"Ich...du hättest mich nicht gehen lassen!" Bringt er hervor.
"Das kannst du nicht wissen!" Protestiere ich leise.
"Stimmt. Ich wollte keinen Abschied nehmen! Ich hätte mich nicht gehen lassen, wenn ich es dir gesagt hätte. Aber schließlich musste ich gehen, also habe ich dir nichts gesagt!"
"Das...das ist verwirrend" stelle ich verblüfft fest.
Also hat er mir nichts gesagt, weil er sich sonst nicht hätte von mir trennen können?!Er nickt und wechselt sofort das Thema.
"Was machst du jetzt eigentlich so? Hast du schon eine Richtung, in die du gehen willst?""Eine Richtung?" ich schüttele den Kopf, da er mich gerade verwirrt.
"Was du später arbeiten wirst und deine Zukunft eben" sagt er.
"Also...ehrlich gesagt nein, hast du schon eine Richtung?"
Erst ist er still. Doch dann fängt er an zu lachen und schüttelt den Kopf.
Ich muss grinsen.
"Im Moment muss ich meiner Mutter viel in der Pizzaria helfen, also denke ich, dass ich dabei bleiben werde." Erklärt er.
"Oh" das ist das einzige was ich hervor bringen kann.
Er nickt nervös und schaut sich um.
"Und...was ist mit deinem Freund?" Fragt er auf einmal.
Sämtliches Blut fließt aus meinem Gesicht.
"Ähm...was...was soll mit ihm sein?" Stottere ich."Wie ist er so? Wie geht es euch?" Langsam schaut er wieder zu mir.
"Ich..." Was erwartet er jetzt für eine Antwort? Soll ich die Wahrheit sagen?
Das Blut fließt wieder zurück in meinen Kopf und ich werde rot.
Dann muss ich an Eriks Drohungen denken, dass ich niemanden etwas sagen soll. Was ist wenn er herauszufindet, dass ich jemandem etwas gesagt habe?
"Uns geht es gut!" Bringe ich hervor.
Alessandro nickt.
"Und was ist mit dir?" Überlege ich laut.
"Wie mit mir?" Fragt er verblüfft und lächelt leicht.
"Ach nichts..." Ich schüttele den Kopf.
"Sag schon!" Drängt er und rückt automatisch etwas näher zu mir.
Fast schon reflexartig zucke ich ein bisschen zurück.
"Also...ich habe mich nur gefragt ob du in der Zwischenzeit auch mal eine Freundin hattest..."
"Oh" Damit hat er wohl nicht gerechnet.
"Um ehrlich zu sein...nein!" Lächelt er leicht."Echt?" Rutscht es aus mir heraus, doch ich schlage mir die Hand sofort wieder vor den Mund.
Er lacht und dabei kommen seine Augen wieder zum Leuchten.
Das habe ich so sehr vermisst.
"Und bist du glücklich?" Frage ich dann.
Sofort wird die Stimmung wieder etwas angespannter.
Sein Blick richtet sich dem Meer zu.
Auch ich wende meinen ab.Da sehe ich Sandro, der sich am Strand mit zwei Mädchen unterhält. Ob er wohl schon eine Freundin hatte?!
"Bist du denn glücklich mit ihm?"
Er beantwortet meine Frage mit einer Gegenfrage.Ich muss schlucken.
Das ist wirklich eine gute Frage..."Ich...ähm..."
Sein Blick liegt ruhig auf mir.
Ich schaue ihn ebenfalls an.
Direkt in diese Augen...Ich habe nicht gemerkt, dass er so nah neben mir sitzt.
Ich muss seinem Blick irgendwie entkommen. Nur wie?
Er scheint das gleiche Problem zu haben. Sein Gesicht ist so dicht an meinem. Das habe ich garnicht gemerkt...
Und auf einmal spüre ich es.
Es ist ein warmes angenehmes Gefühl.
Eigentlich ist es falsch, doch daran denke ich jetzt nicht.Ruhig schließe ich die Augen.
Es sind seine Lippen, die meine sanft berühren.
Ich erwidere den Kuss, ohne es zu merken. Dieses Gefühl...genau auf dieses Gefühl habe ich seit Jahren gewartet!
Doch dann wird der Moment plötzlich wieder durchbrochen.
Er nimmt mich in den Arm und vergräbt den Kopf in meiner Schulter.
"Es tut mir so leid" schluchzt er. "So leid..."
Völlig überrascht weiche ich zurück und stehe auf.
Mit tränenden Augen schaut er zu mir auf.
Was ist wenn Erik davon erfährt? Angst überkommt mich.
"Ich denke ich sollte jetzt gehen!"
Mit zitternder Stimme drehe ich mich um und verschwinde.Sandos Sicht:
Na das ist ja toll gelaufen! So schnell es geht laufe ich rüber zu Alessandro und knie mich zu ihm.Ich kenne ihn ja schon lange, aber habe ihn noch nie weinen gesehen!
"Sie ist weg." Sagt er leise. "Sie kommt sicher nicht wieder. Und das ist meine Schuld!"
Ich nehme ihn tröstend in den Arm. "Du hast nichts falsch gemacht!" Beruhige ich ihn. "Hast du denn nicht gemerkt, dass sie dich noch liebt? Sie hat dich ständig angeschaut und den Kuss eben hat sie ja auch nicht abgewehrt, oder?"
"Aber sie ist gegangen!"
"Ja...das ist sie wirklich!" Stelle ich verwundert fest.
"Kennst du das Gefühl, Sandro, wenn du jemanden etwas fragst, der dir aber keine ehrliche Antwort gibt?"
Fragt er leise."Oh ja!" Antworte ich.
Das ist genau wie bei Alessandro eben. Ich habe ihn gefragt wie es ihm geht und er hat mir keine Antwort gegeben."Dann weißt du ja wie ich mich jetzt fühle!" Flüstert er.
"Und du weißt jetzt wie ich mich fühle." Sage ich in der Hoffnung, dass er mich versteht.
"Ja!" Sagt er.
Ich glaube er hat nicht verstanden, dass ich ihn damit gemeint habe, der mir keine Antwort gibt.
"Ich habe dich vermisst!" Sagt er mit einem Lächeln auf dem Gesicht und steht auf. "Aber ich denke ich gehe jetzt nach Hause. Es ist schon spät."
Ich nicke nur.
Alessandro verschwindet langsam, bis ich ihn schließlich nicht mehr sehen kann.
Dieser Tag ist ja mal ziemlich gut gelaufen.
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Italian Love
RomanceHallo, mein Name ist Valentina. Ich wohne in Deutschland in einer Stadt namens Saarbrücken! Ich hatte weder einen Freund noch den ersten Kuss. Das ist frustrierend, wenn fast jeder in meinem Umfeld genau das schon hatte oder gerade hat. Aber noch...