Legolas will gerade durch das Elbentor reiten, als Aldaron ihn aufhält. "Komm, wir erlauben uns einen Spaß." Ein tückisches Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Legolas erwidert dieses Lächeln und zieht sich die Kapuze tief ins Gesicht. Dann sieht er zu seinem Freund. "Und?" "Die Haare verraten dich, mein Freund.", lacht Aldaron. Legolas macht sich daran, seine blonden Haare zu verstecken und Aldaron nickt, als er fertig ist.
So reiten sie durch den Wald, den Legolas früher sein Zuhause genannt hat. Am Tor zum Palast stehen keine Wachen, was ihn sehr wundert. "Aldaron, ist das normal?", fragt er. "Ja. Seitdem der Krieg vorbei ist, fühlt der König sich sehr sicher. Er hat mir angewiesen, die Wachen vom Tor zu nehmen.", antwortet sein Freund leise. "Die Gefahr wird nich nicht vorbei sein. Stelle wieder Wachen an den Toren und Grenzen auf!" "Das werde ich tun... und jetzt sprich nicht mehr. Sie werden dich sonst an deiner Stimme erkennen." "Aber sie erkennen Arod.", kontert Legolas. "Nein, da diese netten Herren unsere Pferde nehmen." Aldaron zeigt auf die vier Elben hinter ihnen. "Niemand wird bemerken, dass du zurück bist, Mellon."
Als sie in den Thronsaal gehen, fragt sich Legolas, wie sein Vater wohl reagieren wird. Er kann nicht leugnen, dass er Angst hat, denn so ist es. Er hat vor der Reaktion seines Vaters Angst.
Die Tür des Thronsaales geht auf und Aldaron führt Legolas am Arm hinein. "Wen habt Ihr mitgebracht, Aldaron?" "Mein König, das wird er Euch selber sagen." Er lässt Legolas los und dieser hebt seine Hände. Die Wachen an der Tür spannen sich an und auch der König kann nicht verheimlichen, dass ihm dies nicht geheuer ist. Legolas lässt sich Zeit, die Kapuze ab zu nehmen. Doch als er die Kapuze abgenommen hat, merkt man deutlich, wie die Spannung im Saal abnimmt.
"Legolas! Du bist also bereit?", fragt der König des Düsterwaldes bloß mit kühler Stimme. Enttäuscht über dessen Reaktion antwortet Legolas: "Nein, nicht im Geringsten! Ich habe es gedacht, doch ich bin es nicht." Thranduil sieht seinen Sohn entgeistert an. Dann jedoch wendet er sich an Aldaron: "Gibt es Nachrichten von Elrond?" "Nein, hir nin. Herr Elrond und sein Volk haben Bruchtal verlassen. Dort haben wir-", er wird von Legolas unsanft unterbrochen. "Legolas! Was fällt dir ein, einen Bericht zu unterbrechen? Sprecht weiter, Aldaron!" Aldaron sieht Legolas entschuldigend an und spricht weiter: "Wir haben dort Legolas gefunden. Er hauste dort anscheinend einige Tage alleine. Ich konnte ihn überreden, zurück zu kommen." "Ich werde nicht bleiben." Thranduils Blick schnellt zu seinem Sohn. "Du bleibst! Du wirst König und die Linie Orophers weiterführen!" "Die Linie Orophers geht zuende, sobald ich König bin! Ich habe nicht vor, zu heiraten oder gar Vater zu werden!" Nach diesen heftigen Worten verlässt Legolas den Thronsaal und geht direkt in seine Kammern. Dort stellt er sich an das Fenster und sieht hinaus. Die sternklare Nacht beruhigt ihn etwas, jedoch wird er am nächsten Morgen unverzüglich zurück zu Tauriel reiten. Er vermisst sie so sehr...

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Ruf des Schicksals
Fiksi PenggemarNach dem Ringkrieg kehrt Legolas zurück in den Düsterwald. Doch trotz des Friedens ist er unglücklich. Obwohl es schon über 60 Jahre her ist, ist er über Tauriel nicht hinweg gekommen. In seiner Heimat fühlt er sich trotz der Hochachtung aller Elbe...