Mittwoch, Donnerstag

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Nach vielen anderen Stunden ist der Tag auch schon geschafft!

Erleichtert verlassen alle Schüler den Raum. Möglichst schnell laufe ich die Treppen runter um rechtzeitig meinen Bus zu bekommen.

Nachdenklich schaue ich auf mein Handy. Keine neue Nachricht von Alessandro. Er war auch seit gestern abend nicht mehr online.

Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken! Wenn ich krank bin, bin ich auch nicht online! Er hat ja auch noch den ganzen Stress mit dem Umzug hinter sich. Vermutlich braucht er eine Auszeit.

Er muss nur bis zum Wochenende wieder gesund sein, weil alleine gehe ich sicher nicht auf Luises Geburtstag.

Ich laufe zusammen mit den anderen aus dem Schulgebäude zu meiner Bushaltestelle.
Erschrocken muss ich feststellen, dass mein Bus gerade schon an der Haltestelle steht.

Ich überlege nicht lange und renne los.
Meine Tasche hindert das schnelle Laufen weil sie ständig hin und her baumelt. Dennoch versuche ich die letzten Meter zu sprinten, um den Bus noch zu bekommen.

Als ich an der Haltestelle ankomme ist mein Bus jedoch gerade schon weggefahren.

Enttäuscht lasse ich mich auf die Bank fallen. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Und der nächste Bus kommt erst in einer halben Stunde! Schwer atmend stelle ich meine Tasche auf dem Boden ab.

Viele Schüler, steigen in darauffolgende Busse ein. Ich warte weiter geduldig und sehe wie alle vertrauten Gesichter nach und nach verschwinden.

Wie ich es hasse alleine hier in Saarbrücken zu sitzen und auf einen Bus zu warten, während lauter seltsam aussende Fußgänger mich anstarren.

Ich versenke meinen Blick in mein Handy um nicht noch weiter von den Blicken anderer belästigt zu werden.

Da setzt sich jemand neben mich. Aus den Augenwinkeln heraus erkenne ich, dass es sich bei dieser Person um Erik handelt.

Ich lasse meinen Blick noch tiefer in mein Handy sinken und versuche mein Gesicht mit den Haaren zu verdecken.

Doch er hat mich schon gesehen.

"Hi Valentina!"

Ich antworte nicht und schaue stattdessen wie gebannt auf meinen schwarzen Display.

"Ich weiß nicht genau warum du dich so verhältst, aber können wir bitte einmal reden?" Fragt er ruhig.

Eigentlich sollte ich jetzt aufstehen und gehen. Warum will er reden? Ich kenne ihn nicht.
Aber mein Verstand sagt mir hier zu bleiben. Er kennt mich zwar nicht, aber er scheint keiner der unfreundlichen Typen zu sein.

"Warum willst du unbedingt mit mir reden?" Frage ich überraschend ruhig.

"Ich" Er überlegt. "Ich sehe dich hier alleine sitzen und möchte dir Gesellschaft leisten. Außerdem denke ich, dass du eine ziemlich nette Person bist, wenn du mich nicht gerade mit tötenden Blicken anschaust!"

Meine Augen weiten sich. "Aber du kennst mich doch garnicht!"

"Das stimmt. Vielleicht können wir aber irgendwann mal ein besseres Verhältnis haben!" Er lächelt mir zu. "Schau mich bitte an. Und zwar nicht mit diesem tötenden Blick, sondern stell dir vor ich wäre ein guter Freund von dir! Wie würdest du schauen?"

Ich will ihn eigentlich nicht ansehen, aber vielleicht hat er ja recht. Ich sollte ihn nicht so ansehen, als hätte er irgendetwas schlimmes getan. Weil das hat er nicht.

Langsam drehe ich den Kopf in seine Richtung. Ich setze ein kleines Lächeln auf und für einen Moment glaube ich wirklich, dass er ein guter Freund ist.

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt