Zurück zum Hotel

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Den ganzen Weg über hat er den Arm um mich gelegt. Ja, ich habe dieses Gefühl vermisst. Sehr sogar.

Vor uns erstreckt sich die Stadt. Manche Leute sehen mich, vor allem meine Kleidung, im Vorbeigehen etwas skeptisch an, aber das ist mir gerade so ziemlich egal.

Kaum später erscheint vor uns auch schon das Hotel.

"Wow!" Alessandros Augen weiten sich.

"Naja. Kommt ganz drauf an!" Mit tiefstem Hass im Blick schaue ich das Hotel an.

"Du musst da auch nicht reingehen!" Setzt er langsam an.

"Doch. Leider schon!" Seufze ich.

"Wenn etwas sein sollte schrei einfach ganz laut!" Mit dem Daumen fährt er mir über die Wange.

Lachend nicke ich.
Dann legt er seine Arme um mich und zieht mich in einen etwas längeren Kuss.

"Wir sehen uns gleich!"

"Genau!" Nicke ich und wende mich von ihm ab.
Geradewegs zu dem Hotel, wo ich eigentlich nicht mehr hin wollte.

Langsam betrete ich die Eingangshalle, wo die Empfangsdame noch immer steht.

Man sollte sie rausschmeißen.
Aber das ist ja im Moment nicht mein Problem.

Ohne sie eines Blickes zu würdigen laufe ich zum Aufzug und fahre in unser Stockwerk.

Jetzt muss ich nur noch hoffen, dass die Tür auf ist.

Ich habe riesen Glück, denn die Tür steht offen. Warum hat er eigentlich immer eine geöffnete Tür?

Vorsichtig betrete ich das Zimmer und schnappe mir meinen Koffer.

Da höre ich, dass jemand im Badezimmer das Wasser laufen hat. Vermutlich Erik.
Okay, jetzt sollte ich mich wirklich beeilen.

Verzweifelt suche ich das Zimmer nach meinem Handy und Geldbeutel ab.
Den Geldbeutel finde ich glücklicherweise auf dem Nachttisch. Das Handy bleibt allerdings verschwunden.

Verzweifelt suche ich noch einmal.
Doch da hört das Wasser auf einmal auf im Badezimmer zu laufen.

So schnell und leise es geht packe ich meinen Koffer und Geldbeutel und verlasse das Zimmer.

Der Aufzug kommt glücklicherweise schnell an und fährt mich zügig nach unten.

Wieder in der Eingangshalle mache ich mich daran schnell aus dem Hotel zu kommen.

"Warten sie!" Die Stimme der Empfangsdame lässt mich zusammenzucken.
"Wo wollen sie denn mit dem Koffer hin?"

"Ich...ich mache nur einen Ausflug!" Bringe ich mit meinem schönsten Lächeln hervor.

Sie nickt nicht sehr überzeugt.
Doch das reicht mir um so schnell wie möglich hier raus zu kommen.

Alessandro wartet bereits und atmet aus, als ich mit Koffer auf ihn zukomme.

"Hast du alles?" Fragt er.

"Mein Handy konnte ich nicht finden." Enttäuscht schüttele ich den Kopf. "Hätte ich noch länger gesucht, hätte er mich bemerkt."

"Vielleicht hat er es ja an sich genommen?!" Überlegt Alessandro laut.

Überrascht beiße ich mir auf die Lippe. Daran habe ich noch garnicht gedacht.
"Naja, halb so schlimm!" Seufze ich dann. "Lass uns nur schnell gehen. Ich bin nicht so scharf drauf hier noch länger zu bleiben!"

Im Hotel:
Seltsame Dame, überlege ich, als die Frau mit dem Koffer unser Hotel verlässt.

Sie wird draußen von einem Schwarzhaarigen empfangen und die beiden gehen zusammen fort.

Aber...gehört sie nicht eigentlich zu einem anderen Herrn aus diesem Hotel?

Verwundert schaue ich ihnen nach bis sie ganz verschwunden sind.

Kaum eine Sekunde später öffnet sich die Aufzugstür erneut und der Herr von gestern Abend kommt nur mit einem umgebundenen Handtuch herausgestürzt.

"Kann ich ihnen helfen?" Frage ich und setze mein zuckersüßes Lächeln auf.

"Ja. Ich brauche die Bilder der Überwachungskamera von eben!" Sagt er außer Puste.

"Ach du meine Güte, was ist denn passiert?" Frage ich während ich im Computer nachsehe. Eigentlich darf ich die Bilder garnicht freigeben. Aber hier kann man schließlich eine Ausnahme machen!

"Jemand hat Sachen aus meinem Zimmer mitgenommen." Erklärt er.

Ich spiele die Kameravideos von den letzten zehn Minuten ab.

"Da! Da ist sie!" Schreit er fast und zeigt mit dem Finger auf die Dame von eben.

Sofort halte ich das Bild an.

"Diese Dame. War sie eben hier?" Fragt er angespannt.

"Ja, das war sie." Ich grinse und schaue ihn vielsagend an.

Seufzend nimmt er mehrere Scheine hervor und gibt sie mir. "Erzählen Sie mir alles!"
Ich nehme sie und stecke sie weg.

"Die Dame kam eben aus dem Fahrstuhl heraus, hatte es wohl sehr eilig. Als ich sie fragte was sie mit dem Koffer wolle, antwortete sie nur sie wolle einen Ausflug machen.
Ich hätte mehr gefragt, wenn ich das denn dürfte.
Jedenfalls hat sie dann das Hotel verlassen und draußen hat jemand auf sie gewartet. Er sah aus wie ein Italiener. Großgewachsen mit halblangen schwarzen Locken. Vielleicht kennen sie ihn ja!" Erzähle ich.

Sein Blick verfinstert sich schlagartig. "Und ob ich den kenne!" Knurrt er. "Wissen sie etwas über ihn? Wissen sie wo die Frau jetzt hin ist? Oder wissen sie wo er wohnt?"

Entschuldigend ziehe ich die Schultern hoch und schüttele den Kopf.

"Finden sie es heraus! Und geben sie mir sofort Bescheid! " Er drückt mir weitere Scheine in die Hand und verschwindet dann wieder nach oben.

"Aber gerne doch!" Flüstere ich und grinse ihm nach.

"Herr Schwarz in die Eingangshalle bitte!" Hallt meine Stimme durch das Hotel.

Wenig später steht ein hochgewachsener Mann mit ziemlich breit gebautem Körper vor mir.

"Kann ich behilflich sein?" Fragt er mit dunkler und rauer Stimme.

"Ich habe einen sehr wichtigen Auftrag für Sie." Grinse ich.

Sorryyyyy:O hätte ich nicht meinen Wecker (ja...jetzt nenne ich dich so), würde ich wahrscheinlich alles vergessen xD
Hoffe ihr vergebt mir:)

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt