Wo bleiben meine Eltern?

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Wieder bin ich im Meer.
Wieso befinde ich mich im Meer, obwohl ich mich davor fürchte?

Um mich herum tobt ein Sturm und ich kann mich aus irgendeinem Grund nicht bewegen.

Die Wellen sind viel größer als ich und reißen mich mit in die Tiefe.

Meine Augen sind geschlossen und ich bewege mich nicht.

Sofort bewegen Valentina!
Du befindest dich IM MEER.
Unter Wasser.
Das ist dein größter Albtraum!

Doch ich bleibe reglos.
Obwohl ich das bin, steigt Panik in mir auf.

Ich sinke tiefer und tiefer.

Wie tief ist das Meer denn bitte?
Ich war doch garnicht so weit draußen, oder doch?

Plötzlich ergreift jemand meine Hand.

Ich erwache aus meinem Traum.

Ein paar Tränen liegen in meinen Augen.
Habe ich etwa geweint?

Ich muss mich beruhigen. Es war alles nicht real!
Doch plötzlich bemerke ich, dass wirklich eine Hand an meiner liegt.

Jetzt bin ich verwirrt.

Meine Augen blicken an die Wand. Eine grüne Wand.

Aber die Wände in unserem Apartment sind weiß!

Wo bin ich?

Ich schaue hinter mich. Meine Augen sperren sich weit auf.
Ich liege hier nicht alleine.

Hinter mir liegt Alessandro.
Vorsichtig versuche ich mich zu ihm zu drehen, ohne ihn dabei zu wecken oder seine Hand von meiner zu werfen.

Wirklich kompliziert!
Aber ich schaffe es.
Jetzt schaue ihn genau zu ihm.

Seine Haare liegen überall auf dem Kissen und in seinem Gesicht verstreut.
Ich will sie ihm wieder richtig legen, doch das würde ihn bestimmt wecken.
Außerdem sieht er mit den zerstreuten Haaren wirklich süß aus.

Seine Hand liegt noch immer auf meiner. Er hält sie umklammert, als wolle er nicht dass ich weg laufe.

Das würde ich doch nicht tun!

Aber jetzt eine andere Frage.
Wo sind eigentlich meine Eltern?
Es muss doch schon wieder Tag sein. Wieso waren sie noch nicht hier und haben mich mitgenommen?

Ich überlege doch finde keine Antwort.

Ich sollte mal auf die Uhr schauen.
Nur das Problem ist: In Alessandros Zimmer hängt die Uhr an der Wand, an der auch das Bett steht!
Ich muss also aufstehen um nachzuschauen.

Vorsichtig streiche ich seine Hand von meiner. Er macht ein Geräusch, doch schläft dann weiter.

Der nächste Schritt ist, irgendwie über ihn zu kommen. Das geht am besten, wenn ich krabbele.

Ich setze meine erste Hand neben ihn auf die andere Seite.
Mein erstes Bein macht es ihr nach.

Jetzt knie ich direkt über ihm. Die Hälfte ist geschafft.

Diesmal befördere ich erst mein Bein auf die andere Seite.

Puh! Jetzt fehlt nur noch die Hand.

Doch plötzlich dreht sich Alessandro in die Richtung, wo meine letzte Hand steht und ich falle halb auf ihn.

Ich kneife die Augen zusammen, darauf gefasst, dass er gleich aufwacht.
Aber er schläft weiter!

Erleichtert atme ich aus und bin nun endendgültig auf der anderen Seite.

Schnell steige ich aus dem Bett und blicke auf die Uhr.

Ach du meine Güte!
Es ist schon 13:00 Uhr!

Jetzt mache ich mir wirklich Sorgen wegen meiner Eltern!

"Guten Morgen" murmelt Alessandro plötzlich und öffnet langsam die Augen.

Ich setzte mich zu ihm aufs Bett.
"Hast du gut geschlafen?"

Er nickt und vergräbt sein Gesicht im Kissen.
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Er taucht wieder auf und fragt: "Was hattest du eigentlich heute Nacht? Ich habe dich reden hören!"

Was? Was habe ich gesagt? Mist, das ist wirklich peinlich!

"Ähm...bloß ein Traum. Nichts wichtiges" sage ich.

Er nickt obwohl ich nicht ganz sicher bin, dass ihm das wirklich reicht.

"Was tue ich eigentlich noch hier?
Waren meine Eltern nicht mehr da?" Frage ich plötzlich.

"Doch." Beruhigt er mich. "Sie waren gestern, kurz nachdem du eingeschlafen bist, hier. Aber sie wollten dich nicht wecken und ich habe angeboten, dass du bis heute hier bleiben kannst.
Sie haben, nach kurzem Zögern, zugestimmt. Heute kommen sie dich wieder abholen."

"Danke" lächele ich. So habe ich neben ihm schlafen können! Das habe ich auch noch nie gemacht. Neben einem Jungen geschlafen.

Er nimmt meine Hand und zieht sich zu sich, doch ich lande versehentlich wieder halb auf ihm.

Er lacht und schaut mich an.
Ich muss auch grinsen. Ich bin echt zu doof.

Sein Lachen verwandelt sich in ein Grinsen und plötzlich liege ich nicht mehr auf ihm, sondern er stützt sich über mir auf dem Bett ab. Sodass er nicht auf mir liegt, sondern über mir kniet.

Seine Haare fallen in mein Gesicht und ich kann darin ein paar Wellen entdecken.

Dann küsst er mich. Mehrmals hintereinander. Ich erwiedere es und lege meine Hand in seinen Nacken.

Ich kann den Ansatz seiner Haare spüren. Sie sind sehr weich und meine Hand gleitet hindurch.

Unsere Nasen streifen sich immer, wenn er mich wieder von neuem küsst.

Wie habe ich das nur verdient?
Wieso hat mich nie ein Junge in der Schule beachtet und kaum betrete ich Italien habe ich einen Freund!
Dazu noch den besten der Welt!

Er hält inne. Ich blicke zu ihm.
"Ich habe die Tür gehört. Deine Eltern sind da" sagt er ein wenig enttäuscht. Seine Stimme zittert.

"Oh" meine ich. "Dann sollten wir wohl nach unten gehen."

Er nickt und steht auf.
Ich mache es ihm gleich.

Meine Haare sind etwas durcheinander aber das macht nichts.
Er öffnet seine Tür.

"Tina" schreit jemand von unten. "Kommst du? Wir sind da!"
Das ist meine Mutter.

"Ich denke ich sollte mal..." beginne ich.

"Ja ich weiß." Lächelt er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Wir sehen uns ja schon bald wieder!"

Ich werde rot und nicke. Dann gehe ich zur Treppe, winke ihm noch einmal und gehe dann hinunter zu meinen Eltern.

Das Kapitel wollte ich eigentlich kürzer machen. Aber was solls?
Hier ist es also:)
Bis bald
Mallillo ♡

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