Ich bin doch nicht....... oder etwa doch?

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Peinlich berührt blickt sie in die andere Richtung und versucht sich hinter ihren langen, übrigens wunderschönen, blonden Haaren zu verstecken.

Ihre Eltern haben echt schlechtes Timing!

Eben, als ich ihre Stirn geküsst habe, hat es sich anders angefühlt.
Es war nicht normal.

Es ist einfach über mich gekommen. Die Frage ob sie schonmal einen Freund hatte, die Berührung an ihrer Wange und schließlich der Kuss auf die Stirn.
Hätte sie schon ihren ersten Kuss gehabt, hätte ich bestimmt nicht ihre Stirn ausgewählt.

Ihr erster Kuss sollte nicht von jemandem wie mir kommen.
Ich sollte ihr diesen Moment nicht vermasseln.

Mir persönlich wurde er vermasselt. Aber das ist jetzt nicht wichtig.

"Was habt ihr denn die ganze Zeit gemacht?" Valentinas Mutter kommt zu uns.

"Ich habe ihr das Dach gezeigt. Sie war so begeistert, dass wir die Zeit vergessen haben" sage ich sofort.

"Das macht nichts" lächelt ihre Mutter direkt. "Aber jetzt müssen wir leider wieder gehen. Wir wollen noch ans Meer"

"Ans Meer?!" fragt Valentina und sieht gequält aus.

"Ja und du kommst mit uns. Du kannst dich nicht wieder drücken!"

"Aber..." versucht sie es.

"Nein!" Ihre Mutter ist schon etwas streng.

"Ähm sie kann auch noch hier bleiben, wir haben nichts vor" werfe ich ein.

"Das ist wirklich nett Alessandro und es freut mich, dass ihr euch so gut versteht, aber wir wollen jetzt als Familie etwas unternehmen" erklärt sie mir kurz.

"Achso" meine ich klein laut.
"Sehen wir uns morgen wieder? Ich komme um 12 Uhr zu eurem Apartment"

Valentina nickt strahlend. "Dann bis morgen, ich freue mich!"
Jetzt steht sie auf und geht mit ihrer Mutter aus der Tür vom Dach herunter.

"Ich mich auch" flüstere ich und dann ist sie verschwunden.

Sie macht irgendetwas mit mir.
Ich fühle mich so...so...

"Du bist verliebt!" Sagt mein Vater auf italienisch als ich abends in die Küche komme.

"Ich? Nein!" Antworte ich auf der gleichen Sprache, mit der wir immer miteinander reden, wenn niemand anderes es auch verstehen soll.

"Ich bin dein Vater. Ich weiß wie man dann aussieht! Aber ich habe das vorher noch nicht bei dir gesehen!"
Er grinst mir entgegen.

"Ich...ich denke ich sollte schlafen gehen" sage ich und gehe zur Treppe.

"Ich denke das solltest du wirklich machen!" Lacht mein Vater und widmet sich wieder der Pizza, die er gerade aus dem Backofen nimmt.

Ich nehme immer zwei Stufen auf einmal.

Ich glaube er hat Recht.
Ich glaube ich bin verliebt!

In meinem Zimmer lasse ich mich gleich aufs Bett fallen und starre an die Decke.

Ihr Gesicht. Ihre Haare. Ihr Duft.
Mir geht nichts mehr aus dem Kopf.
Wenn sie bei mir ist, habe ich das Bedürfnis sie...sie zu küssen.

Alessandro Costa! Du magst sie zwar aber kennst sie kaum!
Sei realistisch.

Das muss ich nicht. Noch nie habe ich mich so gefühlt. Sie zieht mich an. Wie es nur Magneten tun.

Wenn das so ist Alessandro! Dann sei ein echter Italiener, oder in diesem Fall: Halb-italiener!
Benimm dich nicht so wie ein Mädchen.

Das mache ich, keine Sorge.
Aber erst morgen jetzt will ich schlafen.
Ihre Stimme. Ihr Blick als ich sie auf die Stirn geküsst habe.
Sie hat mich verzaubert, kein Zweifel!

Meine Gedanken verschwinden langsam und ich falle in einen Traum. Einen schönen Traum.

In einen Traum von Valentina.

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt