Sofort laufe ich zu ihm.
"Alessandro, was tust du denn da?" Frage ich entsetzt, als ich sehe, dass er sich auf den Boden fallen lassen hat und seinen Kopf immer härter dagegen drückt.Er reagiert nicht, also setze ich mich zu ihm und setze ihn aufrecht hin.
Seine Augen sind dunkel unterlaufen und sein Gesichtsausdruck ist verzweifelt.
"Ich...ich will das nicht!" Nuschelt er leise. "Ich will es einfach nicht!" Heftig schüttelt er den Kopf und sieht mich dabei verzweifelt an.
"Was willst du nicht?" Frage ich ernst.
"Ich kann nich...will nicht." Er presst seine Augen zusammen und hält die Finger an seine Schläfen.
"Ist ja gut..." Ich ziehe ihn in eine Umarmung. Er vergräbt das Gesicht in meiner Schulter und klammert sich mit den Händen an meine Arme.
Durch die Weste hindurch spüre ich wie feucht sein Gesicht ist. Entweder ist er so fertig, dass er dort Schweiß kleben hat, oder er weint...
Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob es vielleicht sogar beides ist.
Langsam löse ich mich von ihm und stehe auf.
"Nein, geh nicht!" Sagt er und stellt sich aus eigener Kraft zu mir auf.
"Ich will nicht, dass du weg bist!" Seine Stimme ist lauter als vorher.
Seufzend setze ich mich aufs Sofa und weise ihm an sich neben mich zu setzen.
Er wartet nicht lange, setzt sich nah an mich und legt seine Arme um meine Hüften.
"Ich bin hier" Flüstere ich, weil er sofort hektisch nach meiner Hand sucht.
Unsere Finger verschränken sich miteinander."Valentina...ich weiß nicht wieso ich das eben..."
"Ist in Ordnung!" Falle ich ihm ins Wort. "Du hast eben etwas zu viel getrunken."
"Und das wollte ich auch wirklich nicht, aber..." Weiter redet er nicht.
Ich drücke seine Hand leicht.
Daraufhin lächelt er zufrieden.
"Alle mal her hören!" Ruft Luise durch den Raum. "Erik, mein liebster Bruder, und ich haben uns überlegt, dass wir Wahrheit, Pflicht oder Risiko spielen! Und ich fände es so super, wenn alle mitmachen!" Flehend schaut sie die Gäste der Reihe nach an und lächelt.
Einige nicken.
"Super!" Freut sie sich. "Dann kommt alle hier her auf den Boden und macht bitte einen großen Kreis, sonst passen nicht alle rein."
Alle begeben sich in die Mitte des Raumes.
"Alessandro"
"Hm?" Fragt er seufzend.
"Komm mit, das wird lustig!" Muntere ich ihn auf.
"Nur wenn du auch gehst!" Murmelt er.
"Ja ich gehe auch. Komm schon!" Lächele ich ihm zu.
Langsam lässt er mich los und wir stehen auf.
Zusammen mit vielen anderen setzen wir uns auf den Boden in den Kreis und achten darauf, dass jeder mit hineinpasst.
Als letztes kommt Erik. Er setzt sich auf den einzigen, noch freien Platz. Neben mich.
Alessandro rechts neben mir nimmt sich meine Hand und umschließt sie mit seiner.
Lächelnd schaue ich zu unseren verschränkten Fingern und dann in sein Gesicht.
Trotz der schwarzen Augen und dem feuchten Gesicht sieht er noch immer wunderschön aus.

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Italian Love
RomanceHallo, mein Name ist Valentina. Ich wohne in Deutschland in einer Stadt namens Saarbrücken! Ich hatte weder einen Freund noch den ersten Kuss. Das ist frustrierend, wenn fast jeder in meinem Umfeld genau das schon hatte oder gerade hat. Aber noch...