Durch lauten Lärm und Kopfschmerzen wacht Legolas auf. Er bemerkt erst nicht, dass er mit den Händen an eine steinernde Wand gekettet ist. Dann sieht er sich um. Die Zelle ist nicht besonders groß und gut vier Meter über ihm befindet sich ein Fenster. Zudem ist es relativ dunkel hier. Plötzlich hört er tiefe Stimmen: "Ist das Waldlandprinzlein wach?" "Ich weiss es nicht. Aber Barog will es wissen, falls er wach ist." Jetzt beginnt die erste Stimme zu lachen: "Erst seine Mutter, jetzt er. Bald werden wir den König fangen! Sieh nach, ob er wach ist!" Dann hört er Schritte.
Die Tür, die zudem nur aus Eisenstäben besteht, wird von einem großen schwarzen Ork geöffnet. Er lächelt Legolas böse an, was dieser allerdings nur mit einem kalten Blick erwidert. "Unser Herr erwartet Euch schon." Spöttisch verbeugt er sich vor Legolas, löst seine Ketten und zerrt ihn mit sich. Hätte er nicht solche Schmerzen, würde Legolas versuchen, zu entkommen.
Der Ork bringt ihn in einen großen Saal, der von einigen kleinen Feuern erhellt wird. "Meister. Ich bringe den Prinzen." Ein bleicher Ork erscheint. "Ah. Gut. Sehr gut. Geh.", sagt dieser. Der Schwarze nickt, lässt Legolas los und verschwindet. Der Bleiche wendet sich nun an Legolas: "Darf ich mich vorstellen? Ich bin Barog, Bolgs Bruder... Ach, wo sind nur meine Manieren? Willkommen in Gundabat, Elbenprinz." Er lacht hämisch. Legolas sieht ihn kalt an, seine Augen scheinen bei dem spärlichem Licht Blitze zu werfen. "Du, Waldlandprinzlein, du hast meinen Bruder getötet. Ich liebte ihn nicht, Orks kennen keine Liebe. Sie kennen nur Rache. Mein Bruder ist tot. Und deswegen werde ich jetzt Rache nehmen! Doch auf eine viel schmerzhaftere Weise. Ihr Elben seid an die Liebe gebunden..." Er lacht böse auf.
Legolas bekommt es mit der Angst zu tun. Haben die Orks auch Tauriel gefangen genommen?
In der schwarzen Sprache ruft Barog: "Holt das Elbenweib!" Dann sieht er zu Legolas. "Mach dich auf den Schmerz bereit.", flüstert er bedrohlich.
Die Tür wird aufgemacht. Dann sagt Barog: "Ah. Amariel." Den Namen spuckt er wie ein Schimpfwort aus. Legolas stockt. Der Name sagt ihm etwas. Er weiss nicht mehr, zu wem er gehört, aber er kennt ihn.

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Ruf des Schicksals
FanfictionNach dem Ringkrieg kehrt Legolas zurück in den Düsterwald. Doch trotz des Friedens ist er unglücklich. Obwohl es schon über 60 Jahre her ist, ist er über Tauriel nicht hinweg gekommen. In seiner Heimat fühlt er sich trotz der Hochachtung aller Elbe...