Der letzte Abend in Italien

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Nachdem ich mich wieder beruhigt habe stellen wir uns an das Gelender des Dachs.

Es weht ein leichter Wind.
Er ist angenehm an diesem warmen Abend.
Ein paar graue Wolken sind am Himmel zu sehen.
Sehr ungewöhnlich.

"Was denkst du gerade?" Fragt er, als er mein nachdenkliches Gesicht sieht.

"Ich frage mich wann wir uns wiedersehen. Ich will nicht gehen!" Jammere ich.

"Glaub mir, ich will auch nicht, dass du gehst." Er nimmt mich in den Arm.

Es ist ein warmes Gefühl. Er drückt mich so fest an sich, dass ich schon fast gequetscht werde.

Auf einmal spüre ich plötzlich etwas nasses, das auf meinen Kopf tropft.

Sofort schaue ich nach oben.
Es ist eine Träne von Alessandro. Er lächelt nur matt.
Dann spüre ich noch mehr Tropfen.
Die kommen allerdings jetzt aus den Wolken.

Es fängt an zu regnen. Und zwar stark!

Schon nach ein paar Sekunden bin ich nass.
Das habe ich hier ja noch nie erlebt!
Ich mag Regen.

Alessandro fängt an zu lachen und schaut hinauf in den Himmel.

Er scheint sich regelrecht zu freuen, so wie ich.

Sein Lächeln wird immer breiter.
So habe ich ihn auch nicht so oft erlebt!

Ich freue mich mit ihm und schaue ebenfalls nach oben.

Der Regen prasselt auf mein Gesicht.

Ich kann jeden einzelnen Tropfen spüren und genieße ihn.
Regen habe ich hier vermisst.

Auf einmal habe ich keinen Boden mehr unter den Füßen.

Alessandro hebt mich im Brautstil hoch und trägt mich über das halbe Dach.

Überrascht halte ich mich an seinem Hals fest.

"Es regnet Amore!" Sagt er überglücklich und gibt mir einen vom Regen nassen Kuss.

Er überträgt seine gute Laune auf mich.
Ich kann kaum aufhören zu lachen.
Es tut gut ihn so glücklich zu sehen.

Er lässt mich wieder los und ich habe festen Bod unter den Füßen.

Unsere Lippen trennen sich jedoch erst später.

"Komm, langsam wird es kalt hier draußen!" Er schnappt sich meine Hand und zieht mich mit nach drinnen und runter vom Dach.

Lachend zieht er mich in sein Zimmer.

"Ich zieh mir nur schnell ein neues T-shirt an!" Er küsst meinen Handrücken und verschwindet im Bad.

"Du liebst Regen oder?" Frage ich.

"Ja. Das gibt es hier nicht so häufig im Sommer, also bin ich immer froh darüber wenn er kommt!" Erklärt er.

"Ich auch!" Murmele ich.
Mein Blick fällt zufällig auf die Uhr. Es ist viertel nach neun. Ich sollte doch spätestens um halb zehn wieder da sein.
"Alessandro" rufe ich.

Er tritt aus dem Badezimmer. Oberkörper nackt. "Ja?"
Ich kann nicht reden. Mein Blick löst sich kaum von ihm. Dieser Anblick hat mir doch glatt die Sprache verschlagen!

Er sieht meinen Blick und muss grinsen.
Daraufhin kommt er auf mich zu und stellt sich direkt vor mich.
Mit stockt der Atem.

"Du wolltest doch etwas fragen" meint er lächelnd und nimmt meine Hände in seine.

"Ähm..." bringe ich nur hervor.

"Ach so ist das!" lacht er. "Dann sage ich einfach etwas. Ich liebe Regen. Also ich finde er entspannt mich. Es ist eindeutig mein Lieblings Wetter.
Aber ich habe etwas gefunden, das ich noch mehr liebe!" Er macht eine kleine Pause und nimmt meine Kette in die Hand. "Ich liebe dich. Ti amo. I love you. Ich kann es auch noch auf mehr Sprachen sagen, wenn du willst!"

"I...ich liebe dich auch!" Stottere ich überrascht.

Zufrieden lächelt er und schubst mich rückwärts auf sein Bett.
Er selbst kriecht über mich und stützt sich dabei mit den Armen auf dem Bett ab.

Jetzt ist er genau über mir.
Mein Herz schlägt um einiges schneller. Er hat ja kein T-shirt mehr an. Seine nassen Haare hängen knapp über meinem Gesicht.

Langsam schließt er die Augen und kommt näher.
Seine Lippen streifen meine mehrmals hintereinander.
Ich schließe die Augen ebenfalls.
Dann gibt er mir auch einen Kuss auf die Nase und schließlich liegen seine Lippen sanft auf meinen.

Es macht mich nervös, dass er bloß ein paar Zentimeter mit seinem Oberkörper von mir entfernt liegt.

"Ich will nicht gehen" seufze ich in den Kuss hinein. "Aber ich muss jetzt."

Er löst seine Lippen sanft von meinen. "Okay, ich bringe dich!" Flüstert er und steht auf.

Ich erhebe mich ebenfalls.
Er läuft ins Bad und zieht sich ein T- shirt an.
Dann öffnet er die Tür und wir laufen durch den Regen zu meinem Apartment.

"Ich kann nicht glauben, dass es schon morgen ist." Sagt er traurig. "Aber ich werde da sein! Um neun Uhr komme ich hier her und verabschiede mich von dir!"

Bei dem Wort 'verabschieden' verkrampft sich mein Magen.

"Okay!" Meine ich leise und stehe wieder kurz vor den Tränen. Das fällt bei dem Regen hier aber nicht mehr auf.

"Ich liebe dich!" Flüstert er und gibt mir einen Kuss auf die Wange, dann auf die Stirn.
"Ich komme morgen. Versprochen!" Mit diesen Worten entfernt er sich und verschwindet dann durch den Regen.

Ich würde am liebsten los weinen, aber dafür habe ich morgen noch genug Zeit.
Langsam betrete ich das Apartment. Meine Eltern öffnen mir das Zimmer und ich gehe mich waschen.
Dann ziehe ich etwas trockenes an und lege mich aufs Sofa.

Wieso muss dieser Urlaub nur so schnell enden?
Eine kleine Träne läuft meine Wange langam hinunter.
Morgen muss ich gehen.
Wer weiß wann ich Alessandro wieder sehe?!

Hier ist ein neues Kapitel:)
Ich versuche demnächst ein klein bisschen schneller zu updaten, hoffentlich klappts
Bis bald
Mallillo ♡

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt