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Merry kommt auf ihn zu, dicht gefolgt von Pippin. "Wenn das nicht Meriadoc und Peregrin sind.", sagt Legolas lachend. Er hat die Hobbits damals sehr lieb gewonnen. Schnell steigt er von Arod ab und begrüßt seine Freunde. "Frodo und Sam würden sich bestimmt freuen, dich zu sehen." Legolas lächelt. "Ich mich auch. Bringt mich zu ihnen."
Die beiden Hobbits führen ihn zu einer großen Wiese, die an einem kleinen See grenzt. Am Ufer des Sees sitzen zwei Gestalten, die die Ankömmlinge noch nicht bemerkt haben. Legolas lässt Arods Zügel los und flüstert ihm etwas ins Ohr. Das Pferd läuft auf die Gestalten zu und stubst eine von ihnen an. Es ist Frodo. Er dreht sich um und sieht in die Augen von Legolas. "Mein guter Freund, was führt dich hierher?" Auch Sam dreht sich um. "Herr Legolas! Wie schön!" Legolas lächelt beide an. Dann beginnt er zu erzählen: "Nach dem Ringkrieg ritt ich zurück in den Düsterwald, aber dort fühlte ich mich nicht heimisch. Jetzt will ich durch Mittelerde reiten, um endlich herauszufinden, wo ich hingehöre. Und auch, wenn es mich schmerzt, muss ich noch heute weiter. Denn obwohl ich zur Zeit kein Zuhause habe, werde ich in den Düsterwald zurückkehren. Ich habe meinem Vater versprochen, dass ich König werde." Die Hobbits schweigen kurz, dann meint Merry: "Dann reise weiter, Freund. Grüße unsere Gefährten und finde den Ort, zu dem du gehörst. Und... du wirst bestimmt ein guter König." Die anderen stimmen ihm nickend zu. Legolas lächelt schwach.
Früher wollte er um jeden Preis König sein, doch jetzt wünscht er es sich nicht mehr so sehr. Er wäre auf ewig an den Düsterwald gebunden. Aber dort fühlt er sich einfach nicht mehr wohl. Ohne... Nein, er muss die Vergangenheit endlich vergessen. Er will nicht mehr in Selbstmitleid baden.
Warum ist Vergessen nur so schwer?

Ruf des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt