Montag

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Die Schulklingel klingelt zur Pause. Alle Schüler verlassen erleichtert den Klassenraum.

Es ist wieder einmal Montag und die Schule läuft von vorne los.

Alessandro habe ich heute morgen noch nicht gesehen, vermutlich hat er doch auf meinen Ratschlag gehört und schont sich.

Zusammen mit Celina stelle ich mich auf den Schulhof.
Wir unterhalten uns über Alessandros Überfall und über meinen Besuch bei ihm gestern.

Celina hört aufmerksam zu und ordnet dabei ihre Schulsachen.

Auf einmal aber sehe ich eine bekannte Person über den Schulhof auf uns zukommen.
Es ist Alessandro. Augenblicklich verstumme ich.

Celina folgt meinem Blick. Mit großen Augen schaut sie mich an.

Ich sehe allerdings nur zu Alessandro.

Er hat etwas Mühe zu laufen und bewegt sich daher langsamer als sonst.

"Hey Amore!" Er legt den Arm um mich und gibt mir einen Kuss.

"Du bist hier?" Frage ich verwirrt.

"Wie du siehst bin ich das!"

"Aber du kannst doch kaum laufen!" Protestiere ich.

"Lass das meine Sorge sein!" Grinst er und schiebt mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Du kannst sagen, was du willst, ich wäre zu Hause geblieben!" Meine ich dennoch.

Alessandro schweigt.

Da fällt sein Blick auf Erik. Er steht nicht weit von uns entfernt und sieht uns durchdringlich an.

"Wenn ich könnte würde ich jetzt zu ihm gehen und ihm ordentlich die Meinung sagen!" Zischt er mir zu.

"Es ist besser, wenn wir das schnell wieder vergessen. Ich will nicht, dass jemand wegen mir Ärger hat!"

"Okay. Ich verstehe!" Meint er leise.

Erik schaut immer noch ununterbrochen zu uns.
Alessandro grinst. "Aber ich kann vor ihm doch ein bisschen mit dir angeben oder?"

"Ähm...was..." Doch ehe ich etwas sagen kann, zieht Alessandro mich an sich und legt seine Lippen sanft auf meine.

Kein Millimeter trennt uns mehr voneinander. Er steht eng an mir und küsst mich.

Seine Hände halten meine Hüften nah an ihm, sodass ich, auch wenn ich wollte, kaum Möglichkeiten hätte ihm zu entkommen.

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass Alessandro Erik eifersüchtig machen will, denn sein Kuss wird von Sekunde zu Sekunde stärker.
Nein, so hat er mich noch nie zuvor geküsst.

Auch seine Haltung. Dieses Festklammern an mich und die ständige Bereitschaft mich beschützen zu wollen. Aber am meisten merke ich, dass er Erik damit sagt: Sie ist meine Freundin, lass ja die Finger von ihr.

Alessandro löst sich ganz langsam wieder von mir. Er scheint erreicht zu haben, was er erreichen wollte. Erik steht nicht mehr da. Er ist gegangen.

Schwer atmend halte ich mich an Alessandros Schulter fest.

"Das hat aber gedauert bis er kapiert hat, dass du meine Freundin bist!" Lacht er leise.

"Ich denke, das hättest du auch anders sagen können!"

"Ich glaube nicht! Außerdem hat diese Variante viel mehr Spaß gemacht!" Grinst er und fährt sich mit der Zunge über die Lippen.

"Iiihh Alessandro!" Lache ich.

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt