Finale

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Mit einer Tüte in der Hand komme ich zurück zur Pizzeria.

Doch irgendetwas stimmt nicht. Ein junger Mitarbeiter wirkt erschreckt und andere stehen um ihn herum.

Kaum noch Gäste sind da.

Besorgt stelle ich die Tüte ab und gehe zu ihm. Gut, jetzt kommt mein Italienisch zum Einsatz.

"Was ist passiert? Wo ist Alessandro?" Frage ich unsicher.

Erst schaut er mich mit großen Augen an als hätte ich ihm etwas getan, dann beginnt er zu reden.
"Da ist ein verrückter Typ gekommen, der hat mir irgendetwas gesagt, was ich nicht verstanden habe. Dann hat Alessandro mit ihm gesprochen und die Beiden sind aus der Hintertür gegangen. Alessandro sagte wir sollen einfach weitermachen, aber wir haben die Polizei gerufen. Die müssten eigentlich bald kommen."

Ich habe zwar nicht alles verstanden, aber einiges habe ich mir einfach gedacht.

"Ich denke nicht, dass du da hin gehen solltest!" Fügt er dann noch hinzu.

Aber ich bin schon auf dem Weg durch die Küche. Mit Schwung öffne ich die Hintertür und traue meinen Augen kaum.

Dort steht Erik. Er tritt auf jemanden, der am Boden liegt ein. Immer und immer wieder holt er aus. Und...

"Stoooop!" Rufe ich entsetzt und laufe zu ihnen.

Alessandros gequälter Blick als er mich sieht, sagt mir wie schlecht er es findet, dass ich hier bin.

Erik dreht sich mit einem wütenden Grinsen zu mir herum.

"Ah da ist sie ja!" Sagt er erfreut. "Du hast sie also völlig umsonst in Schutz genommen, Pizzajunge. Sie kommt von alleine!"

"Er hat nichts damit zu tun, also halte ihn da raus!" Sage ich mit ernster Stimme.

"Was? Er hat nichts damit zu tun?" Erik fängt an zu lachen. "Aber natürlich hat er nichts damit zu tun. Du betrügst mich ja auch nur mit ihm!" Stellt er fest.

"Nein!" Protestiere ich. "Ich habe nie zugestimmt deine Freundin zu sein! Und außerdem hast du doch eine andere Freundin. Die nette Dame vom Empfang."

Schlagartig verfinstert sich seine Miene. "Woher weißt du das?"
Als ich nicht antworte gibt er mir eine Ohrfeige.

"Au!" Seine Hand schlägt verdammt fest zu.

Sofort packt Alessandro ihn am Bein und zieht ihn so zu sich auf den Boden.
Mit den Armen hält er ihn dort fest.
"Fass sie nicht noch einmal an!" Seine Stimme zittert.

"Ich mache was ich will!" Grinst Erik und gibt Alessandro einen Knietritt in den Bauch.

Vor Schmerz fällt dieser von ihm runter und hält sich krümmend den Bauch.

"Alessandro!" Rufe ich und laufe zu ihm. Allerdings hält Erik mich auf halber Strecke fest.
Hilflos schlage ich auf seine Arme ein, damit er mich loslässt. Aber er ist ja sogar stärker als Alessandro.

"Ich war nie deine Freundin und werde es auch niemals sein. Aber hier hast du es noch einmal offiziell: Ich mache Schluss!" Sage ich so ruhig wie möglich.

Er ist alles andere als erfreut über diese Nachricht.

Mit einer Hand packt er mich hinten am Hals und drückt mich mit dem Gesicht voraus gegen die Wand. Die Hände hält er mir mit der anderen hinterm Rücken zusammen.

"Warum machst du Schluss, hä?" Schreit er gegen mein Ohr. "Wegen dem da?" Er deutet auf den sich krümmenden Alessandro.

Mein Herz pocht wild gegen meine Brust. Eine einzelne Träne bahnt sich einen Weg über meine Wange. "Nein!" Flüstere ich. "Wegen dir!"

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt