Kapitel 44

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Wie angewurzelt blieb Flammenstern stehen, als sie die ersten Zweibeinernester am Horizont erblickte. Neben ihr rauschte der Fluss über einige spitze Steine, die wie Zähne aus dem dunklen Wasser ragten. Tuschelnd scharrten sich die Katzen des FeuerClans hinter ihr. Ein sanfter Wind wehte über die Ebene und das Wasser spritzte auf. Mehrere Katzen sprangen zur Seite und jaulten empört auf. Staubwolke trottete neben sie und blickte ebenfalls auf die Zweibeinernester. „Willst du das wirklich durchziehen?“ Seine Ohren waren angelegt aber er wirkte trotzdem entschlossen. „Ich habe meine Wahl getroffen. Wir werden durch den Zweibeinerort gehen.“ Der schildpattfarbene Krieger nickte und drehte sich dann zu den anderen Katzen um. Flammenstern tat es ihm gleich und verkündete: „Wir werden weitergehen bis wir den Zweibeinerort erreicht haben. Dort werden wir jagen und unser Nachtlager aufschlagen. Morgen gehen wir hinein.“

Entschlossenheit aber auch Unsicherheit und Sorge schauten ihr aus den Augen ihrer Freunde entgegen. Nicht alle waren begeistert, dass sie den Zweibeinerort durchqueren würden. Sie war es ja selbst nicht. Aber sie mussten es tun. Es war der schnellere Weg. Sie waren nun schon wieder seit einem Sonnenaufgang unterwegs, gleich war es Sonnenhoch und Geißel und Memorys Zeit verrann immer schneller. Sie konnten nicht mehr sehr lange bei ihnen bleiben und nur sie konnten sie durch die Stadt führen.

Die junge Anführerin bedeutete dem nachtschwarzen Kater und der sandfarbenen Kätzin zu ihr zu kommen. „Führt ihr uns weiter an? Können wir darauf vertrauen, dass ihr uns sicher durch den Zweibeinerort führt?“ Gleichzeitig nickten die beiden. „Natürlich führen wir euch weiter. Du kannst uns vertrauen Flammenstern. Wir werden deinen Clan nicht im Stich lassen, wie du meinen Clan nicht im Stich lassen wirst.“ Memorys Augen glänzten im hellen Sonnenlicht und ihr rosenfarbenes Halsband flatterte im Wind. „Wenn ich dir vertrauen kann, erzählst du mir dann auch, was es mit dem WolkenClan auf sich hat?“ Die Kätzin zuckte ergeben mit den Schnurrhaaren. „Wenn wir heute Abend rasten werde ich dir erzählen was ich weiß.“ Geißel beobachtete ihr Gespräch mit zusammengekniffenen Augen, bevor er ihnen mit der Schwanzspitze schnippte, als Zeichen ihm zu folgen. Sofort eilte Memory an seine Seite.

Sie drehte sich um und lies ihren Blick über die Katzen des FeuerClans schweifen bis sie Rabensturm erblickte der mit seinen drei Töchtern etwas zurücklag. Mit seiner Schnauze schupste er die Jungen vor sich her und die Kleinen gähnten ohne Pause. Flammenstern konnte es kaum mitanschauen. „Staubwolke?“ Ihr Bruder, der schon losgelaufen war, schaute sich fragend nach ihr um. „Nimmst du bitte eines von Regensturms Jungen. Er braucht dringend mal eine Pause, er ist ein Krieger und keine Königin. Ich selbst werde auch eines nehmen, gibst du bitte Regenpelz bescheid?“ Der Zweite Anführer warf ihr einen seltsamen Blick zu, bevor er davoneilte. Flammenstern bahnte sich einen Weg durch die eng zusammengedrängten Katzen auf Rabensturm zu. Als sie sich an Blaupfote vorbeizwängen wollte, die sich angeregt mit Streifenpfote und Glutjunges unterhielt kam der flammenfarbenen Kätzin eine Idee. „Blaupfote?“ Die blaugraue Schülerin unterbrach ihr Gespräch und drehte sich zu ihrer Mentorin um. Ihre Ohren waren aufmerksam aufgestellt, sie blickte ihr erwartungsvoll in die Augen. „Ja?“ Flammenstern suchte nach den richtigen Worten. Sie wollte ihr auf keinen Fall erzählen, was sie über die Schüler wusste, da diese nicht den Eindruck machten als würden sie etwas davon wissen. „Passt du bitte auf Glutjunges, Ahornjunges, Wasserjunges und Winterjunges auf? Ich weiß, dass viel Verantwortung ist, aber ich weiß … dass du das schaffst. Es liegt dir im Blut.“ Blaupfote blinzelte ein paar mal irritiert dann nickte sie. „Ja kann ich machen. Wobei ich nicht glaube, dass Glutjunges eine Aufsicht braucht… und Ahornjunges auch nicht.“ Verlegen zuckte die Schülerin mit den Ohren. Flammenstern musterte ihre Schülerin prüfend. „Erinnerst du dich, wie Ahornjunges vor gerade mal zwei Tagen in einen Fluss gefallen ist? Ich glaube sehr wohl, dass die beiden jemanden brauchen, der auf sie aufpasst.“ Blaupfote strich sich verlegen das Brustfell glatt. „Natürlich Flammenstern.“

Warrior Cats - Die Tochter des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt