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Mit offenen Augen und trübem Blick liegt Legolas starr in seiner Zelle. Er hat das Zeitgefühl gänzlich verloren. Ist er schon seit Tagen hier? Oder sind es doch nur wenige Stunden? Er weiss es nicht.
Er ist allein.
Er hat verloren.
Er hat verloren, doch nicht, damit Luthien gewinnt.
Er hat verloren, damit Tauriel und Lalaith gewinnen können.

Tauriel und Lalaith...

Eine Träne läuft über seine Wange.
Sind sie in Sicherheit?

Plötzlich hört er Luthiens Lachen, kann sie aber nirgens sehen. Doch vielleicht... kann sie ihn hören...

"Du magst mich gefangen haben, Luthien. Aber niemals wirst du meinen Willen brechen. Nicht, solange Tauriel und Lalaith leben!"
Doch darauf folgt bloß ihr kaltes, irres und lautes Lachen.
"Du denkst, ich halte mich an Abmachungen, Legolas? Dein Willen ist längst mein Eigen. Deine Frau ist tot und deine Tochter wird es bald auch sein. Denkst du nicht, ich wüsste, dass sie aufgebrochen ist, um dich zu retten? Denkst du wirklich, ich wüsste nicht, dass sie in diesem Berg ist und in drei Tagen hier sein wird? ... Lassen wir sie in dem Glauben, unentdeckt zu sein. Wenn sie hier ankommt, wird sie es bereuen, nicht mit ihrer Mutter gestorben zu sein!"

"Du lügst!"

Doch auch darauf antwortet Luthien nur mit einem kühlen Lächeln.
"Du weisst, dass es die Wahrheit ist."

"Ich glaube dir nicht!"

Legolas steht in seiner Zelle. Vor Zorn ist er aufgesprungen. "Sieh mir in die Augen und versteck dich nicht, wenn ich mit dir spreche!", brüllt er.

Das Lachen wird immer lauter, bis Luthien vor seiner Zelle steht. "Ach mein lieber Legolas. Sieh über all das hinweg. Mit mir kannst du dir ein neues Leben aufbauen."

"Nein. Tauriel und Lalaith sind mein Leben. Nicht du."

"Tauriel ist tot! Und deine Tochter wird es auch sein!"






Hasst mich bitte nicht!

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt