Warrior Cats - Die Tochter des Feuers

Kapitel 31

Sofort standen Regenpelz und Staubwolke auf und stellten sich zu ihren Pfoten auf. Glutjunges und Ahornjunges sprangen ihnen quiekend hinterher und auch Herbst folgte ihnen. Charly putzte erst sein Brustfell fertig, bevor er aufstand und sich ebenfalls zum FeuerClan gesellte. Rabenpfote und Laura tauschten einen langen Blick, dann stellten sie sich zu den anderen Katzen. Nur noch Graustreif, Millie und die fünf Jungen saßen jetzt unentschlossen herum.

Flammenstern miaute: „Ich will niemanden zu einer vorschnellen Entscheidung zu zwingen. Ihr müsst euch jetzt nicht entscheiden.“ Graustreif nickte gequält, dann miaute er: „Millie und ich wollen zurück zum DonnerClan. Das war von Anfang an unser Plan. Wenn der SternenClan Recht hat, werden wir uns bald wieder sehen. Ich hätte mich wirklich gerne deinem Clan angeschlossen, aber mein zuhause ist der DonnerClan. Das war er immer und wird er immer sein.“ Die flammenfarbene Kriegerin hatte gar nichts anderes erwartet und nickte ihrem ehemaligen Mentor freundlich zu. „Das dachte ich mir schon“ schnurrte sie. Millie rutschte noch etwas näher zu ihrem Gefährten und flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf er fröhlich nickte. In der Zwischenzeit hatten Blaujunges, Gelbjunges, Rotjunges, Kampfjunges und Streifenjunges die Köpfe zusammengesteckt und diskutiert. „Wir kommen mit!“, verkündete Blaujunges stolz. Es schien ein bisschen, als wäre sie die Anführerin unter den Jungen. Wie sie mit ihrem blau-grauen Fell dastand, erinnerte sie Flammenstern sehr stark an Blaustern, der sie wohl auch ihren Namen zu verdanken hatte.

„Gut, dann darf ich jetzt wohl mehrere Ernennungen durchführen.“ Die Kätzin fühlte sich etwas unwohl, auch wenn sie den ungefähren Wortlaut schon oft gehört hatte. „Rotjunges, Blaujunges, Kampfjunges, Streifenjunges und Gelbjunges. Tretet bitte vor.“ Die Katzen des FeuerClans, Graustreif und Millie verteilten sich wieder in der Scheune und die Jungen traten gehorsam vor

Flammenstern richtete sich auf und miaute: „Ihr habt schon vor längerer Zeit euren sechsten Mond erreicht und es wird Zeit, euch zu Schülern zu ernennen.“ Sie stellte sich vor, was ihr Vater jetzt sagen würde. „Streifenjunges. Vom heutigen Tage bis zu deiner Ernennung zum Krieger wirst du Streifenpfote heißen.“

„Streifenpfote!“ Die Katzen des FeuerClans jubelten dem Schüler mit erhobenen Stimmen zu. „SternenClan, ich bitte dich, auf diesen neuen Schüler aufzupassen“ fuhr die flammenfarbene Kätzin fort. Sie fühlte sich jetzt sicherer und hob den Kopf noch etwas höher. „Staubwolke.“ Sie winkte dem schildpattfarbenen Krieger, der direkt neben seiner Gefährtin stand, mit der Schwanzspitze zu sich. „Du wirst Streifenpfotes Mentor sein. Du bist ein treuer Krieger und flinker Jäger. Ich bin mir sicher, dass du alles, was du von Wolkenschweif gelernt hast an Streifenpfote weitergeben wirst.“ Schüchtern blickte der hell getigerte Schüler zu seinem neuen Mentor auf, der ihn schnurrend Nase an Nase begrüßte. Stolz trotteten sie nebeneinander zum Rest des Clans. „Staubwolke! Streifenpfote!“ Noch immer jubelten die Katzen. Mit einem kurzen Schwanzschnippen brachte Flammenstern sie zum verstummen. „Gelbjunges, tritt bitte vor.“ Nervös setzte die weiß-graue Kätzin ein Bein vor das andere. „Von diesem Tage an, bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast, wirst du Gelbpfote heißen. Möge der SternenClan über dich wachen und deine Pfoten lenken.“ Die orangene Anführerin hielt einen Herzschlag inne, um ihren Clan die Schülerin mit ihrem neuen Namen willkommen zu heißen. „Regenpelz, du bist ein großartiger Kämpfer und ein stolzer Krieger. Du wirst Gelbpfotes Mentor sein.“ Erfreut trat der dunkelgraue Kater zu der kleinen Kätzin tauschte den Nasengruß mit ihr. Er warf Flammenstern einen dankbaren Blick zu und setzte sich zusammen mit seiner Schülerin zu den anderen Katzen.

„Bevor ich Kampfjunges ernennen kann, möchte ich erst noch eine andere Ernennung durchführen, die schon seit vielen Blattwechseln überfällig ist.“ Staubwolke und Regenpelz tauschten einen verwirrten Blick. „Rabenpfote“, miaute sie und nickte dem Kater zu. „Du hast schon viel zu lange auf deinen Kriegernamen warten müssen.“ Der schwarze Kater trat mit gespitzten Ohren vor. „Schon lange hast  du dir das hier verdient. Du hast mehr als einmal erwiesen, dass du ein würdiger Krieger bist. Rabenpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger zu achten und deinen Clan zu schützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?“ Rabenpfote hauchte: „Ich verspreche es.“ Seine Augen liefen fast über vor Freude und Stolz.