Der erste Hund der sie angriff, war ein recht kleiner mit zotteligem weißem Fell. Er reichte Flammenstern gerade einmal bis zur Schulter. Trotzdem kläffte er lauter und wütender als die meisten größeren. Er schnappte nach dem Bein der Anführerin, doch Flammenstern wich geschickt aus. So einfach würde sie es diesen nach Fuchsdung stinkenden Kötern nicht machen. Sie sprang hoch in die Luft und wie sie es sich gedacht hatte, folgte der Hund ihrem Beispiel. Er wollte nach ihrer Kehle schnappen, doch Flammenstern trat ihm mit ihren Hinterläufen in den ungeschützten Bauch. Winselnd fiel der Hund zu Boden, sofort fuhr sie ihm mit ihren Krallen über die Schnauze. Mit ängstlich eingezogenem Schwanz trat der kleine Hund den Rückzug an und lief durch die Trümmer der Brombeersträucher hindurch in Richtung Wald davon.
Um sie herum wütete der Kampf zwischen ihren Kriegern und den Hunden. Regenpelz neben ihr kämpfte gegen zwei große schwarze gleichzeitig. Er schlug sich gut, Flammenstern sah sofort, dass er keine Hilfe benötigte. Ihr Gefährte war einmal ein DonnerClan-Krieger gewesen und das sah man auch, als er Schläge austeilte und selbst unter jedem Angriff hinwegtauchte, wie wenn er sie gar nicht bemerken würde.
Als ein weiterer Hund, der äußerst groß war und sehr schwer wirkte, seinen Meutegefährten zur Hilfe eilen wollte, stellte Flammenstern sich ihm fauchend in den Weg. Drei gegen einen? Wie unfair! Mit einem tiefen Knurren stürzte sie sich auf ihn. Der Hund kam gar nicht dazu überhaupt zu erfassen, dass er nun angegriffen wurde, da biss die flammenfarbene Kätzin ihm in die Kehle. Sie spürte wie weiches Fell mit dickflüssigem Blut getränkt wurde und beides in ihrem Maul landete, trotzdem ließ sie nicht los, sondern biss nur noch stärker zu. Knochen splitterten, brachen. Der Hund wehrte sich, trat um sich, schüttelte sich. Es brachte nichts, Flammenstern hielt sich fest. Auf einmal hörte er auf, sackte in sich zusammen. Die Kätzin löste sich von ihm. Der schwarz-rote Köter bewegte sich nicht mehr. Eigentlich war es Flammenstern zu wider andere Tiere zu töten ohne sie fressen zu wollen. Doch wenn sie all den Hunden die Möglichkeit gaben zu fliehen, würden sie wohlmöglich nach ein paar Augenblicken zurückkehren, oder sogar versuchen sich an ihnen vorbei zu stehlen um ihre Clangefährten anzugreifen. Und das durfte sie auf keinen Fall zulassen.
Flammenstern blickte sich um. Regenpelz war aus ihrem Sichtfeld verschwunden, dort wo er vorher gekämpft hatte, lagen nun zwei große blutüberströmte Hundekörper. Ob tot oder nur schwer verwundet konnte sie von ihrem Standort aus nicht feststellen, wobei sie aber auf letzteres tippte. Etwas weiter hinten kämpften Blaupfote und Kampfpfote Seite an Seite gegen drei etwas kleinere Hunde, schienen aber keinerlei Probleme zu haben. Gerade duckte sich Blaupfote unter den Zähnen eines Gegners hinweg und biss ihn im selben Atemzug in eine Vorderpfote. Als der Hund sich wütend auf sie stürzen wollte, war sie auch schon wieder weg und holte zum Schlag gegen einen der anderen Hunde aus und überließ ihren Gegner Kampfpfote, der mehrere gezielte Schläge auf die Nase des Angreifers ausführte. Stolz flammte in Flammenstern auf, als sie ihre Schülerin so kämpfen sah. Blaupfote würde eine ausgezeichnete Kriegerin werden.
Flammenstern wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie auf einmal von zwei rotbraunen Hunden mit seltsamen langen herabhängenden Ohren angegriffen wurde. Die beiden liefen ohne anzuhalten direkt in sie hinein. Ihre Köpfe rammten sie in die Seite und die junge Anführerin flog mehrere Schwanzlängen durch die Luft, bevor sie unsanft zwischen niedergetrampelten Brombeerzweigen landete. Einer der Zweige verfehlte ihr Auge nur haarscharf und bohrte sich tief in das empfindliche Fell über ihrem Auge. Andere Zweige stachen sie in die Ohren, den Bauch und den Hals. Stöhnend sprang Flammenstern wieder auf und schüttelte sich. Blut spritzte aus ihrem Fell. Sie wusste nicht, ob es ihr eigenes oder das ihres letzten Gegners war. Doch bei dem Blutstrom der ihr in ihr Auge lief und ihre Sicht behinderte war sie sich definitiv sicher. Dabei handelte es sich um ihr eigenes Blut. Die Verletzung würde eine unschöne Narbe über ihrem Auge hinterlassen. Hoffentlich würde ihre Sicht nicht dauerhaft geschädigt sein.

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Warrior Cats - Die Tochter des Feuers
Fanfiction"Der See wird sterben. Zu dritt werdet ihr zu den Wolken gehen und Feuer sein. Nur so kannst du die Clans retten." Eine Prophezeiung kann das Leben einer Katze für immer verändern. Das hatte Flammenblüte schon als Junges von ihrem Vater Feuerstern g...