Ich sah, wie die Wut in Logans Augen loderte und blickte mich hektisch nach einer Fluchtmöglichkeit um.
Er nutzte es jedoch aus, dass ich einen Moment zu lange nachgedacht hatte und war mit wenigen Schritten bei mir. Sofort schossen seine Hände nach vorne und schubsten mich unsanft gegen eine Tür, wobei sich mir die Türklinke in den Rücken bohrte.
Ich hatte nicht einmal genug Zeit auch nur einmal durchzuatmen, denn er kam bereits wieder auf mich zu. Diesmal hatte er seine Hände jedoch zu Fäusten geballt. Er holte aus und ich duckte mich instinktiv, sodass sein Schlag das Ziel verfehlte und stattdessen die Tür traf.
Das machte ihn jedoch nur noch wütender.Ich nutzte den Moment und versuchte an ihm vorbeizukommen. Irgendwie musste ich ins Badezimmer gelangen, um mich dort einzuschließen, bis er sich beruhigt hatte.
Tatsächlich schaffte ich es, an ihm vorbeizulaufen, aber genau in dem Moment, als ich vor Erleichterung unvorsichtig geworden war, wurde ich an meinen Haaren zurück gezogen und fiel zu Boden.
»Avery, du kleine Schlampe!« Er verpasste mir einen Tritt gegen den Bauch.
»Wir sind hier erst fertig...«
Er trat immer und immer wieder zu.
»...wenn ich es sage!«Vor Schmerz krümmte ich mich zu einer Kugel zusammen und keuchte laut, aber er hörte einfach nicht auf.
Nach einer schieren Ewigkeit hielt er plötzlich inne. Erleichtert atmete ich die Luft - die ich ohne es zu merken angehalten hatte - aus und entspannte meinen Körper so gut es ging.
Dann sah ich, wie Logan sich vor mich kniete und langsam seine Hand in Richtung meines Kinns bewegte. Als seine kalten Fingerspitzen mein Gesicht berührten, durchfuhr mich eine Gänsehaut und mir traten Tränen in die Augen.
Wie konnte er so etwas tun?Ich sah ihm in die Augen und wollte herausfinden, wie er sich damit fühlte, was er hier getan hatte. Aber ich konnte in ihnen nichts sehen - nichts als Leere.
Es machte mir Angst, ihn in dieser Stimmung anzublicken. Er wirkte wie ausgewechselt und plötzlich hatte ich das Gefühl, ich würde ihn überhaupt nicht kennen. Und das, obwohl wir schon so lange ein Paar waren.
Wer war er wirklich?Ruckartig riss Logan mein Kinn in seine Richtung.
»Ich wusste, du würdest mich betrügen. Und dann kannst du nicht einmal ehrlich sein und mir die Wahrheit sagen, wenn ich dich danach frage?«
»Logan, es ist die Wahrheit!«
»Lüg. Mich. Nicht. An.«
»Logan ich...«Diesmal erhielt ich seine Antwort lediglich als Faust in meinem Gesicht. Er schlug immer wieder zu, aber diesmal hörte er nicht auf. Auch meine Schreie beeindruckten ihn in keinster Weise, da er mir mit seiner anderen Hand den Mund zuhielt.
Ich wollte mir das nicht gefallen lassen und biss ihm in die Hand, woraufhin er mir den finalen Schlag verpasste, der mich in ein schwarzes Loch stürzen ließ.
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Don't You See?
Teen FictionAverys erstes Jahr am College hat begonnen. Während sich ihre Kommilitonen mit den üblichen Problemen eines Studienanfängers rumschlagen, hat sie ganz andere Sorgen: Logan. Seit zwei Jahren sind die beiden ein Paar, aber plötzlich verändert er sich...