Kapitel 74

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„Was hat es denn nun mit dem Hund auf sich, den ihr mitgebracht habt?“, miaute Blattstern mit schiefgelegtem Kopf. Es war früher Abend, die Sonne würde bald hinter der Felswand verschwinden. Diese warfen bereits lange Schatten auf das WolkenClan-Lager. Flammenstern saß zusammen mit Blattstern, Ziegensturm und Regenpelz etwas unterhalb vom Bau des Anführers und sie unterhielten sich über ihre Reise und die Entstehung der beiden Clans.

„Ich habe Keks das Leben gerettet, in dem Kampf gegen die Hunde. Der Kampf, in dem Rennpelz, Düstersturm, Kämpferherz und Staubwolke so verletzt wurden“, erklärte sie etwas verlegen. Es hörte sich dummerweise so an, als hätte sie einen Hund gerettet, ihren Clangefährten aber nicht geholfen. Die cremefarbene Anführerin und ihr Gefährte schauten gleichzeitig zum Heilerbau hinunter vor dem sich Düstersturm, Rennpelz, Rottupf, Tupfenwunsch und Echoklang unterhielten. Kämpferherz befand sich wahrscheinlich zusammen mit Gelbfang in dem Bau und ruhte sich aus. Flammenstern hatte sich bereits die Namen einiger WolkenClan-Krieger gemerkt und stetig kamen noch welche dazu. Ziegensturm nickte nachdenklich und murmelte dann: „Aber wieso habt ihr ihn noch bei euch? Er ist doch nur ein zusätzliches Maul das ihr füttern müsst.“ Der weiß-goldene Krieger schien ein ehrlicher, treuer Kater zu sein, wie sie schnell festgestellt hatte. Sie wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als Regenpelz ihr zur Hilfe kam: „Das Gesetz der Krieger bestimmt, dass ein Krieger niemals ein Junges in Not oder Gefahr im Stich lassen darf. Dies gilt nicht nur für Katzenjunge, wie wir finden. Keks war hilflos, wir konnten ihn nicht einfach sterben lassen.“ Flammenstern schnurrte vor stolz auf ihren Gefährten. Die beiden WolkenClan-Katzen nickten und Blattstern miaute: „Erinnerst du dich an das Zweibeinerjunge, dass wir vor ein paar Blattwechseln gerettet haben, Ziegensturm? Da war es doch ähnlich.“ Die flammenfarbene Kätzin spitzte überrascht die Ohren. Der WolkenClan rettete Zweibeinerjunge? Wenn das nicht mal interessant war!

„Oh ja, daran erinnere ich mich nur zu gut. Ich hoffe, sowas passiert nie wieder!“, miaute der Kater, sein Fell sträubte sich bei der Erinnerung. Blattstern beugte sich zu ihm und berührte sein Ohr mit ihrer Schnauze. „Das hoffe ich auch“, murmelte sie.

„Was wollt ihr jetzt denn mit dem Welpen machen?“, miaute Ziegensturm nach einer Weile fragend. „Im Zweibeinerort aussetzen“, antwortete Regenpelz schulterzuckend und seine Gefährtin nickte bekräftigend. „Memory meinte, dass das ohne große Probleme umsetzbar ist“, fügte sie hinzu.

Der golden-weiße Kater betrachtete Keks interessiert, der in der Nähe des Flusses mit Felspfote und Wasserpfote ein Spiel spielte. Mit blitzenden Augen murmelte er: „Meine alten Zweibeiner würden ihn bestimmt aufnehmen. Seit ich sie verlassen habe, haben sie niemanden mehr.“ Flammenstern blinzelte überrascht. Der Krieger war ein Hauskätzchen gewesen? Doch dann erinnerte sie sich, dass der WolkenClan ja aus Einzelläufern und Hauskätzchen entstanden war und dass das wohl kaum verwunderlich war. „Es würde mich freuen, wenn du uns zeigen würdest, wo deine Zweibeiner wohnen“, miaute sie, weil sie es wirklich für eine gute Idee hielt. Wenn es Ziegensturm dort gut gegangen war, dann würde es auch Keks gut gehen. Der golden-weiße Kater nickte, nachdem er einen kurzen Blick mit Blattstern getauscht hatte.

Plötzlich erschallten laute Stimmen vom Rand der Schlucht. Eine der Patrouillen, die Scharfkralle und Staubwolke losgeschickt hatten, war zurückgekehrt. Dem WolkenClan-Stellvertreter an der Spitze folgten Winterpfote mit seiner Mentorin Polarlicht, Laubsprenkel, eine rote Kätzin, deren Name Flammenstern nicht kannte und Wespenbart. Jede Katze trug gleich mehrere Beutestücke im Maul und sie zuckte anerkennend mit den Schnurrhaaren. Die Beute lief gut hier.

Die Katzen ließen ihren Fang auf den Frischbeutehaufen fallen und verstreuten sich dann über die Schlucht. Flammenstern fiel auf, dass Polarlicht mit hängendem Kopf zu ihrem Sohn Felspfote trottete, sich dann aber abwandte und alleine etwas abseits hinsetzte. Ihr war klar, dass die weiße Kätzin noch immer in Trauer um ihre verlorene Tochter war, trotzdem machte sie sich langsam Sorgen. Sie nahm sich vor, Rottupf auf Polarlicht anzusprechen.

Warrior Cats - Die Tochter des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt