Vollkommen überrumpelnd traf Flammenstern der Angriff der fremden Katzen. Die weiße Kätzin, bei der es sich wohl um die Anführerin der Katzen handelte, rannte auf sie zu und sprang etwas ungeschickt ab. Als Anführerin des FeuerClans wusste Flammenstern natürlich, was sie zu tun hatte, schließlich war sie lange von Graustreif, einem wirklich großartigen Krieger des DonnerClans ausgebildet worden. Ihr Fell sträubte sich, sie fuhr ihre Krallen aus. Es war schon etwas her, dass sie das letzte Mal gekämpft hatte, trotzdem durchfuhr sie sofort die altbekannte Freude. Sie hatte keine Sorgen, dass sie sich nicht gegen die fünf Katzen verteidigen konnten. Gerade, als die weiße Katze ihr auf die Schultern springen wollte, tauchte Flammenstern unter ihr hinweg und drehte sich flink zu ihr um. Ihre Gegnerin schlug hart auf einem Felsen auf und blieb stöhnend liegen. Verwirrt und gleichzeitig erfreut über den leichten Sieg blickte Flammenstern sich nach einem weiteren Angreifer um. Eine Fuchslänge von ihr entfernt kämpfte Staubwolke gegen zwei Kater, schien sie aber ohne große Probleme in Schacht zu halten. Immer wieder griffen der schwarze und der silbergraue an, aber Staubwolke ahnte jede ihrer Bewegungen voraus, versetzte den beiden für sie wohl völlig unvorhersehbare Schläge und es hatte schon fast den Anschein, als würde Staubwolke Spaß daran haben. Die flammenfarbene Anführerin konnte einen weiteren Angreifer in einem Wachholderstrauch entdecken, der sich wohl an sie anschleichen wollte. Amüsiert zuckte sie mit den Schnurrhaaren, dann setzte sie sich, mit dem Rücken zu dem hellbraun getigerten Kater hin und begann ihr Brustfell zu glätten, da sie keine sonderliche Lust verspürte in der Enge eines Strauches zu kämpfen. Äste knackten. Auf der Stelle sprang sie auf, dann drehte sie sich um und blickte ihrem Gegner in die blattgrünen Augen. Sie warf ihm einen belustigten Blick zu, woraufhin er zurückwich. „Du glaubst doch nicht wirklich, du könntest mich besiegen?“ Der noch recht junge Kater, wahrscheinlich war er nur etwas älter als ihre eigene Schülerin, tat noch einen Schritt nach hinten. Flammenstern seufzte resigniert, als sie erkannte, dass sie wieder keinen guten Kampf bekommen würde. Sie sprang auf ihn zu, drehte sich auf ihren Vorderpfoten und ihre kräftigen Hinterbeine trafen den getigerten Kater an der Schulter, woraufhin er mehrere Schwanzlängen von ihr weg taumelte, sich dann umdrehe und davonrannte.
Hinter Flammenstern hörte sie auf einmal einen Schmerzensschrei und sofort stürzte sie in diese Richtung davon. Sie wich einigen dicht beieinanderstehenden Kiefern aus, dann war sie auch schon bei Herbstblatt, die wild keuchte und mit ängstlichem Blick zu Rotpfote starrte, die tapfer eine gelbbraune Kätzin bekämpfte. Beide kämpfende Kätzinnen machten den Eindruck, als wüssten sie nicht wirklich, was sie tun sollten, trotzdem war Rotpfote der etwas älteren überlegen. Mit einem geschickten Manöver machte sie einen Sprung nach rechts, nur um gleich darauf nach links zu springen und der sandfarbenen Kätzin die Krallen in die Flanke zu bohren. Ein weiteres Mal jaulte Herbstblatt auf und beide blieben wie angewurzelt stehen. Flammenstern rannte an Herbstblatts Seite und auch Rotpfote kauerte sich neben sie. Es lagen nun schon drei Kätzchen an ihrem Bauch und die Geburt schien noch nicht beendet. Für einen Augenblick schauten sich Rotpfote und Flammenstern besorgt in die Augen. „Wie viele noch?“, murmelte die Anführerin und sofort beugte Rotpfote sich über Herbstblatt und drückte vorsichtig mit der Pfote gegen die gescheckte Flanke. „Eines oder zwei.“
Mit großen Augen trat die gelbbraune Angreiferin zu ihnen, doch der Pelz war nicht gesträubt und die Krallen eingefahren. „Was…was ist mit ihr?“ Überrascht blickten die Kätzinnen auf. „Sie bekommt Junge“, miaute Rotpfote mit schiefgelegtem Kopf. Wenn das überhaupt möglich war, weiteten sich ihre Augen noch etwas mehr und sie blickte auf Herbstblatt herab. Dann rannte sie ohne Vorwarnung an ihnen vorbei aus der Kuhle in die Richtung, aus der Flammenstern vorher gekommen war. „Das sind die schlechtesten Kämpfer, die mir je untergekommen sind“, miaute sie mit zuckenden Ohren. „Sogar die Stammkatzen können besser kämpfen!“ Rotpfote hatte ihr nicht zugehört, da sie gerade die zwei Kätzchen untersuchte, die während des Angriffes geboren worden waren. „Das rotbraune ist ein Kater und das gelbbraun getigerte eine Kätzin“, raunte sie Herbstblatt zu. „Morgenjunges… und Glanzjunges!“, verkündete die Königin mit zittriger Stimme um dann kurz darauf wieder aufzujaulen.

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Warrior Cats - Die Tochter des Feuers
Fanfiction"Der See wird sterben. Zu dritt werdet ihr zu den Wolken gehen und Feuer sein. Nur so kannst du die Clans retten." Eine Prophezeiung kann das Leben einer Katze für immer verändern. Das hatte Flammenblüte schon als Junges von ihrem Vater Feuerstern g...