Bei Erik

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"Was bekomme ich dafür?" Er setzt ein schreckliches Grinsen auf.

Fassungslos schaue ich ihn an.

Der Griff um meinen Arm verfestert sich.

"Das ist meiner!!!" Knurre ich.

Sofort drückt er noch fester zu.

"Aaahhhh!" Ich beiße mir auf die Lippe, um den Schmerz zu unterdrücken.

"Ich warte!" Sagt er leise.

"Einen Schlag ins Gesicht!" Bringe ich hervor.

"Ah! Lieber nicht frech werden!" Droht er. "Du kommst mit zu mir nach hause und dort regeln wir alles weitere!"

"Träum weit..." Beginne ich, doch er drückt meinen Arm so fest, dass ich verstumme.

"Wolltest du etwas sagen?" Lächelt er. "Sehr gut, dann ist ja alles geklärt!"

Auf der Stelle lässt er meinen Arm los.

Noch immer fassungslos streiche ich mir darüber.
Dort wo er zugedrückt hat, sind jetzt rote Linien zu sehen.

Erik lächelt zufrieden und greift nach meiner Hand.

Ich ziehe sie ihm weg, aber sofort nimmt er sie sich gewaltsam und hält mich somit bei sich, dass ich ja nicht weglaufe.

Wieso ist er auf einmal so?

Vor ein paar Tagen war er noch in Ordnung, aber jetzt...?

Meine Gedanken schweifen zu Alessandro. Was er wohl tun würde wenn er mich jetzt sehen könnte?

Eine vereinzelte Träne läuft meine Wange hinunter.

Erik schaut zu mir. "Du musst doch nicht weinen! Es gibt keinen Grund dazu!"

Mit zusammengepressten Lippen wende ich mich von ihm ab.

Er legt einen Arm um meine Hüfte und zieht mich näher an sich.

"Ah, unser Bus kommt!" Erik zieht mich mit sich und wir steigen ein.

Drinnen schiebt er mich auf einen freien Sitz und lässt sich neben mir nieder.

In diesem Moment realisiere ich, dass ich garnicht auf dem Weg nach Hause bin. Nein, Erik will, dass ich mit zu ihm komme!

Der Drang ihn einfach zur Seite zu stoßen und den Bus zu verlassen wird größer.

Meine Beine wackeln hin und her. Gespannt warte ich auf die nächste Bushaltestelle und damit auf die Chance ihm zu entkommen.

Bereit, jetzt aufzustehen und den Bus zu verlassen, erhebe ich mich.

Aber Erik ist schneller.

Er schiebt seine Hände hinter meinen Nacken und drückt seinen Mund gegen meinen.

Entsetzt versuche ich zu entkommen, doch es funktioniert nicht.

Endlich löst er sich. "Du kommst mit zu mir, entweder freiwillig oder nicht!" Flüstert er mir ins Ohr bevor er mich ganz loslässt.

Mit den Tränen kämpfend schaue ich aus dem Fenster und wische mir ununterbrochen über die Augen.

Nach vielen Minuten langen Schweigen nimmt er mich bei der Hand und zieht mich mit nach draußen.

"Was soll das lange Gesicht?" Fragt er spöttisch.

"Wieso bist du auf einmal so?"

"Ich war immer so!" Grinst er. "Allerdings musste ich letzte Woche erst einen guten Eindruck hinterlassen!"

Italian LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt