Kapitel 11

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Staubwolke, Regenpelz und auch Charly lauschten gespannt Flammenblütes Erzählung. Während sie von ihrem ersten Traum vom SternenClan bis zu ihrem Erwachen nach der Entführung berichtete, wobei sie die Jungen ihrer Schwester ausließ, hatte sich der Gesichtsausdruck von ihren Clangefährten von Verwunderung über Erstaunen zu fassungslosem Entsetzen gewandelt. "Das kann nicht war sein!" fauchte Regenpelz empört. "Der SternenClan würde uns nie von unseren Clans trennen wollen und uns ins unbekannte schicken" zischte Staubwolke wütend "Das waren bestimmt nur Träume". Flammenblüte musste sich ein amüsiertes Schnurren verkneifen. Der SternenClan würde sie nie ins Unbekannte schicken? Und was war mit der Großen Reise? Staubwolke musste derselbe Einfall gekommen sein denn plötzlich war er ganz ruhig.

"Warum wir?" miaute Regenpelz plötzlich, "es gibt so viele Katzen in den Clans. Warum wir?" Das würde Flammenblüte auch gerne wissen. Sie erwartete Junge. In den Clans gab es haufenweise Krieger, denen so eine Reise nicht viel ausmachen würde. Ihre Kriegerahnen hätten die fünf noch lebenden Katzen, die zum Wassernest der Sonne gereist waren schicken können. Brombeerkralle, Eichhornschweif, Bernsteinpelz, Sturmpelz und Krähenfeder hätten wenigstens schon Erfahrung gehabt. Aber nein, der SternenClan musste immer den kompliziertesten Weg gehen. "Ich weiß es nicht" antwortete die Kätzin. Ihre Schultern hatten wieder zu schmerzen begonnen und die Flammenfarbene jaulte kurz auf, als Regenpelz sie unabsichtlich streifte. Charly, der bis jetzt ruhig beobachtet hatte und sich noch nicht zu dem ganzen geäußert hatte, stand auf und ging in das kleine Wäldchen. Verblüfft starrten die Clankatzen ihm hinterher. "Wo will er den jetzt schon wieder hin?" knurrte Regenpelz. Kurz darauf erzitterte das Gebüsch und der Einzelläufer trat wieder , mit einem seltsamen dunkelgrünen Kraut im Maul, heraus. Er trottete über die Lichtung und ließ es vor Flammenblütes Pfoten fallen. "Tu das auf deine Schultern, dann wird es gleich besser", miaute der Gestreifte, drehte sich um und legte sich wieder an den Rand der Lichtung. "Einzelläufer" meinte Regenpelz nur kopfschüttelnd und begann das Kraut zu kauen. Nachdem er es ihr mit der Zunge auf beide Schultern verteilt hatte, konnte Flammenblüte sofort spüren, wie die Schmerzen nachließen. "Danke" schnurrte sie und schloss die Augen. Sie glitt, Fell an Fell mit Regenpelz und Staubwolke in einen tiefen Schlaf.

Die flammenfarbene Kätzin wusste sofort, dass sie träumte, als sie Tüpfelblatt vor sich sitzen sah. Die beiden befanden sich auf einer von Laubwald umgebenen Lichtung und neben ihnen floss ein kleiner Bach vorbei. Flammenblüte konnte Vögel zwitschern hören und fragte sich, ob man wohl im SternenClan jagen könnte. Die schildpattfarbene Heilerin musterte sie neugierig. "Ihr solltet euch beeilen in die Berge zu kommen" miaute sie. In die Berge? Es würde bald schneien und Tüpfelblatt schickte sie in die Berge? Noch bevor Flammenblüte irgendeine Frage stellen konnte, verblasste die Kätzin langsam. "Und nehmt Charly mit" wisperte sie noch aus weiter Ferne, sodass man sie kaum noch verstehen konnte...

Gähnend erwachte Flammenblüte aus ihrem Traum. Genüsslich streckte sie ihre Beine aus. Verwundert bemerkte sie, dass ihre Schultern gar nicht mehr schmerzten. Was auch immer Charly ihr gegeben hatte, es hatte gewirkt. Ein kalter Wind fuhr in ihr Fell und bunte Blätter wurden aufgewirbelt. Neben ihr begannen jetzt auch Staubwolke und Regenpelz sich zu bewegen. Es war gerade Sonnenaufgang und in den Ästen der Bäume begannen die ersten Vögel zu singen. Die Kriegerin trottete zum Rand der Lichtung um auch Charly, der noch tief und fest schlief zu wecken. Sie stupste ihn mit der Schnauze an, worauf er nur grunzte, mit der Pfote nach ihr schlug und weiter schlief. Flammenblüte entschloss sich, ihn noch etwas schlafen zu lassen. Dann könnte sie gleich mit Staubwolke und Regenpelz das weitere vorgehen besprechen. Tüpfelblatt hatte gesagt, sie sollten zu den Bergen gehen. Suchend blickte sich Flammenblüte um, bis sie die Berge, die sich am in der Ferne am Horizont abzeichneten entdeckte. Sie mussten ungefähr zwei Tagesreisen entfernt sein,  drei, wenn man ihren runden Bauch berücksichtigte. Wenn sie die Berge erreicht hätten, könnten sie den Stamm besuchen, fiel ihr plötzlich ein, auch wenn das keinen besonderen Anreiz hatte, denn die beiden Stammeskatzen, Sturmpelz und Bach wo kleiner Fisch schwimmt, mit denen sie sich angefreundet hatte, waren nun beim DonnerClan.

Als Regenpelz und Staubwolke sich ihrer morgendlichen Wäsche unterzogen hatten, kamen sie zu ihr getrottet. "Also, Flammenblüte, da du die Tochter von Feuerstern und somit die Anführerin dieser Reise bist, solltest du vorschlagen, was zu tun ist." miaute Staubwolke. Die Anführerin dieser Reise? Mäusedreck, sie konnte keine Grenzpatrouille anführen, ohne von einem Zweibeiner entführt zu werden, wie sollte sie da diese Reise leiten? "Ähm ja. Wir müssen in die Berge. Es sind ungefähr drei Tagesmärsche." "In die Berge?" Staubwolke schauderte. Flammenblüte konnte sich erinnern, wie ihr Bruder auf der Großen Reise in den Bergen beinahe in einen Abgrund gestürzt wäre. Sein damaliger Mentor Wolkenschweif hatte ihn gerade noch mit Anstrengung retten können, wobei er selbst fast zu Tode gestürzt wäre. "Ja. In die Berge" miaute sie. "Fuchsdung. Ich hasse die Berge" knurrte er zur Antwort. "Und was ist mit Charly?" Regenpelz schaute seine Gefährtin fragend an. Flammenblüte konnte sich noch wage daran erinnern, dass Tüpfelblatt gemeint hatte, sie sollten ihn mitnehmen. Sie war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee war, einen alten, gebrechlichen Kater mit auf die Reise zu nehmen. Aber er hatte sie gerettet und sie waren es ihm schuldig.

"Was ist mit mir?" fragte der Einzelläufer verschlafen. "Er kommt mit" antwortete Flammenblüte, auch wenn sie es nicht für die beste Idee hielt.

250 reads? Ihr seid toll! Im übrigen würde ich mich über Kritik freuen. Lg Flamme

Warrior Cats - Die Tochter des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt