Montag-zurück ins Leben

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Wieder ist Schule. Wieso muss denn verdammt nochmal ständig Schule sein?
Ich habe echt besseres zu tun, als in der Schulbank rumzugammeln!

Zusammen mit meinen Kumpels komme ich nach den tot langweiligen ersten beiden Stunden in die Pause.

Sofort fällt mein Blick auf ein allein herumstehendes Mädchen. Es ist Valentina.

Zum Glück ist ihr schrecklicher Freund heute nicht da, am liebsten hätte ich ihn gestern so richtig schön verprügelt.
Er hätte es verdient.

Oh man! Ich kann auch wirklich nicht wegschauen. Dieses Mädchen ist einfach wunderschön.

"Ey Erik ist das nicht die kleine, auf die du ein Auge geworfen hast?" Fragt mich einer der Jungs.

"Doch!" Nicke ich stolz. "Und ihr Freund ist gerade nicht da!" Mit einem vielsagendem Grinsen schaue ich die anderen an.

"Oh Erik, ich weiß genau was du vorhast!" Grinst er. "Viel Glück!"

"Danke!" Nicke ich. "Aber das brauche ich nicht."

Dann mache ich mich auf den Weg zu ihr.

"Hey du Schöne! Warum stehst du heute so alleine da?" Frage ich forsch.

"Du...was tust du hier?" Flüstert sie.

"Ich bin hier auf der Schule, weißt du noch?" Grinse ich. "Und wo ist dein eingebildeter Freund? Lässt er dich etwa sitzen?"

Mit feuerrotem Kopf schaut sie mich an.

Daraufhin spüre ich wie mir ihre Hand fest gegen die Wange schlägt.

Es brennt ein wenig allerdings zucke ich nicht zurück.

"Halt den Mund!" Sagt sie ernst.
Ihre Stimme zittert so sehr, dass ich meine sie kämpft mit den Tränen.

"Aber Schätzchen, was ist denn passiert?" Ich kann nicht anders. Ich bin kein gefühlvoller Typ. "Habe ich etwa recht? Hat er dich sitzen lassen?"

"Hör auf!" Ruft sie und scheint wirklich kurz vor einem Tränenausbruch zu stehen.

Wieder will sie mich mit ihrer kleinen Hand schlagen, doch ich halte sie fest.

"Warum machst du das? Was kann ich denn für sein Verhalten?" Sage ich ihr ins Gesicht. "Vielleicht kann ich dich ja aufmuntern!"

Ich beuge mich zu ihr und drücke meine Lippen auf ihre Wange.

Mein Körper wird von angenehmen Gefühlen durchströmt.
Allerdings nicht lange, denn sie stößt mich weg.

"Lass mich in Ruhe!" Schluchzt sie und läuft weg.

Ich folge ihr. Der Drang sie zu berühren oder sie zu küssen lässt mich nicht los.

Sie läuft geradewegs auf die Mädchen Toilette zu.

In letzter Sekunde erreiche ich sie aber noch an ihrer Jackentasche.

"Lass los!" Ruft sie entsetzt, während Tränen ihr Gesicht nässen.

Ich schüttele nur den Kopf.

Als ich die Hand in ihre Jackentasche gleiten lasse, spüre ich dort etwas wie einen Brief. Ich nehme ihn in die Hand.

"Lass mich einfach gehen!" Sie schlägt mir auf meine Hand.

Sofort ziehe ich diese aus ihrer Tasche, zusammen mit diesem Brief.

Sie scheint es nicht gemerkt zu haben und verschwindet in der Mädchen Toilette.

Das ist mir jetzt egal, denn dieser Brief macht mich neugierig.

Ich begebe mich wieder zu den Jungs.

"Und?" Fragen sie mich sofort.

"Ich war nah dran! Aber ich habe das hier!" Stolz halte ich den Brief nach oben.

"Und was steht drin?" Wollen sie wissen.

"Einen Moment!" Ich räuspere mich und entfalte ihn.

Dann lese ich den kompletten Brief vor.

Von Zeile zu Zeile werde ich langsamer.

Schließlich gelange ich ans Ende.

"Dieser verfluchte Italiener!" Knurre ich.

Die andern nicken mir zu.

"Aber du hast auch vorgelesen, dass er will, dass du ihr neuer Freund wirst!" Grinst mich einer von ihnen an.

Ich lache auf. "Das werde ich sowieso! Dazu muss er mich nicht auffordern. Und jetzt wo er weg ist, habe ich freie Bahn!"

Die andern jubeln.

"Platz da! Jetzt ist sie meine Freundin!" Rufe ich über den halben Schulhof und erhalte Beifall von den Jungs.

"Weiter so Erik!" Feuern sie mich an.

Am liebsten hätte ich meine geniale Entdeckung noch weiter gefeiert, doch die Schulklingel reißt uns zurück ins Schulleben.

Missmutig stehen wir auf und gehen zum Unterricht.
Nach der Schule werde ich mich um meine neue Freundin kümmern.

Die weiteren Stunden vergehen viel zu langsam. Jede Sekunde kämpfe ich mit dem Einschlafen. Es ist einfach schrecklich wie ermüdend Unterricht sein kann!

Immerzu denke ich an sie. Ihr Haar, ihre Lippen, ihr Gesicht.

Ich kann es kaum noch erwarten, bis ich all das berühren kann.

Als nun endlich die letzte Stunde vorbei ist, renne ich als erster nach draußen.

Ich bin schließlich auch der erste, der an der Bushaltestelle steht.

Geduldig warte ich auf Valentina. Sie müsste jetzt jeden Moment um die Ecke kommen.

Schnell verstecke ich mich, damit sie mich nicht sieht.

Ihr Blick ist starr gerade aus gerichtet. Das ist meine Chance!

Ich tue so, als würde ich gegen sie stoßen.

Geschockt schaut sie mich an, als ich mich an ihr festklammere.

Ohne zu zögern ziehe ich ihre Lippen auf meine.

Mit den Händen berührte ich ihr wunderbares Haar.

Meinen Kuss versuche ich so gut es geht im Zaum zu behalten, aber das ist nicht leicht.
Dieser Geschmack, dieses Gefühl. Ich will sie am liebsten hier und jetzt.

Auch wenn sie sich reglich bemüht meinen Lippen zu entkommen, finde ich doch immer einen Weg das zu verhindern.

Erst als sie mein Gesicht mit ihren Händen mühsam weggedrückt hat, lasse ich sie los.

"Wieso hast du das gemacht?" Fragt sie mit zitternder Stimme.

Ich hätte jetzt viel erwartet, aber nicht das!
Sie steht vor mir und weint.

Sofort stecke ich meine Hand aus und berühre ihre Wange. "Aber Schatz, was ist denn?"

Sie weicht zurück. "Was tust du da?" Fährt sie mich jetzt an.

"Ich will dein Freund sein. Alessandro hätte das bestimmt auch gewollt!" Sage ich mit dem schönsten Lächeln, was ich habe.

Geschockt weicht sie noch weiter zurück.
Mit offenem Mund sieht sie zu mir. Dann fällt ihr Blick auf meine Hand.

Darin halte ich ihren Brief, den sie von Alessandro bekommen hat.

"Gib ihn mir!" Sie macht einen Schritt auf mich zu und versucht mir den Brief zu entreißen, doch ich halte sie nicht ganz unsanft fest.

"Was bekomme ich dafür?" Mein Grinsen wird breiter und breiter.

Fassungslos schaut sie mich an.

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt