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In der Nacht ist alles ruhig. Legolas macht am Rande des Fangorn Waldes eine Pause, als er Äste knacken hört. Sofort springt er auf und spannt seinen Bogen. "Bitte nicht!", ertönt eine weibliche Stimme. "Kommt heraus. Ich werde Euch nichts tun!", ruft Legolas zurück, doch seine Stimme ist kalt.
Zwischen den Bäumen tritt eine junge Elbin hervor. Sofort senkt er seinen Bogen und sieht sie an. "Le suilen, Im Legolas Thranduilion." Sie schweigt. "Nennt mir Euren Namen.", sagt er. "Im Nolwé.", erwiedert sie. "Was tust du hier im Fangorn Wald?" Sie zögert erst, dann antwortet sie: "Ich lebe hier seit meiner Geburt. Meine Mutter starb, als ich sehr jung war und meinen Vater kenne ich nicht." Eine Träne läuft ihr über die Wange. Ihre grau-grünen Augen wirken leer und ihre rot-blonden Haare haben den Glanz verloren. Legolas hat Mitleid mit ihr und fasst einen Entschluss: "Hör zu, Nolwé. Ich werde dich nach Rohan zu König Eomer, Eomunds Sohn, bringen. Ihm kann man trauen." Sie sieht ihn misstrauisch an. "Woher wisst Ihr das?" "Ich bin vor Kurzem noch mit ihm in die Schlacht gezogen."
Nolwé nickt. Legolas bietet ihr an, auf Arod zu reiten, sie verneint jedoch. So laufen beide los, Arod an Legolas' Hand.
Den ganzen Weg über ist Nolwé schweigsam. Sie traut Legolas nicht ganz. Zwar hat sie von einem Elb namens Legolas gehört, der in den Ringkrieg gezogen ist, jedoch weiss sie nicht, ob jener Thranduils Sohn war.
Legolas selbst schweigt ebenfalls. Worüber sollte er auch reden?
Nach einigen Tagen Fußmarsch kommen sie endlich in Edoras an. Nolwé folgt Legolas, als dieser die Stufen zur Goldenen Halle hinaufgeht. Vor der Tür bleibt er stehen und spricht mit der Wache. Diese sieht kurz zu Nolwé und nickt dann.

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt