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Noch immer mit Tränen in den Augen kommen Tauriel und die beiden Wachen in Gondor an. Dort hilft ihr ein Wachmann vom Pferd, während der andere schnell zum Palast rennt, um Aragorn zu holen. Als er mit diesem zurückkommt, kniet Tauriel auf dem Boden, das Gesicht in den Händen vergraben. "König Thranduil muss so schnell wie möglich hierher kommen!", ruft er und sofort reitet ein Eilbote los. Dann kniet er sich neben Tauriel. "Tauriel? Ich bin Aragorn, ein Freund von Legolas. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, damit er dich wieder in die Arme nehmen kann. Versprochen. Und dir kann hier auch nichts passieren, du bist in Sicherheit. Komm, steh auf. Meine Frau Arwen wird sich um dich kümmern." Er hilft Tauriel beim Aufstehen und führt sie in den Palast. Dort ruft er nach Arwen und gemeinsam bringen sie Tauriel in ein Zimmer. Dort lässt Aragorn sie alleine.
"Tauriel... sprich bitte mit mir... sag etwas... bitte.", Arwen sagt diese Worte ganz ruhig und mit Bedacht. Sie will Tauriel nicht aufschrecken. "Ich bin schuld, dass... dass L-Legolas... t-tot ist." "Oh Tauriel... Legolas ist ganz bestimmt nicht tot. Er lebt." "Woher weisst du das?" Tauriel schluchzt. Arwen seufzt. "Hast du gespürt, dass er tot ist?" "N-nein.", Tauriel klingt verwirrt. "Dann lebt er. Du hast dir die Antwort selbst gegeben." Unsicher sieht Tauriel sie an. "Ich denke, ich lasse dich schlafen, Tauriel." Mit diesen Worten verlässt Arwen das Zimmer und lässt Tauriel allein. Doch an Schlaf kann diese nicht denken.
Stundenlang läuft Tauriel nun schon durch den Palast. Noch immer laufen ihr stumme Tränen über die Wangen. Wenn sie an sich hinunter sieht, laufen ihr noch mehr Tränen über das Gesicht. Sie trägt noch immer ihr Hochzeitskleid. Schnell geht sie in ihr Zimmer zurück. Als hätte jemand ihre Gedanken gelesen, liegt auf ihrem Bett ein dunkelgrünes schlichtes Kleid mit Trompetenärmeln. Kurz entschlossen zieht sie es an und geht wieder hinaus auf die Gäge des Schlosses. Unbewusst geht sie mit ihrer Hand durchs Haar und bemerkt, dass sie auch noch immer ihr Diadem trägt, doch das ist ihr egal. Sie streift weiter durch die Gänge und bleibt bei einem Fenster stehen, als sie Hufgetrappel hört. Im Hof sieht sie den Eilboten und Thranduil. Sofort rennt sie in den Thronsaal.

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt