59. Kapitel

7.7K 440 44
                                    

Kat's P.o.V.

Während ich versuchte dem Unterricht zu folgen war ich so weit es nur ging an den Rand des Tisches mit meinem Stuhl gerutscht und versuchte, Connor neben mir nicht zu beachten. Die Klausuren waren alle bereits größtenteils geschrieben und der normale Stundenplan hatte wieder begonnen.

Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie auch Connor versuchte Abstand zwischen uns zu halten, was mir nur recht sein sollte. Ich traute ihm gar nicht mehr, was er auch zu bemerken schien, da er mir immer wieder eingeschüchterte Blicke zuwarf. So ein Lappen.

Nachdem ich auch noch eine anschließende Stunde Französisch hinter mich gebracht hatte und der laute Pausengong mich endlich erlöste lief ich schnell zur Bushaltestelle und wartete auf den Bus, der auch schnell ankam, sodass ich schon nach kurzer Zeit auf einem Platz saß. Allerdings fuhr ich heute nicht mit dem Bus, der zu mir in die Wohnsiedlung fuhr, sondern in einem, der mich zum nobleren Viertel Londons bringen sollte, da Louis mich zu sich eingeladen hatte. Eigentlich wollte er mich abholen, doch ich hatte versucht es ihm auszureden, damit es nicht so wirkte, als würde ich ihn ausnutzen.

Ich wollte mir gerade meine Kopfhörer in die Ohren stecken, als sich auf einmal ein breit grinsendes Mädchen neben mich setzte.

"Hi, Kat.", flötete sie und ich musterte sie irgendwie schief gelegtem Kopf.

Ich konnte mich nicht daran erinnern sie zu kennen, ich kannte sie höchstens vom Sehen, weshalb es mir ein bisschen Angst machte, dass sie meinen Namen wusste.

"Ehm, hey?"

"Warum bist du heute hier in diesem Bus? Ich habe dich noch nie hier gesehen."

"Ich fahre... zu einer Freundin."

Jetzt war Louis also schon eine Frau.

Sie nickte verstehend, ehe sie weiterfragte:

"Perrie Edwards?"

Etwas irritiert schüttelte ich den Kopf und in mir machte sich die Vermutung breit, dass sie ein Fan war.

"Danielle Peazer?"

Erneut schüttelte ich den Kopf, weshalb sich ihre Mundwinkel nach unten zogen.

Zum Glück konnte ich allerdings schon nach kurzer Zeit vor dem neugierigen Mädchen flüchten, da meine oder besser gesagt Louis' Haltestelle in Sicht kam. Ich stand also auf und drängelte mich durch die vielen stehenden Jugendlichen hindurch und schlüpfte schließlich durch die Tür wieder hinaus an die frische Luft.

Nachdem ich mich kurz umgesehen hatte und mir einen groben Überblick verschafft hatte lief ich los direkt in Richtung Louis' Villa und genoss den Sonnenschein, bis ich auf einmal ein leises Kichern ein paar Schritte hinter mir hörte. Vorsichtig drehte ich mich um und entdeckte das Mädchen von gerade zusammen mit noch einem anderen, vermutlich einer Freundin. Sie waren mir also gefolgt. Ohne groß zu überlegen schlug ich prompt eine falsche Richtung ein und verschnellerte meine Schritte, da ich wusste wie viel Louis an Privatsphäre hing und dass er nicht wollte, dass jeder im Internet seine Adresse nachlesen konnte.

Ich wusste nicht, wie lange ich gelaufen war, aber als mich nach zig Minuten endgültig mein Oritierungssinn verlassen hatte, aber ich es dennoch nicht geschafft hatte die Mädchen abzuwimmeln fuhr ich mir nachdenklich durch die Haare und überlegte, was ich tun sollte. Natürlich könnte ich einfach weiter planlos herum laufen, aber ich ahnte, dass die beiden mich überall hin verfolgen würden und ich bezweifelte, dass ich den richtigen Weg einschlagen würde um zu Louis zu kommen, zumal hier wirklich ein Haus prunkvoller war als das Andere und ich vermutete, dass ich schon die ganze Zeit im Kreis lief. Also blieb mir nichts anders übrig als die arme hilflose Freundin zu spielen und meinen Freund -den Retter in der Not- anzurufen. Ich musste leise kichern und kramte in meiner Tasche nach meinem Handy, woraufhin ich sofort das Klicken einer Kamera hörte.

Sea of SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt