Kapitel 31

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9 Jahre zuvor

"Jared, bitte hilf mir. Was ist, wenn Papa später wieder so böse ist, wie letztes Mal? Du musst ihm sagen, dass er das nicht machen darf."

"Ich weiß aber nicht, was ich machen soll. Er hört nicht auf mich, wenn ich ihm sage, er soll dich in Ruhe lassen."

"Aber ich habe so eine Angst! Bitte.", flehte ich.
Papa würde jeden Moment nach Hause kommen und dann würde er mich wieder schlagen. Seit Mama tot ist machte er das. Aber zu Jared war er nie gemein; nur zu mir. Jared fuhr sich mit seinen Händen durch die Haare und sah hilflos aus, während er scheinbar über irgendetwas nachdachte. Dann stöhnte er auf und schrie:
"Ich kann dir nicht helfen!" 
Dann vergrub er sein Gesicht in seinen Händen und es klang, als würde er weinen.

"Ich weiß nicht wie.", flüsterte er mit zittriger Stimme, aber ohne seine Position zu ändern.
Plötzlich wurde ich wütend. Er war mein großer Bruder, aber er beschützte mich nicht. Er machte das nie! Vielleicht wollte er mir ja gar nicht helfen. Er war doch ein ganzes Jahr älter als ich. Jared war schon 12 Jahre alt, damit war er schon fast erwachsen und musste wissen, wie er mir helfen konnte. Ich glaubte ihm nicht, dass er mit Papa sprach. Er hatte bestimmt nur Angst, dass Papa auch ihn schlagen würde und darum sagte er nichts.

"Du musst aber wissen, wie. Du bist schon 12!", schrie ich ihn an. Dann fing Jared nur noch mehr an zu weinen, aber das war mir egal.
Ich weinte jeden Tag in meinem Bett und hoffte, dass es das letzte Mal wäre, dass Papa mich geschlagen hatte. Aber es änderte sich nichts. Manchmal hoffte ich vor dem Einschlafen, dass ich am Morgen nicht mehr aufwachen würde.

Da hörte ich Papas Schlüssel in der Tür und lief aus dem Zimmer. Jared würde sich bestimmt wieder nur in seinem Zimmer verstecken und bis morgens warten, denn dann war Papa immer nett zu uns.
Schnell legte ich mich in mein Bett und tat so, als würde ich schlafen, damit er mich heute vielleicht in Ruhe lassen würde.
Ich konnte genau hören, wie er die Treppe hochkam und immer wieder stehen blieb, um durchzuatmen. Als er oben angekommen war, öffnete er langsam meine Tür und ich versuchte mich nicht zu bewegen, aber er kam trotzdem auf mich zu.

"Na Kleiner, was hast du heute wieder angestellt?"
Ich antwortete nicht, weswegen er sich zu mir aufs Bett setzte. Dann zog er an meinen Haaren und schrie:
"Schlaf gefälligst nicht, wenn ich mit dir Rede!"
"Papa, ich will doch nur schlafen.", flehte ich ihn an.
"Du kannst schlafen, wenn ich mit dir fertig bin."
Er packte meinen Arm und zog mich aus dem Bett, sodass ich mit dem Kopf gegen meinen Nachttisch stieß.
"Bitte nicht. Hör auf!", schrie ich.
Papa lachte nur gemein und zog mich aus meinem Zimmer in seins.
"Jared, hilf mir!", schrie ich so laut ich konnte, aber er kam nicht.

Das tat er nie. 

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Überraschungskapitel :)
Einfach, weil es viel zu kurz wäre, um es an einem normalen Uploadtag hochzuladen. Aber es ist wichtig für die Handlung. :)


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