Mit einem Lauten Piepsen im Ohr wachte ich auf.
Gequält drehte ich mich in meinem Bett hin und her, bis ich wieder die Orientierung gefunden hatte, schaltete dann den nervigen Wecker aus und fasste mir an meinen brummenden Kopf. Vielleicht hatte ich gestern zu viel getrunken.
Ich holte wieder die Flasche aus dem Versteck und betrachtete sie.
Halb leer. Nur? Naja da ging noch was.
Ich tapste durch meine Tür und dann die Treppe hinunter zum Badezimmer.
Aus dem Schrank holte ich Kopfschmerztabletten und spülte zwei davon mit Wasser hinunter.
Dann wusch ich Nein Gesicht und putze mir die Zähne. Auf duschen hatte ich keine Lust. Deo musste heute reichen.
Dann ging ich wieder hoch und zog mir etwas an.
Eine ganz normale Jeans und einen Hoodie. Nicht besonders stylisch. Aber wozu auch. Wen sollte ich auch schon beeindrucken wollen? Ein paar Dorftrottel? Naja vielleicht gab es hier auch ganz hübsche Jungs. Wer weiß?!
Ja genau Jungs.
Ihr habt richtig verstanden. Ich bin schwul. Aber das wusste eh keiner. Und ehrlich gesagt wollte ich auch nicht, dass es jemand wusste. Ich hatte mir selber geschworen es meiner Familie zu erzählen, wenn ich mit einem Freund heimkam.
Vorher würden mich sowieso alle für mich verrückt halten. Außerdem hätte ich das in meinem alten Viertel niemals sagen können. Ich hatte mir dort einen gewissen Respekt erarbeitet.
Hätten sie dort herausgefunden, dass ich schwul war, hätte ich den Respekt vergessen können.
Aber wie erarbeitet sich so ein "schmächtiger" junge Respekt in einem Assi Viertel.
Naja... den anderen Angst einjagen.
Ich hatte mir den Ruf als "verrückter" angelegt. Und niemand legte sich mit einem Verrückten an. Sie sind unberechenbar und verängstigtend.
Deshalb hatte ich zwar nicht wirklich Freunde gehabt, aber das war mir egal. Ich war sowieso schon immer mehr der Einzelgänger gewesen.
Aber eigentlich war ich keinesfalls verrückt. Ich war eigentlich ganz normal. Also eigentlich.
Bis auf die Tatsache, dass ich regelmäßig betrunken war und auch noch schwul war. Der Rest an mir war relativ normal. Mein Körper, meine Hobbys und meine Interessen.
Ich spielte ziemlich gerne Videospiele, was aber den Nachteil hatte, dass ich kaum sport machte. Trotzdem konnte ich aber ziemlich schnell rennen. Woher das kam wusste ich auch nicht. Aber es War schon immer nützlich gewesen für gute Sport Noten oder auch vor irgendwelchen Leuten wegrennen.
Aber egal.
Ich ging wieder nach unten und aß noch etwas. Meine Großmutter lag noch in ihrem Bett. Ich konnte sie schnarchen hören.
Ich exte meinen Kaffee und zog meine Schuhe an. Die Schwarzen Nikes auf die ich irgendwie stolz war.
Ich schnappte meine Tasche in der nur ein Block und ein paar Stifte drin waren.
Das sollte für heute reichen.
Dann schwang ich mich auf mein altes Fahrrad, das eigendlich aus dem Sperrmüll war, und fuhr los.
Wo die Schule war wusste ich schon. Ich hatte mich am Wochendende schon etwas im Dorf umgeschaut.
Zugegebener Maßen, so klein war es auch wieder nicht.
Aber etwa 500 Einwohner laut meiner Großmutter.
Die schule war auch nicht wirklich klein.
Aber sie war nur ein grauer Betonklotz, der von Schneebedeckten Bäumen umringt war.
Ich stellte mein Fahrrad an einem Fahrradständer ab. Aber da War ich aich der einzige.
Oke... welcher normale Mensch fährt auch im Winter mit dem Fahrrad.
Meine Haare waren vom Schnee, der gerade fiel, ganz feucht. Ich strich die Stränen, die mir im Gesicht hingen, zurück und betrat dann das Schulgebäude.
Es War relativ voll auf dem engen Gang und auch ziemlich laut.
Die Tür hinter mir Schloss sich und nun war ich mitten im Getummel.
Ein paar starrten mich an, anderen war ich komplett egal. Aber niemand sprach mich an.
Ich kämpfte mich durch den Gang, bis zu einer Tür, neben der ein Schild mit der Aufschrift "Sekretariat" befestigt war. Also das was ich gesucht hatte.
Ich ging hinein und hier war es, im Gegensatz zum Gang, ziemlich leer.
Hier waren nur viele schränke mit Ordnern, ein Schreibtisch mit einem Computer und eine Frau die mich Freundlich anlächelte. Zu freundlich irgendwie. Sie grinste fast schon krankhaft.
"Du musst Stegi sein. Unser Neuer Schüler. Bist du nicht der Enkel von Frau Krause."
Man, warscheinlich kannte hier jeder auch jeden. Ich nickte nur zur Antwort.
"Ach wie schön. Ich war erst neulich bei ihr und hab mir ein paar Köpfe Salat geholt, die deine Großmutter anpflanzt." Und jetzt quatschte sie mich mit Geschichten über meine Großmutter zu. Naja... mich interessierte das nicht wirklich.
Irgendwann hörte sie dann auch mit den Geschichten auf und überreichte mir viele Blätter. "Hier dein Stundenplan und das andere Zeug. Bring das Bitte morgen wieder unterschrieben zurück. Du bist in der 10. Klasse?" Ich nickte. "Oke schön. Dann ist dein Klassenzimmer das letzte rechts den Gang nach hinten."
Ich verabschiedete mich und versuchte höflich zu sein.
Als ich aus der Tür raus war, verdrehte ich kurz die Augen. Ich hoffte ich musste mit nicht noch mehr solcher Geschichten anhören.
Es gab nur eine Zehnte klasse? Ja oke... es gab warscheinlich auch nicht genug Schüler hier, um mehrere Klassen in einer Stufe zu haben.
Ich wollte gerade den Gang nach hinten gehen, als ich einen kalten windzug spürte. Das Schultor wurde aufgerissen und jemand betrat das Schulgebäude.
als er erschienen war, war plötzlich alles ruhig. Keiner schien sich mehr zu trauen etwas zu sagen oder sich auffällig zu bewegen oder zu verhalten.
Der Junge ging den Gang entlang. Als er noch stürmisch von einem Mädchen mit einer Umarmung begrüßt wurde.
Seine Freundin? Egal. Ich wollte jetzt zu dem Klassenzimmer gehen, aber ich wurde aufgehalten. Und zwar von ihm.
"Hey warte mal" sagte er und er meinte eindeutig mich. "Bist du nicht der neue?" "Äh... ja." Er lächelte oder grinste mich eher an und ging dann, ohne ein weiteres Wort zu verlieren weiter. Komischer Typ...
Aber Hot war er schon... stop was?! Nein.
Ich ging zum Klassenzimmer, das mitlerweile offen stand und ging hinein.
Es War schon voll mit Schülern, aber irgendwie hauptsächlich Jungs.
Sie redeten alle wild durcheinander.
Ich stand noch stumm vorne und wusste nicht wo ich hin sollte.
Es War noch kein Lehrer da.
Dann öffnete sich wieder die Tür und alles wurde stumm. Der junge von vorhin kam herein.
"Der sitzt bei mir!" Rief er in die Klasse. Niemand antwortete. Alles saßen nur stumm und verängstigt da und starrten uns an.
Dann packte er mich am Arm und zog mich mit ihm zu einem leeren Tisch.~~~
Zweites Kapitel schon. Und jetzt ist auch noch jemand aufgetaucht. Hmmmmm. Wer DAS wohl ist... ich glaub ihr könnt es euch schon denken.
Aber wer war saß Mädchen. Ist es wirklich seine Freundin?Bis dann :3 *Kekse werf*
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No Life [Stexpert]
FanfictionStegi muss von der Stadt ins Dorf ziehen. Entgegen seiner anfänglichen Abneigung gegen das Dorf, lebt er sich schnell ein und lernt neue Freunde kennen. Aber da wäre noch dieser komische Tim, von dem er anfangs nicht wirklich weiß, was er von ihm ha...