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Den schwarzen Umhang wollte sie nie wieder anziehen, doch jetzt sieht sie keinen anderen Weg. Hier in Mittelerde kann sie nicht bleiben. Der Verlust, den sie erleiden musste, ist zu schmerzvoll. Sie hat das Gefühl, ihr Herz würde zerspringen. Warum es das nicht tut, weiss Tauriel selbst nicht.
Sie zieht sich den Umhang über und verlässt den Raum. Vor den Hallen des Feuers bleibt sie stehen. Noch einmal. Noch einmal will sie ihn sehen. Zögerlich tritt sie ein. Drinnen brennt kein Feuer, alles ist kalt. Durch die Fenster kommt nur wenig Licht. Aber genug, dass Tauriel ihn sehen kann. Immer näher geht sie heran, bis sie vor ihm steht. Sanft legt sie ihre Hand an seine Wange und erschrickt. Sein Gesicht ist warm. Wie kann das sein? Tauriel kann nicht anders, sie beugt sich vor und legt ihre Lippen sanft auf seine. Trauer erfüllt sie. Doch plötzlich spürt sie, wie sich Legolas' Lippen bewegen. Sein Atem geht spoßweise und seine Hände gleiten zu ihrem Gesicht. Sanft löst sie sich von ihm. Sie sieht in diese leuchend blaue Augen, die sie beinahe nie wieder gesehen hätte.
"Tauriel."
"Legolas? Du... Du lebst."
"Ja."
"Wie? Wie ist das möglich?"
"Ich hatte gehofft, du kannst es mir sagen..."
Tauriel schüttelt den Kopf.
"Liebe.", kommt es von der Tür. Tauriel wirbelt herum und Legolas setzt sich auf. Thranduil tritt aus dem Schatten heraus.

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt