Eine Weile ist es still, ehe eine weibliche Stimme spricht: "Thranduil?" Die Stimme ist panisch. Legolas fällt es wie Schuppen von den Augen. Amariel ist der Name seiner Mutter. Doch seine Mutter ist tot...
"Besser.", lacht Barog. Er dreht Legolas um, sodass er und die Elbenfrau sich ansehen können. Dieser kommen die Tränen. "Legolas?", fragt sie leise. Auch Legolas läuft eine Träne über die Wange, als er sie erkennt. "Mutter? Du lebst?" Sie nickt. Legolas kommt es vor, als ob sein Herz zerreißt. All die langen Jahre musste seine Mutter hier eingesperrt leben, während er und sein Vater sie für tot hielten.
"Allerliebst.", spöttet Barog. Er nimmt einesser in die Hand und geht auf Amariel zu. "NEIN!", Legolas' Schrei hallt in dem Saal wieder. Barog sieht ihn an und lächelt teuflisch. "Sieh an." Er lässt von Amariel ab und geht auf Legolas zu. Vor ihm bleibt er stehen, ein böses Lachen kommt aus seinem Mund. Dann schlägt er auf Legolas, der sich aufgrund seiner Fesseln nicht wehren kann, ein. Stumm lässt Legolas es über sich ergehen, während seine Mutter sich die Seele aus dem Leib schreit: "LASST IHN IN RUHE! BITTE! LASST MEINEN SOHN IN RUHE!" Doch ihr Geschrei hilft nicht. Als Barog endlich genug hat, liegt Legolas schon längst am Boden. Barog zieht sein Messer erneut und lässt es langsam und voller Genuss über Legolas' linke Wange gleiten. Dieser keucht auf.
"Bringt sie zurück. Spart Platz und steckt sie in eine Zelle!", ruft Barog aus. Die Orks packen den am Boden liegenden Legolas und Amariel und bringen sie in ihre Zelle. Sie werdfen Legolas auf den Boden und schubsen die schluchzende Amariel hinterher. Sie lachen gemein und schließen die Tür.
Amariel kraucht zu Legolas, der sich stöhnend aufrichtet. "Mein Sohn...", haucht sie. Sie reißt etwas Stoff von ihrem Umhang und beginnt damit, Legolas' Wange von dem Blut zu befreien. "Hannon Le.", sagt er leise. Dann nehmen sie sich in die Arme. "Ich hatte die Hoffnung, dich wieder zu sehen, schon aufgegeben. Auch wenn es falsch ist, ich bin froh, dass du da bist, ion nin." Legolas lächelt leicht. "Ich habe mich immer damit abgefunden, dich nicht zu kennen. Dein Verschwinden und die Nachricht, dass du tot seiest, haben Vater und mich verändert. Vater ist kalt und unnahbar geworden. Das alles hat ihn sehr mitgenommen. Und ich war... genauso. Bis ich meine Frau kennengelernt habe." "Du hast geheiratet?" Legolas nickt traurig. "Ja, vor einigen Tagen. Auf der Reise nach Gondor wurden wir von Barog überfallen. Ich weiss nicht, ob Tauriel es bis nach Gondor geschafft hat, aber ich hoffe es." Seine Mutter nickt. "Ich denke, sie hat es geschafft." Legolas seufzt und nickt missmutig.

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Ruf des Schicksals
FanfictionNach dem Ringkrieg kehrt Legolas zurück in den Düsterwald. Doch trotz des Friedens ist er unglücklich. Obwohl es schon über 60 Jahre her ist, ist er über Tauriel nicht hinweg gekommen. In seiner Heimat fühlt er sich trotz der Hochachtung aller Elbe...