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Die Tage vergehen schnell und ereignislos.
Jetzt stehen Legolas und Tauriel vor der Tür zum Thronsaal. Tauriel sieht zu ihm hinüber. "Wir schaffen das zusammen."
Die Tür wird geöffnet und sie treten ein. Viele Bedienstete stehen dort und bilden einen Mittelgang, durch den, die beiden gehen. Ganz vorne steht Thranduil und etwas abseits von ihm stehen Amariel und Lalaith.
Als sie vorne angekommen sind, sieht Legolas zu seinem Vater. Für einen kurzen Moment kreuzen sich ihre Blicke, ehe Thranduil den Blick abwendet. Das Prinzenpaar kniet nieder, während Thranduil die Königskrone in die Höhe hält. "Möge Düsterwald niemals unter der Herrschaft Legolas' fallen.", sagt er, bevor er die Krone auf Legolas' Kopf setzt. Dann setzt er auch Tauriel eine wunderschöne silberne Krone auf den Kopf. "Nun erhebt euch, König Legolas und Königin Tauriel, Herrscher von Düsterwald.", sagt Thranduil.
Legolas und Tauriel erheben sich und drehen sich zu den Bediensteten um, welche zu klatschen anfangen. Doch der neue König bemerkt das alles nur am Rande. Er hat einen Freund entdeckt, den er niemals erwartet hat. Ganz hinten ihm Saal steht der König Gondors, Aragorn. Er lächelt und winkt Legolas zu sich heran. Legolas nimmt Tauriels Hand und läuft mit ihr zu Aragorn. Die beiden Könige legen jeweils ihre rechte Hand auf die linke Schulter des anderen und lächeln sich an. Erst jetzt bemerkt Legolas die anderen, die bei Aragorn stehen. Seine Frau Arwen, die Tauriel gerade umarmt. Gimli und König Eomer sind ebenfalls da. Und jemand, den Legolas nie wieder im Düsterwald erwartet hätte. Aldaron steht vor ihm. Nolwé ist ebenfalls da und hält Aldarons Hand. Beide verbeugen sich vor dem neuen Königspaar. "Goheno nin. Was ich getan habe, ist unverzeihbar, dennoch bitte ich darum. Ich bereue, was ich getan habe und bitte Euch, nun mit meiner Frau hier leben und Euer Diener sein zu dürfen, hir nin Legolas." Der Angesprochene nickt und meint: "Es sei Euch verziehen, Aldaron, Herr der Bäume. Nur zu gerne nehme ich Euch als Wache wieder auf." Aldaron verbeugt sich. "Hannon Le.", sagt er. "Nolwé, es ist schön, dich hier im Waldlandreich zu sehen.", richtet sich der König nun an die Elbin. Diese nickt. "Ja, ich bin auch froh. Ich wollte schon lange hierher, Mellon. Aber als ich Aldaron geheiratet habe, hab ich mir geschworen, nur dorthin zu gehen, wo er hingeht." "Verständlich.", sagt Tauriel. Sie lächelt Nolwé freundlich an.

Spät am Abend liegen Legolas und Tauriel im Bett. Tauriel schläft schon, während Legolas sie im Arm hält. Plötzlich schreit sie auf. "Liebste, was ist los?", fragt er alamiert. "Erinnerst du dich an den Traum, den wir vor einigen Jahren hatten? Den, in welchem du stirbst?" Legolas nickt. "Die Elbin... es ist Lalaith." "Was?!" "Sie ähnelt ihr jeden Tag mehr. Legolas, was wenn-" "Der Traum ist unmöglich geworden, Tauriel. Meine Eltern sind fort. Ich werde nicht sterben, das Schicksal hat sich geändert." "Das glaube ich nicht. Vielleicht ein wenig, aber-" Legolas unterbricht sie, indem er sie küsst. Lange und intensiv.
Nach einer Weile fragt Tauriel dann: "Sind deine Eltern fort?" Er nickt. "Ohne jeden Abschied sind sie gegangen." Er gibt ihr einen Zettel. Tauriel faltet ihn auseinander und liest den einen Satz, der da steht. Legolas, verzeih uns. steht dort in der wunderschönen Handschrift Amariels. "Oh..." "Ich ziehe es vor, nicht daran zu denken, Liebste. Ich denke viel lieber an dich", lässt Legolas sie wissen. Dieser Satz zaubert ein Lächeln auf Tauriels Lippen und zufrieden schlafen beide ein.
Würden sie so schlafen, wenn sie wüssten, dass der nächste Morgen ein Albtraum für sie wird?

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt