Nachdem Flammenstern Kiesel, Stein und Fels weggeschickt hatte, wartete sie darauf, dass diese zusammen mit den restlichen Katzen zurückkehren würden. Müde legte sie sich auf den Boden, stützte ihren Kopf auf ihre Pfoten und beobachtete die Schüler bei ihrem Training. Die Sonne war vollkommen von dunklen Wolken verdeckt und immer stärker werdender Wind zog an ihrem orangeroten Fell.
Gefolgt von zwölf Jungen, die unterschiedlicher überhaupt nicht aussehen könnten, betrat Herbstblatt die Lichtung. Herbstblatts eigenen liefen noch etwas unbeholfen hinterher, während Rabensturms Junge sich verspielt gegenseitig an stupsten und Flammensterns sich aufgeregt unterhielten. Die Schüler ließen von ihrem Training ab, um den Jungen amüsiert mit den Schweifen zu zuwinken. Als Glutjunges Blaupfote, die etwas abseits lag, da Rotpfote es ihr aufgetragen hatte um ihr Auge zu schonen, entdeckte, rannte er zu ihr und miaute ihr vor Freude hüpfend etwas zu.
Langsam stand Flammenstern auf und trottete dann gemächlich zu ihren vier Jungen, die sich nun alle um Blaupfote herum versammelt hatten. Als Wasserjunges sie bemerkte, hüpfte sie mit strahlenden Augen auf sie zu. „Flammenstern! Du hast doch Stein nach Herbstblatt geschickt, damit sie uns herbringt, oder?“ Belustigt seufzend nickte sie. Sofort strahlten die blauen Augen des weiß-silbern getigerten Jungen noch heller. Die flammenfarbene Anführerin hatte sich schon gedacht, dass Stein es nicht schaffen würde, den Grund, weshalb sie geschickt wurde geheim zu halten. Sofort rannte Wasserjunges zu ihren Geschwistern zurück und verkündete ihnen, dass Stein die Wahrheit gesagt hatte, woraufhin alle vier glücklich über die Lichtung rannten um es allen Katzen, die gerade da waren zu erzählen.
Sie hatte vor, an diesem Tag ziemlich viele Ernennungen durchzuführen. Deshalb hatte sie nach den Jagdpatrouillen geschickt und auch Herbstblatt auf die Lichtung bringen lassen. Natürlich war die Königin als erste da, schließlich musste sie nur ein paar Schritte gehen.
Gefolgt von den restlichen acht Jungen trottete die gescheckte Kätzin zu Flammenstern. „Tut mir leid, aber Stein hat es ihnen gesagt, ich hätte es eigentlich dir überlassen wollen.“ Sie schüttelte nur schnurrend den Kopf. „Schon gut. Das hatte ich schon vorhergesehen.“ Herbstblatts graue Augen strahlten, als sie ihre eigenen Jungen beobachtete, die gerade versuchten, ein Blatt zu fangen, dass durch den Wind aufgeweht worden war. Flammenstern fragte sich, ob die Kätzin auch so fröhlich sein würde, wenn sie wüsste, dass Staubwolke nicht nur diese fünf Jungen hatte.
Gerade in diesem Moment betrat der Schildpattkater zusammen mit Polars Patrouille die Lichtung. Er musste sich ihnen nach ihrem Gespräch angeschlossen haben. Sowohl Staubwolke und Polar als auch Grau und Biene waren mit Beutestücken beladen. Kiesel trottete ihnen hinterher. Nachdem sie die Mitte der Lichtung erreicht hatten, ließen die Katzen die Beute auf den noch recht kahlen Frischbeutehaufen fallen und gesellten sich dann zu den restlichen Katzen auf der Lichtung. Schon nach weniger als zwei Herzschlägen, waren Flammensterns Junge bei ihnen und verkündeten ihnen vor Freude quiekend, dass sie jetzt dann zu Schülern ernannt werden würden.
Kurz darauf kam auch Regenpelz‘ Patrouille aus dem Wald heraus auf die Lichtung. Die flammenfarbene Kätzin rannte sofort zu ihrem Gefährten, damit er die Neuigkeit von ihr selbst erfahren konnte. Als sie ihn erreichte, begrüßte sie ihn Nase an Nase, weshalb der dunkelgraue Kater das Kaninchen und die beiden Vögel, die er im Maul hielt, fallen ließ. „Wieso denn heute so stürmisch?“, schnurrte er mit glitzernden Augen. „Ich werde unsere Jungen heute zu Schülern ernennen“, flüsterte sie ihm ins Ohr, woraufhin Regenpelz Augen noch heller strahlten. „Sie werden wunderbare Schüler sein!“ Einen Moment blickten sie sich noch tief in die Augen, dann wandten sie sich den vier Jungen zu, die nun wild um sie herumhüpften. Winterjunges und Wasserjunges weiße Pelze waren teilweise mit Schlamm verklebt und auch Glutjunges und Ahornjunges sahen nicht recht viel besser aus. Mit gespielt tadelndem Blick schüttelte sie den Kopf. „So geht das nicht, meine Kleinen. Ihr müsst euch schon putzen lassen, sonst wird das heute nichts mit eurer Ernennung.“ Sie murrten zwar Protest, trotteten dann aber zu ihren Eltern. Regenpelz und Flammenstern begannen, ihren Jungen das Fell zu säubern und zu glätten.
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Warrior Cats - Die Tochter des Feuers
Fanfiction"Der See wird sterben. Zu dritt werdet ihr zu den Wolken gehen und Feuer sein. Nur so kannst du die Clans retten." Eine Prophezeiung kann das Leben einer Katze für immer verändern. Das hatte Flammenblüte schon als Junges von ihrem Vater Feuerstern g...