Die nächsten zwei Tage vergehen wie im Flug.
Wir haben noch ein paar Leute besucht und auch ziemlich viel gefaulenzt.
Ich bin ein bisschen erkältet, aber es ist halb so schlimm.
Heute wollen wir nach Saarbrücken in die Stadt gehen.
Dort ist gerade der alljährliche "Saarbrücker Christkindelmarkt".Jedoch gehen wir nicht dorthin, sondern zu Alessandros baldigem Zuhause und Pizzeria.
Danach wollen wir uns noch mit Celina treffen.Wir steigen in einen Bus und sind kurze Zeit später auch schon in Saarbrücken.
Alessandro hält meine Hand.
Es ist sehr kalt. Ich trage einen dicken Schal mit Mütze.
Er hat ebenfalls eine Mütze auf. Unten schauen nur noch seine schwarzen lockigen Haare hervor.
Es sieht sehr süß aus."So jetzt musst du mich führen!" Lacht er. "Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus."
"Dann folge mir bitte!" Lächele ich und ziehe ihn an meiner Hand mit mir.
Meine Eltern haben mir erklärt, wo seine Pizzeria sein wird und jetzt weiß ich auch wo das ist.
Sie liegt direkt neben meiner Lieblings Eisdiele.
Wie ich mich auf den Sommer freue.
Ich führe ihn weiter, bis wir endlich davor stehen.
Alessandro schaut schmunzelnd auf das Haus.
Es ist wirklich schön. So groß und breit.
Wir können leider nur durch ein Fenster hineinschauen, aber innen ist es auch sehr schön gestaltet mit viel Platz.
Alessandro schaut gebannt durch das Fenster und drückt dabei seine Nase gegen die Scheibe.
Ich lache leise und er erwacht aus seiner Starre.
"Was ist so lustig?" Fragt er grinsend.
Ich zucke schmunzelnd mit den Schultern.
Dieses wunderschöne Lächeln hat sich wieder auf sein Gesicht gelegt. Er hebt seine Hand und streicht sanft über meine Wange, meine Nase und dann über meine Lippen.
"Wieso sind deine Lippen so kalt?" Fragt er mit kritischem Blick.
"Es ist kalt hier!" Antworte ich leise.
Er seufzt. "Gleich nicht mehr!"
Lansam berühren seine Lippen meine.
Es ist, als würde plötzlich der Sommer zurück kehren.
Es wird auf einmal alles so warm.Er streicht mit dem Daumen über meine Wange.
Mit der anderen Hand ergreift er meine Hände. Sie ist so warm und meine sind so kalt.
Doch bei seiner Berührung ist es auf einmal wieder ganz warm.Mir schießen die Erinnerungen vom Sommer in Italien wieder durch den Kopf.
Das war alles so unglaublich. Wäre ich dann nicht in die Pizzeria gegangen, hätte ich ihn nie kennengelernt.
Eigentlich unvorstellbar.Plötzlich werden wir durch ein Räuspern unterbrochen.
Die Wärme verlässt mich wieder, als wir uns lösen.
Nicht weit weg steht Celina breit grinsend. "Ihr passt echt perfekt zusammen!"
Sofort laufe ich rot an.
Alessandro jedoch schaut ein bisschen verwirrt von mir zu ihr.
"Achso!" Sage ich. "Alessandro, das ist meine beste Freundin Celina. Celina, ich glaube du weißt, wer das ist!"Sie nickt lächelnd. "Es ist schön dich endlich einmal persönlich kennen zu lernen!"
Alessandro nickt. "Ich freue mich auch!"
Ich lächele zufrieden.
Dann wird mir jedoch wieder kalt und meine Zähne klappern leicht.
Meine Finger kann ich sowieso kaum noch spüren.Sofort schaut Alessandro zu mir. Er nimmt meine Hände in seine. Gleich wird es dort wieder wärmer.
"Wie wäre es, wenn wir einen Kakao trinken gehen?" Schlägt Celina vor.
Dankbar lächele ich sie an.
Dann muss ich mal wieder niesen."Gesundheit!" Meint Alessandro.
"Wir können auch nach Hause gehen. Du hast dich echt erkältet!" Sagt er besorgt."Nein ist schon in Ordnung!" Entgegne ich.
Er zuckt leicht mit den Schultern und wir gehen los.
Meine Zähne fangen wieder an zu klappern.
Dabei ist es nicht allzu kalt.
Über meinen ganzen Körper laufen kleine Schauer.Ich niese noch einmal.
"Gesundheit! Ich bin dafür, dass wir nach Hause gehen. Es ist echt kalt!" Sagt Alessandro ernst.
"Valentina hat sich wirklich erkältet, ich bin auch dafür!" Sagt Celina jetzt.
Ich reibe mir über meine Arme und versuche so wärmer zu bekommen.
"Okay!" Willige ich ein.Alessandro scheint erleichtert und reibt mir ebenfalls über die Arme, damit es wärmer wird.
"Kommst du mit?" Frage ich an Celina gerichtet.
Sie nickt lächelnd und wir gehen in Richtung Bushaltestelle.
Meine Beine fühlen sich so schwach an.
Bei jedem meiner Schritte zucken sie ein bisschen zurück.
Dadurch werde ich langsamer und die beiden müssen mich mitziehen.Diese Kälte wird immer schlimmer und dauernd muss ich niesen.
"Du siehst nicht gut aus!" Sagt Alessandro besorgt und fährt mit seiner Hand an meine Stirn.
Seine Augen weiten sich. "Ich glaube sie hat Fieber!" Sagt er zu Celina.Diese kommt sofort zu mir gelaufen und berührt meine Stirn ebenfalls.
"Du hast recht!" Sagt sie. "Wir müssen sie nach Hause bringen!"Alessandro nickt und zieht seine Jacke aus.
Was macht er da?
Dann legt er sie um mich. Es wird sofort ein bisschen wärmer.
"Jetzt hast du aber kalt!" Flüstere ich.Er schüttelt den Kopf. "Ich habe nicht kalt!"
Zweifelnd mustere ich ihn.
Er legt den Arm um mich und wir gehen schnell zur Bushaltestelle.
Zu unserem Glück müssen wir nur ein paar Minuten warten bis ein Bus kommt.
Alles an meinem Körper zittert.
Ich kann nichts dagegen tun. Selbst unter den zwei Jacken ist es jetzt kalt.Nach kurzem Fahren steigen wir aus und laufen zu uns nach Hause.
Meine Beine wackeln so sehr, dass ich mich auf Alessandros Schulter abstützen muss.
Mein Vater öffnet die Tür.
Sein Blick bleibt an mir hängen.
"Ich glaube Valentina hat Fieber!" Erklärt Alessandro schnell. "Ihr ist kalt und ihr Kopf ist warm."
"Bring sie rein, wir werden sehen was los ist!" Sagt mein Vater besorgt und schließt die Tür dann hinter uns.
Danach nimmt er mich am Arm und führt mich zu meiner Mutter.
Mein Kopf ist zu. Ich bekomme nichts mit und auch meine Augen kann ich kaum offen halten.
Ich drehe mich zu Alessandro und Celina um. Beide sehen besorgt aus.
Mich überkommt plötzlich so eine Müdigkeit.
Ich schließe einfach meine Augen und sinke langsam auf den Boden.Ein paar erschrockene Stimmen kommen auf mich zu und dann ist es, als würde ich einschlafen.
Hier auf dem Boden.
In den Armen meines Vaters.
Mit den Blicken aller anderen auf mir liegend.
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Italian Love
RomanceHallo, mein Name ist Valentina. Ich wohne in Deutschland in einer Stadt namens Saarbrücken! Ich hatte weder einen Freund noch den ersten Kuss. Das ist frustrierend, wenn fast jeder in meinem Umfeld genau das schon hatte oder gerade hat. Aber noch...