Epilog

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Weinend sitzt Stegi auf dem Boden. Ein zerbrochener Bilderahmen in seiner Hand und seine Hände bluten.

Vorbei. Alles vorbei. Sollte er etwa so sterben? Im Streit mit seinem Ehemann?

10 Jahre sind nun schon seit der Hochzeit her und schon öfters haben die beiden über Kinder adoptieren geredet. So auch heute.

Heute jedoch ist Tim ausgerastet, hat das Bild von ihrer Hochzeit runtergeschmissen und ist abgehauen. Stegi ist weinend in die Scherben gesunken und seine Hände bluten.

Aber er hat auch nicht vor seine Wunden zu versorgen. Warum sollte er auch? Ohne Tim würde sein Leben keinen Sinn mehr machen.

Langsam legt er sich neben die Scherben und nimmt wieder den Bilderrahmen in die Hand. Er guckt sich das Foto an. Tim und er. Bei ihrer Hochzeit. Die beiden Jungen strahlen Stegi entgegen.

Er wusste, dass Tim immer Kinder haben wollte, aber war selbst halt noch nicht so weit. Ein leiser schwacher Schluchtzer entfährt Stegi. Wird es der letzte sein?

Tim läuft nun schon Stunden in der Stadt rum und überlegt, wie er sich bei Stegi entschuldigen soll. Warum hat er auch das Hochzeitsbild runtergeschmissen.
Plötzlich spürt Tim einen Stich im Herzen. Irgendetwas stimmt nicht mit Stegi.

Schnell macht er sich auf den Weg zu ihrer Wohnung und schließt sie auf. "Stegi?" Keine Antwort.

Stegi hat die Augen geschlossen und liegt immer noch im Wohnzimmer. Um ihm herum sehr viel Blut. Sein eigenes. Aber die Wunden sind zu. Er wird nicht sterben. Und das weiß er. Stegi hört die Stimme seines Mannes. Aber warum sollte er antworten? Er hasst ihn.

Immer langsamer und leiser schleicht Tim durch die Wohnung. Bis er ihm Wohnzimmer ankommt und aufschreit. Schnell stürmt er neben Stegi. Es ist ihm egal, dass seine Lieblings Hose nun voller Blut ist. Es geht um seinen Mann.

Stegi öffnet die Augen. Immer noch laufen Tränen aus ihnen. "Stegi...", wispert Tim, "Es tut mir so leid. Natürlich können wir noch warten, wenn du noch nicht so weit bist..."

Mal wieder tastet Stegi neben sich und hat sofort das Bild in der Hand. Er gibt es Tim. Dieser guckt es sich an und nun muss auch er weinen.

Stegi mustert ihn mit seinen grün-blauen Augen. "Rahm es ein." sagt er schließlich. "So schnell wirst du mich nicht los."

Ein Lächeln schleicht sich auf die Gesichter der beiden. Stegi wischt Tims Tränen weg. Dieser beugt sich zu Stegi runter und küsst ihn.

Ein salziger Kuss. Wie damals beim Abschluss Ball...


Ende

Das am Ende alles stirbt aber du lebst -StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt