Tauriel wird in eine Schlafkammer gebracht. Die Wachen machen die Tür zu und verschließen diese von außen. Tauriel laufen noch immer die Tränen über die Wangen. Sie lässt sich auf das Bett fallen. Doch an Schlaf denkt sie nicht. Sie denkt an Legolas.
Die Elben bringen Legolas' Körper in die Halle des Feuers. Thranduil folgt ihnen. Als sie Legolas vor einem brennendem Feuer abgelegt haben, schickt er die Elben hinaus. Er möchte alleine sein. Jetzt kann er sich öffnen. Er kann die starre Maske abnehmen und Gefühle zulassen. Stumme Tränen kommen zum Vorschein. Warum muss das Leben nur so unfair sein? Musste er nicht schon genug Verluste erleiden? Warum musste sein Sohn sterben? Nicht wegen ihr.
Spät in der Nacht fasst der König einen Entschluss. Er verlässt die Halle. Es ist ihm egal, ob die anderen seine verweinten Augen sehen. Geschwind eilt er zu ihren Kammern. Er lässt die Tür aufsprerren und tritt ein. Tauriel reagiert nicht. Sie starrt in den Raum hinein. Die Augen rot vom Weinen. Sie scheint den König nicht zu bemerken. "Es ist meine Schuld... O Legolas, das ist alles meine Schuld." "Nein. Ich allein bin Schuld." Bei dem Klang von Thranduils Stimme zuckt Tauriel zusammen. "Ich kannte ihn so gut, doch mein Hass auf dich hat mich geblendet. Er war genau wie ich. Ich würde eher sterben, als dass meine Frau stirbt. Aber ich habe versagt. Sie starb, bevor ich bei ihr war..." Erneut kommen Tauriel die Tränen hoch. "Er war so gut zu mir... zu gut. Ich habe seine Liebe nicht verdient. Es geschieht mir recht, den Schmerz zu erfahren... Geht jetzt bitte, ich möchte alleine sein." Thranduil nickt und geht zurück in die Hallen des Feuers. Dort betrachtet er seinen toten Sohn. Doch was ihn verwundert, ist, dass Legolas' Lippen nicht blau, sondern noch immer rot sind. Der Rest seines Körpers ist blass und kalt. Doch die Lippen sind warm...

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Ruf des Schicksals
Fiksi PenggemarNach dem Ringkrieg kehrt Legolas zurück in den Düsterwald. Doch trotz des Friedens ist er unglücklich. Obwohl es schon über 60 Jahre her ist, ist er über Tauriel nicht hinweg gekommen. In seiner Heimat fühlt er sich trotz der Hochachtung aller Elbe...