Die Nacht ist dunkel und stürmig. Eine einzige Gestalt wandert in dieser Nacht durch die Lande. Bedacht darauf, dass niemand sie erkennt, zieht sie die Kapuze ihres langen schwarzen Umhangs nur noch mehr in ihr Gesicht. Sie hat eine schwere Vergangenheit hinter sich. Ihr Leben ist schwer genug. Heimatlos zieht sie durch Mittelerde. Wohin sie geht, weiss sie noch nicht.
Vor ihm erstreckt sich Helms Klamm. Flink reitet er zu den Glitzernden Höhlen. Dort steigt er ab und erblickt einen Zwerg, dessen Aufmerksamkeit er auf sich zuehen kann. "Meiser Zwerg! Ist Gimli, Euer Herr, zugegen?" "Ja, doch was will ein Elb von ihm?" "Sagt ihm, Legolas aus dem Waldlandreich wartet hier draußen." Noch immer verwundert geht der Zwerg hinein. Kurze Zeit später kommt er mit Gimli zurück. Dieser strahlt seinen Freund an. "Legolas, mein Freund! Was verschafft mir diese Freude, dich kurz vor meiner Reise zu sehen?" "Mellon nin Gimli! Es ist wahrlich schön, dich zu sehen. Ich bin ebenfalls auf Reisen, doch sage mir, wohin führt dich die deine?" Gimli sieht seinen Freund prüfend an, doch Legolas war schon immer gut darin, seine Gefühle zu verstecken. Der einzige, der ihn übertrifft, ist sein Vater. "Oh ich muss nach Gondor. Oder besser, ich möchte Aragorn besuchen.", antwortet Gimli schließlich. "Dann geht es dir wie mir." Legolas lächelt seinen Freund an, dann fragt er: "Wann wirst du aufbrechen?" "Gleich morgen. Doch du, mein geehrter Freund, sei für diese Nacht mein Ehrengast und lasse dich von der Gastfreundschaft der Zwerge empfangen!" Legolas willigt dankend ein.
Am Abend sitzt er mit Gimli und einigen anderen Zwergen an einem reich gedeckten Tisch. Für ihn verslzichten sie heute alle auf Fleisch, da Gimli es so angeordnet hatte. Gerade hatten sie beide von dem Ringkrieg erzählt, als ein junger Zwerg ihm eine Frage stellt: "Seid Ihr auch bei der Schlacht der fünf Heere in den Krieg gezogen?" Legolas nickt zögerlich. Er will sich nicht wirklich daran erinnern. "Legolas?" Gimli sieht ihn fragend an. Legolas seufzt und erzählt dann: "In dieser Schlacht habe ich den größten Verlust seit dem Tod meiner Mutter erlitten." "Dein Vater lebt doch noch! Oder bist du nicht mehr der Prinz, sondern ein König?", unterbricht Gimli ihn. "Nein. Mein Vater ist nach wie vor der König des Düsterwaldes. Ich spreche von meiner großen Liebe..." "Hast du Rache genommen?" "Sie ist nicht tot! Zumindest ist sie nicht in der Schlacht gestorben. Sie hat während dieser Schlacht herausgefunden, dass sie einen Zwerg liebt. Dieser ist aber gestorben und sie ist nicht in den Düsterwald zurück gekehrt. Da ich dann ebenfalls nicht zurück wollte, weil mich dort alles an sie erinnert, reiste ich durch Mittelerde. Dadurch lernte ich Aragorn kennen. Doch selbst jetzt muss ich noch immer an sie denken. Das Schlimme ist nur, dass ich ständig ihr verweintes Gesicht vor meinen Augen sehe. Dann frage ich mich immer, was wäre, wenn ich bei ihr geblieben wäre..." Weiter will er nicht darüber sprechen und die Zwerge respektieren seinen Wunsch.
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Ruf des Schicksals
FanfictionNach dem Ringkrieg kehrt Legolas zurück in den Düsterwald. Doch trotz des Friedens ist er unglücklich. Obwohl es schon über 60 Jahre her ist, ist er über Tauriel nicht hinweg gekommen. In seiner Heimat fühlt er sich trotz der Hochachtung aller Elbe...