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Lalaith kann die ersten Warge schon sehen. Auf ihren Rücken sitzen die hässligsten Kreaturen, die sie je gesehen hat. Noch nie zuvor ist Lalaith Irks begegnet. Sie ist immer davon ausgegangen, dass es keine Orks mehr gibt. Und der Reaktion ihres Vaters nach glaubt sie, dass auch er es nicht für möglich hielt, dass es noch Orks oder Warge gibt.
Einmal hat er ihr erzählt, dass die freien Völker Mittelerdes Jagt auf die Orks gemacht und alle bis auf die Gundabat-Orks ausgerottet haben. Doch auch die Kreaturen Gundabats sollten nun tot sein. Gondor und Düsterwald haben vor über 20 Jahren dafür gesorgt. Woher also kommen diese Scheusale?
Der erste Pfeil von ihr zerreißt die Luft und tötet den Warg, der seinen Reiter unter sich begräbt.
Auch wenn es gut 8 weiteren Kreaturen genauso ergeht, sind es doch zu viele, etwa 200...
"Das schaffen wir nie!", ruft sie hoffnungslos aus.
Die anderen bekommen die Warge und Orks nun auch zu Gesicht. "Nur Mut...", flüstert Legolas. Bloß Tauriel kann ihn hören. Die Warge kommen näher, doch niemand rührt sich. Sie warten auf Legolas' Befehl.
"Schießt! Tötet sie!", ruft er aus.
Ihre Bögen singen, so schnell spannen und schießen sie. Doch auch der letzte Pfeil ist irgendwann verschossen und gerade etwas mehr als die Hälfte dieser Kreaturen sind tot.
Aragorn hebt sein Schwert, Aldaron, Legolas und Tauriel ziehen ihre Dolche hervor, die man nur noch als schnelle weiße Blitze ausmachen kann. Doch Legolas ist abgelenkt. Er fragt sich, wo Lalaith steckt, ob sie Verstärkung holt...

Doch all seine Hoffnung geht zu Grunde. "Stopp!", erschallt der Ruf einer Frau durch den Wald. Sofort hören die Orks auf, neigen ehrfürchtig den Kopf und bilden einen Gang. Während Legolas, , Aldaron und Aragorn an dem einen Ende stehen, erscheint am anderen ein großer weißer Warg. Auf ihm sitzt eine in einen Umhang gehüllte Person und vor ihr...
"Lalaith!"
"Nein!"
Die Rufe ihrer Eltern gehen Lalaith durch Mark und Bein. Sie will sich wehren, aber sie hat Angst. Angst davor, ob und was ihren Eltern dann widerfahren könnte...
"König Legolas Grünblatt, Thranduils Sohn. Ich freue mich, Euch wieder zu sehen. Aber ich fühle mich etwas... betrogen." Sie zieht ihre Kapuze vom Kopf. Schwarze schimmernde Locken fallen ihr ins Gesicht. "Luthien." Legolas' Stimme ist eiskalt.
"Wie wagst du es! Mein Vater hat dich vor langer Zeit aus diesem Königreich verbannt." "Aber wir waren verlobt. Wir sind es noch immer!" Legolas atmet tief ein und aus. "Diese Verlobung ist nichtig, seitdem mein Vater dich durchschaut hat! Was willst du?"
Ihr Lächeln ist kalt und hämisch. "Das, was mir versprochen wurde. Dich. Du gehörst mir!"
"Ich komme nicht mit dir und deinem... Gesindel mit!"
"Das wirst du. Oder willst du, dass deine kleine Tochter und ihre Mutter sterben?"
Dieser Satz lässt Legolas erstarren. Er lässt seine Waffen fallen und grht auf die Elbin und ihrem Warg zu. "Nein, Adar!" "Legolas, tu es nicht!" Lalaith und Tauriel vergießen Träne um Träne. "Ich liebe euch. Vergesst das nie." Lalaith wird freigelassen und rennt auf ihren Vater zu. Sie umarmt ihn, bevor er sich von ihr löst, Tauriel ein trauriges Lächeln schenkt und zu Luthien geht. Er lässt sich ohne Widerstand fesseln und auf einen Warg setzen.

Das Letzte, was sie von ihm sehen, ist, wie er von ihnen genommen wird.

So darf es doch nicht enden!, denkt sich Lalaith. Ich will dich retten, Adar!

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt