Sea of Secrets

79. Kapitel

Kat's P.o.V.

Mittlerweile waren mehrere Wochen vergangen. Wochen, in denen sich für mich nicht wirklich viel geändert hatte, aber in denen trotzdem einige Dinge geschehen waren.

Zum Beispiel hatte Eric, nachdem ich ihm schließlich abgesagt hatte, nun Mila gefragt, ob sie mit ihm zum Abschlussball gehen wollte, und diese hatte freudig zugestimmt, da sie, wie sie mir anschließend vor Aufregung quietschend erzählte, schon länger für ihn schwärmte.

Ann hingegen wurde mit jedem Tag unsicherer, ob sie überhaupt zum Ball gehen wollte, da sie bisher noch immer kein Date dafür gefunden hatte und sie Angst hatte, dass sie die einzige sein sollte, die alleine kam.

Und auch mir war etwas bewusst geworden, und zwar dass Louis, egal wie normal und bodenständig er doch war, immer noch einen unnormalen Beruf hatte. In letzter Zeit hatte er immer mehr Zeit "bei der Arbeit", wie er es nannte, verbracht, was sich laut Internet als Proben für die nächste Tour herausstellte. Und nach einer kleinen Recherche hatte ich schließlich herausgefunden, dass Louis nur noch zwei Wochen auf britischem Boden verbringen würde, ehe er von Land zu Land fliegen würde, um seine Fans zusammen mit den anderen Jungs glücklich zu machen.

Zwei klitzekleine Wochen, in denen er so gut wie nie richtig Zeit haben würde für mich.

Es war, als wären diese zwei Wochen wie eine kleine Vorbereitung auf das, was danach kam, doch ich konnte es einfach nicht glauben, solange von meinem Freund getrennt sein zu müssen. Allein bei dem bloßen Gedanke daran wurde mir ganz anders und es fühlte sich an, als würde mein Herz aufhören zu schlagen, doch ich konnte es nicht ändern, und irgendwie wollte ich es auch nicht. Denn, egal wie hart diese Zeit, in der Louis auf Tour war, für mich werden würde, wollte ich dennoch nicht so egoistisch sein und Louis' größten Traum zerplatzen lassen.

Sein Beruf, die Musik, die Band, die Fans, das Touren - das alles war sein Leben und etwas, für das er hart arbeiten musste, bis er schließlich seinen Traum leben durfte. Und ich wollte garantiert nicht der Grund sein, weshalb all dies zerplatzen sollte.

Ich wollte, dass Louis glücklich war, auch wenn es für mich schwer werden würde.

Doch viel mehr machte ich mir Gedanken darüber, wann Louis mir von der Tour erzählen würde, und wie er mir beichten würde, dass wir eine Ewigkeit voneinander getrennt sein mussten, denn bis jetzt hatte er noch kein einziges Wort darüber verloren.

***

Ich setzte ein wenig Make-up auf, während ich versuchte bestmöglich dem Telefontat zu folgen, das Mila neben mir genau in diesem Moment mit Ann führte. Mila versuchte sie davon zu überzeugen, heute auf jeden Abend mitzukommen, denn es war endlich so weit. Es war der 16. Mai, und somit nicht nur mein Geburtstag, von dem ich noch nicht sonderlich viel mitbekommen hatte, da meine Mum nur kurz mit mir telefoniert hatte, weil sie am arbeiten war, und mir Mila leider partout noch nicht mein Geschenk überreichen wollte, sondern auch der Tag des Abschlussballs.

"Nein, ich werde auf keinen Fall mitkommen!", kam Anns Stimme leise aus dem Handy, das sich Mila mithilfe ihrer Schulter ans Ohr gepresst hatte, sodass sie gleichzeitig ihren Schmuck anlegen konnte.

"Doch, wirst du!"

"Nein, werde ich nicht. Sag Kat alles Gute und Liebe zum Geburtstag von mir, aber heute Abend sehen werden wir uns nicht. Bis dann!"

Ein leises Tuten war zu hören, was verdeutlichte, dass unsere Freundin aufgelegt hatte, und Mila stöhnte leise, ehe sie das Handy auf den Tisch vor uns pfefferte.

"Sie ist so ein Sturkopf.", brummte sie und ich kicherte zur Bestätigung leise, ehe ich nach meinem Kleid griff und Mila mir sofort ohne jegliche Aufforderung dabei half dieses überzuziehen.