erkannte das Zimmer von Draco. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich blieb ruhig liegen als ich auch noch seinen kühlen Mund an meiner Schulter vernahm. "Draco,"murmelte ich seinen Namen, worauf er kurz in seiner Bewegung inne hielt. "Ja Babe?"hörte ich seine raue und tiefe Stimme an meinem Ohr, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Ohne zu antworten drehte ich mich ihm zu und mein Blick stieß auf dunkle blau-graue Augen. Sie musterten mich aufmerksam, wanderten von meinen hinunter zu meinen Lippen und wieder zurück. Mein Herz schlug augenblicklich schneller und die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten wie wild mit ihren Flügeln. Sie erinnerten mich einmal mehr daran wie sehr ich ihn liebte. "Ich habe heute Nachmittag eine Überraschung für dich."flüsterte er und brach unser Schweigen. Nun war ich an der Reihe meine ganze Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. "Was ist es denn?"fragte ich etwas neugierig. Er grinste mich amüsiert an und schüttelte leicht den Kopf. "Wenn ich dir das verrate ist es ja keine Überraschung mehr." Gut da musste ich ihm wohl recht geben, dennoch konnte ich kaum erwarten zu erfahren um was es ging. Zu einem etwas späteren Zeitpunkt begaben wir uns zum Frühstück in die große Halle und erzählten Ron und Harry beim Essen von unseren neuen Zimmern. "Das hört sich alles verflucht cool an."meinte Ron und schob sich ein Stück von der Kürbispastete in den Mund. "Weiß jemand von euch mittlerweile was es mit dem Besuch vom Ministerium gestern auf sich hatte?"erkundigte sich Ginny. Wir schüttelten alle als Antwort den Kopf und mein Blick schweifte kurz zum Tisch der Slytherins. Draco saß mit dem Rücken zu mir, sein Körper wirkte angespannt und versteift. Irgendetwas schien ihn zu belasten und ich wurde das Gefühl nicht los das es etwas mit dem gestrigen Vorfall zu tun hatte. Angst und Sorge gleichermaßen breiteten sich wieder in mir aus, worauf der Entschluss heraus zu finden was passiert war mehr als fest stand.

Gefährliches Verlangen [Von tiefer Liebe und unbändiger Lust Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt