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20 Jahre sind nun vergangen. Lalaith ist zu einer wunderschönen Elbin mit blonden welligen Haaren und stechend blauen Augen heran gewachsen. Sie hat das Kampftalent ihrer Eltern und ist oft mit ihnen im Wald. Legolas und Tauriel lieben sie noch immer so wie am ersten Tag. Doch ist es ihnen etwas schwergefallen, ihre Tochter heranwachsen zu sehen. Für Legolas ist sie noch immer das kleine Mädchen, das seinen Schutz benötigt und Tauriel kommt es so vor, als ob Lalaith erst gestern ihre ersten Schritte gelaufen ist.
Eines Tages werden die drei in den Thronsaal zu Thranduil und Amariel gerufen. Als sie vor ihnen stehen, kommt Thranduil direkt zur Sache: "Legolas, deine Mutter und ich haben oft überlegt und uns nun geeinigt. Wir wollen Mittelerde verlassen und nach Valinor segeln. Das bedeutet für dich, dass du König wirst und Tauriel Königin. Ich hoffe, dass du diese Entscheidung akzeptierst." Legolas nickt stumm. Er ist wie betäubt. Es ist, als ob seine Eltern ihm gesagt hätten, dass sie bald sterben... "Wann?", bringt er heraus. Amariel holt tief Luft. "In drei Tagen findet deine Krönung statt. Direkt danach wollen dein Vater und ich weg." Diesmal reagiert Legolas gar nicht. Er steht stocksteif und mit leerem Blick da. Dann dreht er sich einfach um und geht hinaus. Amariel will ihm folgen, doch Thranduil hält sie auf. "Nein", sagt er, "bleib du hier. Tauriel , sieh du nach ihm. Auf dich wird er hören." Die Angesprochene nickt und läuft Legolas hinterher. Dieser schnappt sich seinen Bogen und rennt hinaus in den Wald. Er will den Kopf frei kriegen.
Geschwind klettert er auf einen Baum, hoch hinauf bis in die Krone. Von dort aus springt er leise und behände von Baum zu Baum. Irgendwann springt er dann auf tiefere Äste. Plötzlich hält er inne. Ein Krähen zerreißt die Stille. Er sieht zur Seite und erblickt einen Raben Erebors. Voller Hass zieht er einen Pfeil, spannt ihn ein und schießt. Der Pfeil trifft sein Ziel und der Rabe stürzt zu Boden.
Legolas mag zwar mit Gimli dem Zwerg befreundet sein, doch gegen die Zwerge Erebors hegt er einen gewissen Groll.
"So kann man auch auf andere Gedanken kommen.", ertönt eine vertraute Stimme über ihm. Tauriel spring von einem höherem Ast zu ihm hinunter. Nun steht sie ganz dicht vor ihm und ergreift seine Hände. "Egal, was passiert, ich stehe hinter dir. Aber du kannst nicht vor deinem Schicksal davon rennen. Du wirst König und ich werde dir zur Seite stehen. Und Lalaith wird uns helfen. Wir schaffen das zusammen." Legolas nickt zögernd. Sein Blick jedoch ist nicht überzeugt. "Ich kann diesen Blick an dir nicht sehen.", sagt Tauriel bestimmt. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen, zieht Legolas an sich heran und küsst ihn.
Als sie sich dann von ihm löst, ziert ein Lächeln sein Gesicht. "Dieser Blick gefällt mir schon viel besser... Le melin, Legolas Thranduilion. (Ich liebe dich, Legolas Sohn des Thranduil.") Sie nimmt seine Hand und geht mit ihm gemeinsam zurück zum Palast.

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt