Vergeben

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Ich sitze in unserem Zimmer, als es plötzlich an der Tür klopft.

Meine Eltern unterbrechen ihre ausführliche Unterhaltung mit mir.
Ich stehe auf und gehe zur Tür.

Meine Hand legt sich um den Griff und ich öffne sie.

Aber dort steht niemand. Verwirrt schaue ich durch den Flur.
Er ist verlassen.

Ich gehe wieder zurück und will die Tür schließen, doch da fällt mein Blick auf den Boden und bleibt an etwas hängen.

Vor meinen Füßen ist ein Brief mit meinem Namen, darauf liegt eine rote Rose.

Du meine Güte! Ich fange automatisch an zu lächeln und hebe beides auf.

Ich bleibe genau dort stehen, wo ich gestanden habe und öffne den Brief.

Ich lese die kurzen Zeilen.

Hallo Valentina,
Das wegen gestern tut mir leid, ich wollte dir bloß helfen.
Kommst du bitte an den Eingang, damit wir alles klären können?
Ich warte dort,
Alessandro.

Soll ich gehen?
Mein Blick fällt auf die Rose. Er hat meine Lieblingsblume geholt.
Sofort muss ich wieder lächeln.

"Mama, Papa, ich gehe nur kurz nach draußen, bin bald wieder da"
Mit diesen Worten schließe ich die Tür und renne mitsamt dem Brief und der Rose nach draußen.

Am Eingang steht Alessandro.
Wie sehr ich ihn vermisst habe, obwohl es kaum einen Tag her ist.

Ich komme näher, aber er ist nicht alleine. Sandro, der Junge, der mir gestern mit John geholfen hat, ist bei ihm.

"Valentina" Er sieht mich an mit einem Blick, der mir die Knie weich werden lässt. "Jetzt können wir endlich reden!"

"Was macht er hier?" Ich nicke zu Sandro.

"Dazu komme ich später" versichert er mir und fährt fort.
"Gestern wollte ich dir nur helfen. Ich wollte, dass du keine Angst mehr vor dem Meer hast. Eigentlich wollte ich dich nur daran gewöhnen, aber ich habe nicht gemerkt, dass ich zu schnell war.
Und das tut mir fürchterlich leid.

Sandro ist heute zu mir gekommen und hat von gestern erzählt, dass er dich von John befreit hat und du dann abgehauen bist.
Ich bin mir nicht sicher, ob er die Wahrheit sagt. Also sagst du es mir. Stimmt es, dass John gestern auf dich losgehen wollte?"

Ich suche seine Augen mit meinen. Sämtlicher Glanz ist daraus verschwunden, das macht mich irgendwie traurig.

"Ja" Sage ich klein laut und blicke beschämt zu Boden.

Wenn ich nur an gestern denke. Es war kein besonders guter Tag gewesen. So viel Angst hatte ich schon lange nicht mehr.

Auf einmal legt er seine Arme um mich und drückt mich fest an sich.
Ich erwiedere seine Umarmung und lege mein Kinn auf seine Schulter.

"Das...das tut mir so leid!" Flüstert er.

"Was tut dir leid?" Frage ich verwirrt in seine Schulter hinein.

"Einfach alles!" Entgegnet er.

Ich streiche ihm leicht über den Nacken.
"Dir soll nichts leid tun, du wusstest ja nicht warum ich eine solche Angst vor dem Meer habe!"

"Und...und willst du es mir irgendwann erzählen?" Seine Stimme wird neugierig.

"Vielleicht" lächele ich und gebe ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.

"Heißt das du vergibst mir?"

"Vielleicht" lache ich noch einmal. Aber in Wirklichkeit war ich ihm nie ganz böse.

"Ich liebe dich!" Murmelt er und zieht mich in seinen Bann, indem er mich küsst.

Ich erwidere ihn und es ist, als wäre das das normalste überhaupt!

Plötzlich räuspert sich jemand neben uns.

Wir lösen uns, doch es ist bloß Sandro.
Er lacht und sagt etwas zu Alessandro, was ich nicht verstehe.
Alessandro antwortet freundlich und winkt ihm dann.
Sandro verschwindet und ich schaue fragend zu meinem Freund.

"Sandro geht wieder, außerdem wollte ich noch etwas mit dir unternehmen."

Er nimmt meine Hand, in der zufällig auch die Rose ist.

"Gefällt sie dir?" Er betrachtet sie genau.

"Das ist meine Lieblingsblume" strahle ich. "Danke."

"Für dich doch immer Amore" Sein Grinsen deckt wieder seine weißen Zähne auf.
"Und wo wollen wir hingehen?"

Ich überlege.

"Die Entscheidung liegt ganz bei dir!" Fügt er noch hinzu.

Oh, das ist kompliziert.

In die Stadt will ich heute nicht.
Zu viele Leute und zu viel Betrieb.

Wie wäre es mit...oder nein, lieber nicht!
Oh doch, jetzt weiß ichs. Alessandro wird bestimmt nicht damit rechnen.

"Gehen wir an den Strand."
Sage ich ohne zu zögern.
"Ich will ins Meer schwimmen!"

Tut mir leid, dass das Kapitel erst jetzt kommt:/ ich hatte Besuch.
Aber hier ist es jetzt!
Ich hoffe es ist in Ordnung.
Bis bald
Mallillo ♡

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt