So reitet Legolas, dem ein Pferd gegeben wurde, zusammen mit seinem Onkel Celeborn ins Waldlandreich. Zu Pferd brauchen sie nur drei Tage. Am Ende des dritten Tages kommen sie am Palast an.
Während sie durch den Palast zum Thronsaal gehen, werden sie von einigen Bediensteten verwundert angesehen, doch das stört sie wenig.
Im Thronsaal angekommen sehen sie Thranduil auf seinem Thron sitzen. Amariel sitzt neben ihm und sieht auf. Die Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben. "Celeborn, mein Bruder!", ruft sie aus, steht auf und läuft ihm in die Arme. Legolas steht einfach da. Sein kalter Blick, der "Warum hast du mir das verschwiegen?" sagen soll, streift seinen Vater. "Wo ist Tauriel?", fragt er. "Sie schläft.", erwidert Thranduil. Legolas nickt, dreht sich um und verlässt den Saal.
Vor der Tür zum Schlafsaal bleibt Legolas kurz stehen. Dann öffnet er die Tür und tritt ein. Tauriel liegt zwar im Bett, aber ihre Augen sind offen und huschen direkt zu ihm, als er eintritt. "Meine Schöne...", flüstert Legolas, geht auf sie zu und nimmt sie in seine Arme. "Du brauchst keine Angst vor meiner Reaktion zu haben. Ich freue mich unglaublich über unser Glück." Tauriel lächelt und nickt an seiner Schulter. "Weisst du, ich hatte in Erinnerung, wie du gesagt hast, die Linie Orophers sei mit dir zuende..." "Aber da hätte ich auch nie geglaubt, dass du mich liebst, Tauriel. Bevor du gesagt hast, dass du mich liebst, wollte ich auch niemals heiraten. Und das nur wegen dir." "Muss ich mich schlecht fühlen?" Legolas lacht leise auf. "Warum denn das?", fragt er amüsiert. "Es liegt doch in meiner Hand, ob die Linie Orophers weitergeführt wird oder nicht. Was, wenn ich meine Liebe zu dir nie erkannt hätte?" "Dann wären wir beide unglücklich und alleine. Aber wir sind es nicht und darauf kommt es an." Er sieht Tauriel eindringlich an, ehe er weiter spricht: "Verschwende keine Gedanken an die Vergangenheit. Richte sie auf das Hier und Jetzt. Und nun schlaf, meine Schöne. Ruh dich aus und verfalle nicht in Sorge. Ich bin da und ich werde immer bleiben."
Im Thronsaal stehen Celeborn, Thranduil und Amariel noch immer beisammen. Doch langsam spannt sich die Stimmung an. "Du hast ihm erzählt, dass du sein Onkel bist?" "Er wusste es nicht? Er wusste nicht, dass ich einen Bruder habe? Warum?", fragt Amariel aufgebracht. Doch ihr Bruder beschwichtigt sie: "Er war sehr mitgenommen, als wir dachten, du seist tot. Er wollte sich nicht gerne an dich erinnern. Schon Legolas' Anblick war eine Qual für ihn. Aber ich sehe dir noch ähnlicher. Zudem wollte auch ich nichts mit dir in Verbindung bringen. So beschlossen wir, dass Legolas nichts erfährt. Unsere Trauer machte uns blind. Blind auf Kosten eures Sohnes, Amariel." Die Königin nickt. "Es ist besser, wenn ich jetzt schlafen gehe. Gute Nacht.", sagt sie dann und verlässt den Thronsaal. Thranduil ruft einen Diener herbei, der Celeborn in seine Kammern bringt, bevor er selber seiner Frau folgt.

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Ruf des Schicksals
FanfictionNach dem Ringkrieg kehrt Legolas zurück in den Düsterwald. Doch trotz des Friedens ist er unglücklich. Obwohl es schon über 60 Jahre her ist, ist er über Tauriel nicht hinweg gekommen. In seiner Heimat fühlt er sich trotz der Hochachtung aller Elbe...