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Tief reitet er in einen ihm recht unbekannten Wald hinein. Als der Mond am Himmel steht, legt Legolas eine Pause ein. Er steigt von Arods Rücken hinunter und baut eine Art Umzäunung um diesen herum, um ihn anbinden zu müssen. Seinen Bogen legt er neben sich, bevor er die Augen, obgleich es für Elben eher unüblich aber möglich ist, schließt und in den Schlaf fällt.
Alles um ihn ist dunkel. In dieser Dunkelheit können selbst seine scharfen Augen nichts erkennen. Aber er kann etwas hören. Stimmen. Viele Stimmen. Sie sprechen so durcheinander, dass Legolas kaum eine Chance hat, sie ihren Herren zu zuordnen.
"Ion nin?" "Wo bist du? Wir sorgen uns um dich!" "Mellon, was tust du hier? Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen." "Legolas! Pass auf!" "Als baldiger König musst du deinen Pflichten nachkommen!" "Le abdolen. (Du kommst spät.)" "Hir nin Legolas? Man cenich? (Was seht Ihr?)" "Du musst nach Hause kommen!" "Bitte, lass mich nicht allein!"
So viele Stimmen, so viele Worte und Bedeutungen...
Schwer atment erwacht Legolas. Die Sonne geht gerade erst auf und obwohl ihn dieser merkwürdige Traum nicht aus dem Kopf geht, steigt er auf sein Pferd und reitet weiter.
Viele Tage reitet er so und macht nur um Arods Willen eine Pause.
Irgendwann kommt er dann an die Mauern von Moria. Doch lange hält es ihn nicht dort. In der Nähe von Felsen hält er sich nur ungerne auf, besonders seit der Schlacht um Helms Klamm.
Einige Tage später dann erreicht er die Wälder Lothloriens. Doch auch dort wird er keinen Frieden finden, das weiss er schon jetzt. So umreitet er die Wälder.

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt