61. Kapitel

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Kat's P.o.V.

"Holt bitte alle eure Hausaufgaben raus, damit wir die Lösungen vergleichen können."

Die tiefe Stimme meines Geschichtslehrers nahm ich nur so halb war, da ich mit meinen Gedanken ganz wo anders war: Bei den Tomlinson's.

Natürlich freute ich mich auf die Zeit mit Louis' Familie und ich freute mich auch für ihn, dass er sie wieder sehen konnte, aber ich war gleichzeitig auch noch unglaublich nervös.

"Kat!", ermahnte mich unser Lehrer und reflexartig schoss mein Kopf in die Höhe.

"Ja?"

"Ich würde mich freuen, wenn du dich auch mal wieder mehr am Unterricht beteiligen würdest."

"Ehm, natürlich.", stotterte ich und fuhr mir schnell mit der Hand durch die Haare, während der Blick unseres Lehrers immer noch kritisch auf mir lag.

Mr Turts war ungefähr fünfzig Jahre alt und er kam jeden Tag mit seinen Birkenstocks zur Schule. Noch dazu pragte ein grauer dicker Bart an seinem Gesicht und die kleine Brille ließ ihn auf seine Schüler wirken wie einen alten Zauberer.

"Dann ließ doch bitte die Aufgabe drei der Hausaufgaben vor.", forderte er mich auf und sofort durchwühlte ich hektisch meinen Ordner nach der richtigen Seite.

Mit zusammen gekniffenen Augen versuchte ich schließlich, als ich die richtige Seite gefunden hatte, Louis' kritzelige Handschrift zu entziffern, da er meine Geschichtshausaufgaben schließlich gemacht hatte.

'Antwort zur Aufgabe 3: Ich trage gerne Streifen, da ich heimlich ein Zebra sein möchte.'

Panisch schnellte mein Blick wieder zu Mr Turts, der bereits ungeduldig eine Augenbraue in die Höhe zog.

"Ich höre?"

"Ich, ehm... Zebras?"

Ich hätte mich in diesem Moment wirklich selbst ohrfeigen können für meine bescheuerte Antwort und auch Mr Turts blickte mich erst irritiert an, ehe er fragte:

"Zebras? Du meinst wahrscheinlich Hunde, oder?"

"Was?"

Vollkommen verwirrt starrte ich meinen Lehrer an, der nur die Augen verdrehte.

"Wie oft haben wir jetzt schon durchgesprochen, was für eine wichtige Bedeutung Hunde in diesem Thema haben? Aber das war trotzdem nicht die Antwort auf die Frage! Wer weiß die Lösung?"

Während Mr Turts sein nächstes Opfer suchte schüttelte ich nur verwirrt den Kopf, bis ich anfing die richtigen Lösungen mitzuschreiben.

Irgendwann nach einer halben Ewigkeit erlöste mich endlich die Schulklingel vom Sitzen auf diesem schrecklichen Plastikstuhl und erleichtert packte ich meine Sachen zusammen, zog mir meine Jacke an und lief hinüber zum Parkplatz der Schule, wo Louis schon mit meinen Sachen auf mich warten sollte, damit wir direkt weiter dann Doncaster fahren konnten. Tatsächlich erblickte ich schnell sein Auto, was auch nicht allzu schwer war, da es sich mit seiner Größe und dem treuren Aussehen deutlich von den durchschnittlichen anderen Autos unterschied, die hier noch geparkt waren. Schnell öffnete ich die Tür zum Beifahrersitz und nahm darauf Platz, ehe ich Louis neben mir anschaute.

"Hey, Schatz."

"Hey, Hase.", gab ich zurück und Louis nahm meine Hand in seine.

Ich wusste noch genau, wie wir damals mit unseren Spitznamen angefangen hatten, und ich glaubte nicht, dass ich je irgendwann aufhören würde ihn damit zu necken. Allerdings wurden "Hase und Schatz" leider mittlerweile bereis so zur Gewohnheit, dass es ihn kaum noch störte.

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