In Gondor fühlt sich Legolas endlich wieder etwas wohler. Dennoch möchte er Aragorn nicht den wahren Grund erzählen, warum er in Gondor ist und nicht im Düsterwald.
Am fünfzehnten Tage nach ihrer Ankunft beschließt Gimli, zurück zu den Glitzernden Höhlen zu gehen. Legolas jedoch bleibt bei Aragorn und Arwen.
Als er eines Tages wieder hinaus geht, merkt er, dass er beobachtet wird. Wieder sieht er sich um. Und genau wie am ersten Tag steht in einem der vielen Fenster eine Gestalt mit Umhang. Ob sie ihn ansieht, kann Legolas nicht erkennen, doch spürt er ihre Blicke auf sich weilen. Wie gebannt steht er da und rührt sich nicht von der Stelle. So bemerkt er nicht, wie sich Aragorn an seine Seite stellt. Die Gestalt bemerkt dies auch und verschwindet noch weiter im Schatten.
"Legolas?" Bei dem Klang von Aragorns Stimme zuckt Legolas leicht zusammen und wendet sich seinem Freund zu. Dieser sieht ihn lange stumm an, bevor er fragt: "Wie lange beobachtet ihr euch nun so? Kennt ihr euch?" Legolas zögert kurz und sieht noch einmal zu dem Fenster hoch. "Ich habe sie seit dem Tag meiner Ankunft bemerkt. Ich kann dir nicht sagen, ob ich sie kenne, Mellon.", sagt er dann. "Sie ist eine Elbin. Doch wie sie aussieht oder woher sie kommt, hat sie nie gesagt. Sie lässt niemanden zu sich und ist zu jeder Tageszeit alleine." "Kennst du ihren Namen?" "Sie sagte, sie heisst Waldtochter." Legolas bleibt still. Kann es sein, dass...? Nein. Sie heisst Tochter des Waldes.
Er wendet seinen Blick von dem Fenster ab und geht in seine eigenen Kammern.
Am nächsten Morgen steht er am Fenster und sieht, wie die geheimnisvolle Gestalt mit dem Umhang auf einem ebenso schwarzem Pferd die Stadt verlässt.

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Ruf des Schicksals
FanfictionNach dem Ringkrieg kehrt Legolas zurück in den Düsterwald. Doch trotz des Friedens ist er unglücklich. Obwohl es schon über 60 Jahre her ist, ist er über Tauriel nicht hinweg gekommen. In seiner Heimat fühlt er sich trotz der Hochachtung aller Elbe...