Langsam schließt sie die Augen und kuschelt sich eng an mich.
Wie gern würde ich jetzt bei ihr bleiben, aber ich kann nicht.
Nach ein paar Minuten habe ich das Gefühl, dass sie eingeschlafen ist.
"Valentina!" Flüstere ich an ihr Ohr.Sie gibt keine Reaktion von sich.
Ganz langsam und vorsichtig schleiche ich mich aus dem Bett ins Badezimmer, wo meine Kleider liegen.
Schnell werfe ich mir alles über und laufe die Treppen hinunter, raus aus dem Haus.
Jetzt aber schnell, vielleicht hat mich jemand gehört.
Alleine laufe ich durch die dunklen Straßen Saarbrückens und versuche irgendwie in die Stadtmitte zu unserer Pizzeria zu gelangen.
Mir ist immer noch ein bisschen unklar vor Augen und außerdem wird mir übel.
Nachdem Timo und die anderen mich irgendwie dazu überredet hatten etwas zu trinken, wusste ich ja nicht was sie mir geben wollten...
Ich hätte mir ja auch schließlich denken können, dass es Alkohol ist!
So sind aus zwei Gläsern eben mehr geworden.
Doch die mehr oder weniger frische Luft hier bringt wieder Ordnung in meinen Kopf.
Ab und zu kommt mal ein kalter Windstoß auf und ich ziehe mir den Kragen meiner Jacke bis zur Nase. Irgendwie war es in Valentinas Bett schon bequemer.
Doch ich konnte nicht bei ihr bleiben, vermutlich wäre es sonst bald zu spät. Meine Eltern brauchen jetzt meine Unterstützung.
Hoffentlich geht alles gut.Nervös schaue ich auf mein Handy.
Es ist schon 23:55 Uhr. Ich sollte mich echt beeilen.
Sofort lasse ich es wieder in meine Jackentasche gleiten und renne so schnell es geht über die nächste grüne Ampel.Irgendwie schaffe ich es dann auch in die Stadtmitte.
Hier laufen so viele seltsame Typen herum. Ich hasse es, wenn ich an denen vorbei muss. Vor allem Nachts.Mit schnellen Schritten mache ich mich auf den Weg zu meinem Zuhause und Pizzeria.
Doch etwas ist anders.
Bei jedem Schritt, den ich mache...jedes mal, wenn ich mich bewege...kommt es mir so vor als würde ich verfolgt werden.
Mein Atem stockt. Ich will mich jetzt nicht umdrehen, stattdessen gehe ich ganz normal weiter.
So gut es geht will ich damit erreichen, dass meine Angst nicht auffällt.Doch dann höre ich eine Stimme hinter mir.
"Hey! Du da!"
Wie gelähmt verlangsame ich meine Schritte. Mir gefriert sämtliches Blut in den Adern.
"Hörst du schlecht? Bleib stehen!" Die Stimme klingt ärgerlich.
Aus Angst vor dem, was jetzt kommt und dem, dem ich nicht mehr entkommen kann, bleibe ich stehen.
Mit geballten Fäusten und vorbereitet auf das folgende drehe ich mich um.
Zwei stämmigere Typen rennen zu mir.
"Hast du Geld?" Fragt der eine mit bedrohlichem Blick.
"Nein, ich habe kein Geld!" Sage ich möglichst ruhig.
Das entspricht sogar der Wahrheit.
"Willst du Stress oder was?" Er schubst mich herausfordernd zurück.
"Nein ich..."
Drohend richtet er etwas auf mich. Es ist ein Messer.
"Ich sags nicht nochmal!"Automatisch halte ich meine Hände nach oben und weiche einen Schritt zurück.
Mein Herz hämmert gegen meine Brust. In diesem Moment wünsche ich mir, dass ich nicht von Valentina weggegangen wäre.
"Durchsuch ihn!" Befielt der mit dem Messer.
Der andere kommt auf mich zu und schaut überall an mir nach, wo ich etwas haben könnte.
Schließlich hält er fündig etwas in die Höhe.
Es ist mein Handy.
Oh mist!
Wenn sie das entsperrt bekommen, haben sie nicht nur Informationen über mich, sondern auch über Valentina und andere meiner Freunde.
Das würde ich mir nicht verzeihen.
In dem Moment, in dem der Typ sich von mir wegdreht, schnappe ich ihm das Handy aus der Hand und laufe so schnell ich nur kann.
Mein Sehvermögen ist immer noch nicht das beste und die Bilder vor mir sind ziemlich verschwommen.
Außerdem sind die beiden für ihre Größe sehr schnell und haben mich schon bald eingeholt.
Ich muss handeln.
Mir bleibt keine andere Wahl.Bei der nächsten Gelegenheit nehme ich all meine Kraft zusammen und breche das Handy in zwei Hälften.
Jedenfalls halbwegs in zwei Hälften.Diese werfe ich dann mit voller Wucht auf den Boden.
"Bist du denn komplett bescheuert?" Ich werde von hinten gepackt und auf den Boden geworfen.
Mein ganzer Kopf dröhnt wegen dem Aufschlag.
Doch dabei bleibt es nicht.
Auf einmal spüre ich harte Tritte gegen meinen Bauch und Rücken.Die beiden treten so sehr auf mich ein, dass ich mich bei jedem Mal vor Schmerzen krümme.
Die Schmerzen fahren durch meinen ganzen Körper.
Der nächste Tritt, der mich an der Hüfte trifft, lässt mich aufschreien.
Ich meine, dass meine ganzen Knochen zertrümmert wurden.
Für einen kurzen Moment halten sie Inne und warten wahrscheinlich darauf, dass ich wieder aufstehe.
Mein Verstand sagt mir einerseits liegen zu bleiben, aber andererseits auch wieder aufzustehen.
Langsam versuche ich mich irgendwie zu bewegen.
"Ach komm schon. Steh wieder auf Italiener! Dein hübsches Gesicht wird dich auch nicht retten, wenn du liegen bleibst!" Ruft einer spöttisch
Er tritt wieder gegen mich.
Mit viel Mühe schaffe ich es tatsächlich meinen Kopf anzuheben und mich auf den Armen abzustützen. Dennoch durchfahren meinen Körper Schmerzen.
"Ja ich kann mir vorstellen, dass dieses Gesicht bei den Mädels super ankommt. Ich finde dennoch, dass es nicht ganz zu seinem jetzigen Zustand passt!"
Mit viel Anstrengung behalte ich meinen Kopf irgendwie oben und die Augen halbwegs geöffnet.
"Ja ich finde auch, dass wir das verändern sollten!" Grinst der andere.
Nicht bwegungsfähig schaue ich zu ihm auf.
Das letzte, was ich von ihm sehe, ist sein Fuß, der auf mein Gesicht zugeschnellt kommt.
Schmerzen treffen mich an dieser Stelle und kaum eine Sekunde später schlägt mein Kopf hart auf den Boden auf.
Urplötzlich wird alles schwarz um mich herum.
Dann bin ich bewusstlos.
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Italian Love
RomanceHallo, mein Name ist Valentina. Ich wohne in Deutschland in einer Stadt namens Saarbrücken! Ich hatte weder einen Freund noch den ersten Kuss. Das ist frustrierend, wenn fast jeder in meinem Umfeld genau das schon hatte oder gerade hat. Aber noch...